Wieder verließen wir fluchtartig das Zelt, es drohte akute Erstickungsgefahr! Und so begann der Tag wieder viel zu früh und unausgeschlafen. Torsten zauberte den ersten Kaffee auf dem Campingkocher und unsere Lebensgeister erwachten allmählich.Heute wollten wir eine Kleinstadt in Mittelböhmen besuchen, mit dem Auto nicht mit dem Rad :)Da wir bekanntlich LowBudget reisen, sparen wir an allen Ecken und Kanten. Somit auch bei der Maut. Wir fahren daher keine Autobahn in Tschechien. Das goldene M auf den Landstraßen versetzte uns aber zwischenzeitlich in Angst und Schrecken. Warum zur Hölle gilt auf der Landstraße Maut? Seit wann? Und als dann Katja auch noch was von 800€ Strafe im Internet laß, war die Stimmung kurzzeitig am Nullpunkt angekommen. Wie konnte uns das nur passieren!Die wunderschöne Strecke an roten und weißen Mohnfeldern, weite Blicke bis ins Gebirge und immer wieder kleine Dörfchen mit liebvoll bepflanzten Vorgärten konnten wir wegen dem goldenen M, nur bedingt genießen.Als wir in Kutna Hora angekommen waren, trieb uns der Hunger erst einmal zum Italiener. Hier schlemmten wir ordentlich und recherchierten noch einmal über die Maut in Tschechien. Alles halb so wild, die Maut auf Landstraßen gilt für LKWs- puh umsonst soviel Wirbel gemacht.Kutna Hora begeisterte uns auf Anhieb! Was für eine Altstadt mit einem ganzen besonderen Charme. Kutna Hora gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe- und das zurecht.Der Silberbergbau brachte Kutna Hora den Wohlstand und das spiegelt sich noch heute in der Altstadt wider.Wir bummelten umher, aßen ein Eis und besuchten den sehr beeindruckenden Dom der Heiligen Barbara. Auf dem Heimweg besuchten wir am Stadtrand noch das eigentliche Highlight von Kutna Hora, Sedlec Ossuary - die Kirche aus Knochen.Leider konnten wir keine Fotos hier machen. Hier werden rund 40.000 Knochen / menschliche Überreste gelagertbzw. zu Kronleuchter und Kreuze und Wappen hergerichtet. Absolut irre und skurril und auch ziemlich befremdlich aber dennoch beeindruckend. Der Sage nach soll ein Abt heilige Erde aus dem heutigen Israel mitgebracht und verstreut haben und so wurde es zu einer Pilgerstätte. Gläubige aus ganz Europa wurden im 14. Jahrhundert hier bestattet. Aus Platzmangel soll ein halbblinder Mönch begonnen haben, die skurrilen Kunstwerke zu errichten.Kutna Hora ist absolut sehenswert und bekommt von uns eine klare Weiterempfehlung.
28. Juni 2024
24.06.24 Kutna Hora
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