2. Mai 2019

Totes Meer Tag 2 / Bethanien

Die Nacht im gigantischen King Size Bett war für 2 Personen fantastisch: für Katja und Adele. Nur Torsten konnte sich an dem riesigen Himmelbett nicht erfreuen, man halte sich fest: da er keinen Platz hatte :-) 
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, gingen wir entspannt zum Frühstück. Im Frühstückssaal wandelte sich unsere Entspannung in Anspannung und wir wussten warum wir lieber individuell und einfach reisen. Hier tobten die Menschen und kämpften am Buffet um das Essen. Eine unerträgliche Lautstärke drang durch den Saal und uns verging der Appetit. 
Den heutigen Vormittag widmeten wir unserer Bademaus. Adele war unermüdlich und probierte alle Becken aus und flitze mit ihren Schwimmflügel wie ein Wasserflo im Pool umher. Auch versuchten wir es noch einmal mit ihr ins Meer zu gehen, aber wir scheiterten wieder und mussten sofort mit Südwasser die Beinchen abspülen. 
Eigentlich wollten wir die letzten Tage hier chillen und die Seele baumeln lassen, aber wir entschlossen uns doch nochmal einen kleinen Ausflug zu machen. Wir fuhren in das nur 15km entfernte Bethanien. Hier soll Jesu Christi von Johannes dem Täufer, getauft worden sein. Wir packten unsere Pässe ein, denn der Jordan ist der Grenzfluss zu Israel und wir befanden uns im Sperrgebiet. Schon auf dem Weg dorthin, überquerten wir einige Checkpoints. Den Jordan erreicht man nur mit einer Führung, also parkten wir ab, kauften ein Ticket und schon ging es los. Wir besichtigen alte Ausgrabungen einer Kirche, wo vermutet wird, dass es sich hierbei um die erste gemauerte Kirche handle. Auf dem Eliashügel steht eine Kirche mit goldenen Kuppel und von dort führt ein schmaler Weg hinab zum Jordan. Wir haben gedacht, dass der Jordan ein breiter wasserreicher Fluss ist. Aber er ist ein braunes Bächlein. Auf der gegenüberliegenden Seite, leicht versetzt, finden bei den Israelis Taufen statt und die Pilger klatschen froh und munter, wenn wieder jemand  rückwärts ins Wasser getunkt wurde. Auf beiden Seiten patrouillieren Soldaten. Der Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern ist zwar bereits '94 unterschrieben worden aber man spürt deutlich, dass hier keine Sympathie vorhanden ist. Dennoch war es ein besonderer Ort, auch wenn wir nicht gläubig sind,  hat es uns sehr bewegt an dieser Heiligen Stätte sein zu dürfen. Als unser Guide uns zum Gehen bewegte, standen schon mehrere Familien parat. Mit dabei kleine Kinder, oh diese Taufen hätten wir uns zu gern mit angesehen, aber wahrscheinlich war das auch der Grund warum wir den Jordan so zügig verlassen mussten. 
Auf dem Heimweg hielten wir noch in einem kleinen Restaurant. An der Terrasse grenzte ein künstlicher, ungepflegter Teich. Restaurantgäste, vertrieben sich die Zeit bis zum Essen, mit angeln. Das war die jordanische Antwort auf einen Angelteich! Es war wirklich ein skurriler Anblick. Mitten in der Wüste, stehen Menschen mit einer Angel in der Hand. Torsten juckte es in den Fingern und er freut sich schon sehr auf die beginnende Saison. Am liebsten hätte er mit geangelt, aber die Bedingungen sahen nicht so einladend aus. Zurück im Hotel eroberte Adele noch einmal den Toberaum und später spielte sie noch ein wenig im Sand. Wir schauten währenddessen zu, wie die Nacht über dem Toten Meer einbrach. Ach übrigens, hier scheint im Jahr an 330 Tagen die Sonne. Heute nicht! Heute war es stark bewölkt und der Nebel ließ uns nicht einmal die Israelische Seite erkennen. 

Fotos:







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