23. November 2014

Tag 6 - Der Teide

Der Morgen begann wie so jeden Tag mit herrlichen Regen. Wir konnten also nur wieder die Flucht ergreifen, nach Oben. Unser Ziel für heute war El Teide - der Vulkan und höchste Berg der Insel. Mit seinen 3712m wirkt er mächtig und stolz mitten auf Teneriffa. Die Fahrt ging durch zahlreiche Wolken, der Nebel versperrte uns die Sicht in die umliegende Gegend. Wir konnten nur unserer Fantasie freien Lauf lassen, dass es hier bestimmt schön aussah. Die Wolken, der Regen, der Nebel wollten einfach nicht aufhören. Wir mussten doch irgendwann die Wolkendecke durchbrochen haben?! Wir fuhren eine starke Linkskurve und dann: Sonne! Blauer Himmel! Mondlandschaft! Gigantisch, wir hatten es endlich geschafft . Leider folgte auf die kurze Freude auch schon der nächste Tiefschlag. Die Seilbahn zur Spitze hatte wegen schlechten Wetters und starken Winden geschlossen. Die Landschaft ringsherum tröstet uns. Es war wundervoll. Lavaströme, Höhlen, deformierte Felsen und nirgends einen Hinweis auf Vegetation. Ein bisschen erinnerte es uns an Island - vulkanisch eben. Die Fahrt ging wieder serpentinenreich nach unten in den Süden. An der Küste bei feinsten Sonnenschein aßen wir Fisch und Garnelen, spazierten die Promenade entlang und Torsten ging erstmals ohne Krücken. Danach nahmen wir die 1h Fahrt hinauf zum Teide in Angriff. Torsten wollte Fotos bei Sonnenuntergang und von den Sternen machen. Eigentlich hatten wir uns fürs Observatorium angemeldet, natürlich auch hier eine Absage wegen schlechten Wetter. In diesem Urlaub wollte auch nichts klappen. Die Sterne waren so unglaublich schön, so viele hatten wir zuletzt im Outback von Australien gestehen. Dann traten wir auch die Heimfahrt an. Wir wussten, dass sie nicht einfach werden würde, da das Wetter im Norden nicht gerade bombastisch war. Der Nebel verdickte sich so sehr, dass Torsten die Kurvenrichtung  per Navi vorhersagte, und in Schritttempo krochen wir unter Starkregen (!!!) 2000m bergab. Das Navi sagte links, Katja bog links ab-> Sackgasse! Auto steckte fest und der steile Berg an dem wir standen entwickelte sich zum Fluss. Alleine kamen wir hier nicht mehr raus. Aber wo Hilfe holen? Wir sahen eine Finka mit Licht. Wir rannten dort hin und platzten in eine Party von jungen Leuten. Mit Händen und Füßen und bisschen Englisch verständigten wir uns. Spanier und Englisch ist so eine Sache. Sie schoben uns fürs Erste raus aber bald folgte die ernüchternde Erkenntnis, dass wir den riesigen Berg nicht bei diesem Unwetter passieren konnten. Sie luden uns in ihre Finka ein, bis das Unwetter vorbei war. Dann folgte noch Stromausfall und wir saßen mit singenden Spaniern bei Kerzenschein mitten im Nirgendwo. Nach 3h Aufenthalt fuhr einer der Jungs das Auto nach oben. Katja hatte Angst vor dem Berg und Torsten konnte mit seinem Fuß konnte das Pedal nicht halten. Wir umarmten unsere Helfer und traten im Schneckentempo die Heimreise fort. Im Hotel angekommen, kam es uns vor wie ein (Alb)Traum...

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