21. August 2016

Carnac / Vannes

Wir kommen nur noch schwerlich aus dem Knick, daher sind wir heut auch wieder erst nach dem Mittag gestartet. Auf dem Weg nach Vannes haben wir noch einen Wochenmarkt entdeckt. Wir haben gehalten und uns hier und da ein paar Leckerein gegönnt. In Vannes waren am Hafen Festspiele: Boote ruderten auf einander zu und der hinten stehende Mann wurde mit einem Stab vom Boot ins eisige Wasser gestoßen, quasi ganz ritterlich nur ohne Pferd. Es war sehr traditionell und auf bregonisch wurde Folklore gesungen und getanzt. Wie merkten schnell, mit uns stimmt etwas nicht. Sonst stürzen wir uns ins Getümmel und sind mittendrin statt nur dabei. Heute nicht- bei uns ist die Luft raus. Frankreich ist wunderschön: landschaftlich, wie kulinarisch und an die Bevölkerung haben wir uns auch gewöhnt. Uns haut nur nichts mehr aus dem Socken, wir sind overload vom Schönen. Daher haben wir heute Abend beschlossen unsere Reise in Carnac zu beenden und nach Hause zu fahren. Wir hatten eine traumhafte Zeit in unserem Zelt, haben ein neues Land kennen und lieben gelernt und haben unser Französisch mehr schlecht als recht aufgefrischt. Vorallem aber wissen wir: wir können weiterhin Reisen, auch mit Adele. Sie erfrischt sogar ungemein, sie hat keine Vorteile, ob schwarz, ob weiß, ob jung oder alt, sie strahlt und quickt jeden an. Somit hat sie sogar die Franzosen erweicht. In diesem Sinne, freuen wir uns auf baldige Reisen, diese aber endet heute hier. 

20. August 2016

Megalithen von Carnac

Hier in Carnac ist richtiges Seewetter. Es ist unbeständig! Wir wollten uns gerade zum Kaffee setzen, hat es angefangen zu regnen. Somit haben wir den Vormittag hier auf dem Zeltplatz verbracht. Nach dem Mittag von Adele sind wir aufgebrochen und haben die Umgebung erkundet. Die berühmten Steine sind eine "Must See" und sind ca. 100 Jahre älter als Stonehenge. Es übertrifft dieses auch in der Anzahl der Stätten und ist somit die größte Konzentration an Megalithen weltweit. Hier gibt es nicht weniger als 3000 dieser aufrechten Steine, die mindestens hüfthoch sind und zwischen 5000 und 3500 v. Chr. errichtet wurde. Wir haben uns heute 2 Stätten angeschaut. Einfach nur gigantisch was damals durch die Kraft der Hände gebaut wurde. Den Rest des Tages haben wir am Strand verbracht aber zum Baden war es uns zu kalt. 

19. August 2016

Stopp in Nantes und Weiterfahrt nach Carnac

Die seichte Abkühlung von gestern, verwandelte sich über Nacht in eisige Kälte. Es wurde also allerhöchste Zeit weiter zu ziehen. Wir fuhren nach Nantes. Dort ist wohl Frankreichs skurrilste Sehenswürdigkeit- Les Machines! Hier konnten wir in eine Phantasiewelt eintauchen, eine Welt aus fahrbaren absurden Erfindungen. Erfindungen die die Welt nicht braucht, aber nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen. Wir sahen eine riesige Spinne, derren Beine die Besucher von ihrem Rücken aus steuerten, ein Vogel aus der Urzeit, der Kinder im Körbchen durch die Halle flog und wohl das Highlight der 45t schwere mechanische Elefant der 3 Stockwerke hoch ist und im Bauch einen Salon hat. Mit Wasser spritzend schob er sich durch die ehemalige Werftanlage. Dann schauten wir noch in die Werkstatt wo weiter an neuen sonderbaren Erfindungen getüftelt wird. Es gibt noch zig andere gigantische mechanische Getiere, zB.einen Drache oder ein Krokodil- die sind aber aktuell auf Weltreise.
Als wir aus der mechanischen Phantasiewelt wieder auftauchten, fuhren wir weiter nach Carnac. Die Sonne lacht, also alles richtig gemacht! 
   
Übrigens, wir haben gestern die 5000 km Marke geknackt. Von hier nach Chemnitz sind es 1481 km !!

18. August 2016

Ile de Re

Puh - endlich sind angenehme Temperaturen und wir können uns bewegen ohne dass gleich Schweißbäche von uns stürzen. In der Nacht kam der Regen und der brachte die seichte Abkühlung. Unser Tagesziel war daher die Insel "Ilé de Ré". Sie gilt aufgrund ihre reizvollen Flecken als einer der schönsten Inseln an der Westküste Frankreichs. Sie ist mit dem Festland mit einer Brücke verbunden, die mit einer unverschämt teuren Maut von 16€  beansprucht wird. Die Ilé ist 30km lang und 5km breit und flach wie eine Flunder. Daher wollten wir die milden Temperaturen von heute ausnutzen und die Insel per Rad erkunden. Leider ist es nicht so einfach einen passenden Anhänger für Adele zu finden. Daher cancelten wir den Plan und nahmen die Füße in die Hand und Adele auf den Rücken. Das Fischerdörfchen St. Martin de Ré ist von Festungsanlagen umgeben und wir konnten dort nett spazieren. Das Dorf an sich war eine Katastrophe! Menschen! Unendlich viele laute Touristen drängelten in den engen Gassen. Völlig entnervt suchte wir das Weite und verließen recht schnell wieder den Ort. Die Ruhe fanden wir an einem Leuchtturm am Meer. Dort sahsen wir und beobachten den rauhen Atlantik. Dann traten wir auch wieder die Heimreise an.

17. August 2016

Arçais

Nach unser gestrigen Verschnaufspause, sind wir wieder fit und wieder on Tour. Wir dachten uns heute: wenn wir schon im französischen Brandenburg sind, müssen wir auch in den französischen Spreewald! Der Parc Naturel Interregional du Marais Poitevin ist ein 800km2 großes Feuchtgebiet mit zum Teil trockengelegten als auch intaktem Sumpfgebiet. Das Dorf Arçais wurde als "sehr empfehlenswert" im Reiseführer angepriesen. Das unser Reiseführer manchmal zu Übertreibungen neigt, waren wir ja schon gewöhnt, aber heute setzte es nochmal die Sahnespitze oben drauf. Das Dorf ist nicht nennenswert. Es gibt nix, schlicht weg einfach nichts. Aber es ist auch mal eine Abwechslung zu den sonst so hübschen Städten und Dörfe Frankreichs. Der Grand Port (großer Hafen) bestand aus einem einzigen Bootsverleih. Wir buchten eine Einstündige Bootsfahrt mit Guide. Letzen Endes drückte der Guide Torsten die Paddel in die Hand, schob unser Boot auf den Kanal und wir trieben allein ohne Guide auf dem Wasser. Anfangs ging es im zick zack und mit ein paar Runksern rechts und links am Uferrand etwas waghalsig voran. Aber Torsten hatte irgendwann den Dreh gut raus und so schipperten wir mutterseelenallein zwischen den Kanälen, stets in der Hoffnung uns nicht zu verfahren (wir hatten aber  eine Karte an Board). Katja und Adele erfreuten sich der Natur und Torsten kam ordentlich ins Schwitzen. 
Nach einer Stunde erreichten wir wieder sicher den Grand Port und gingen an Land. Auf dem Heimweg fuhren wir wieder durch Ortschaften hindurch, wo wahrscheinlich gar nicht erst die Bordsteine nach unten geklappt werden. Auf der Straße haben definitiv die Landwirte das Sagen. Ein Traktor jagt den Nächsten und die Ernten werden eingefahren und wehe man kommt ihnen in die Quere oder bremst die gar aus! Eine wunderbare Idylle hier, französisches Brandenburg eben... 

16. August 2016

Das Campingleben

Wir sind irgendwo im Nirgendwo, hier gibt es nichts, gar nichts, weit und breit. Heute haben wir es sehr genossen. Torsten fühlte sich heut morgen nicht so, um schon wieder auf Achse zu sein. Daher haben wir heute nichts weiter unternommen.

Auf dem Campingplatz herrscht ein anderes Leben. Wir waschen mit der Hand das Geschirr und die Wäsche. Wir kochen auf 2 Flammen und mit Gas. Adele krabbelt auf dem Boden und wir müssen permanent Gras und Steine ihr wegnehmen.  Wenn es dunkel wird, ist es eben dunkel und wir gehen zu Bett. Strom haben wir keinen und es funktioniert. Unser Bett sind 2 selbstaufblasende Isomatten, nur Adele hat den Komfort eines Reisebettes. Und es geht! Irgendwie ist es schön und entspannend so zu Leben. Back to the Basics, weit weg vom Alltag und Stress. Nur das Piepsen der  Handys holt einen wieder zurück in die Gegenwart.

Heute Abend waren wir auf einer "Fete Traditional", organisiert vom Camingplatz. Es gab heimisches Essen, Musik und gaaanz viel Wein. Verstanden haben wir kein Wort, aber es war trotzdem sehr witzig. Es ist alles sehr keltisch und gar nicht typisch französisch...

15. August 2016

Frühstücken in Bordeaux und Weiterfahrt nach La Rochelle

Wir haben absichtlich zu unserem Zimmer kein Frühstück gebucht. Nach dem Aufstehen haben wir schnell das Motel verlassen. Unser Hunger war groß. Das Auto haben wir in einem Parkhaus abgestellt und haben das erste Café aufgesucht. Petit Dejeneur ist in Frankreich überall das gleiche. Viel erwarten kann man nicht. Man bekommt einen Saft, einen Café und Croisant oder Baguette mit Marmelade. Das deutsche Frühstück ist deutlich größer und als Buffet-Fräse hat man bis zum Nachmittag keinen Hunger. In Frankreich nicht so. 

So langsam hat es Frankreich schwer uns zu beeindrucken. Im Reisefürer steht: "malerische Altstat, schöne Kathedrale, schöne Viertel, ..." Auch uns gehen langsam die Worte aus, zu beschreiben, was wir sehen. Bordeaux ist schön und Punkt. Es zählt zu dem UNESCO Weltkulturerbe, aber wir beide sind uns einig, so besonders ist Bordeaux nicht und wir haben bereits schönere Städte in Frankreich gesehen. 

Nach einem Stadtbummel ging es dann weiter. Wir wollten unsere Etappe von gestern beenden. Nun sind wir auf einem Dorf in der Nähe von La Rochelle gelandet. Torsten sagt zu Frankreich immer Brandenburg. Wenn man Landstraße fährt kommt lange nichts und dann mal eben nur ein kleines Dorf. Die nächsten Tage bleiben wir wieder hier und erkunden die Gegend. 

14. August 2016

Düne von Pilat & Ankunft Bordeaux

Heute war wieder ein Reisetag. Zehn Uhr waren wir schon fertig mit packen als wir Richtung Norden aufgebrochen sind. Wir hatten uns einen weiten Weg vorgenommen. Auf dem Weg lag die "Düne von Pilat". Die Düne ist die größte Europas mit eine Länge von knapp 3 km, sie ist über 100 m hoch und ragt teilweise 500 m in das Land. Als wir das Auto abgestellt hatten, haben wir schon die Ausmaße gesehen. Vor uns türmte ein Riesen Sandhaufen! Die Sonne schien wieder gewaltig und wir rätselten wer von uns den Aufstieg angeht. Zu zweit konnten wir nicht, da Adele in Tragegurt stag. Schließlich war es Torsten. Mehrere Stopps musste er machen, die Steigung war nahezu 100%, von 2 Schritten vorwärts rutschte man einen wieder zurück und der Sand war nahezu 70 Grad heiß. Auf der Spitze bot sich ein Blick wie in Dubai auf Sandbänke. Nur das hier Boote anlegten und die Menschen badeten. Gegen 16 Uhr waren wir wieder an unserem Auto. Mittlerweile war es viel zu spät um zu unseren eigentlichen Ziel weiter zu fahren. Wir haben noch Bordeaux angefahren und haben für diese Nacht in einem Motel eingecheckt....

13. August 2016

Badetag in Capbreton (Atlantik)

Heute stand mal wieder ein ruhiger Tag auf dem Programm. Adele hat noch ihr Mittag erhalten und dann ging es los in das ca. 10km entfernte Capbreton. Der Strand war auch schön groß und wir haben uns unter die Leute gemischt. Badehose an und ab ging es ins Wasser. Katja war ziemlich zuversichtlich dass es warm sei. Aber es war nicht so- es war eisig. So schnell wie wir drin standen, waren wir auch wieder draußen obwohl das Thermometer 37 Grad angezeigt hat. 

12. August 2016

Bayonne und Geburtstag

Geburtstag, Geburtstag, Geburtstag! Und irgendwie fühlt es sich an, wie jeder andere Tag auf Reisen auch. Keine Freunde und keine Familie die vorbei kommen. Irgendwie fällt Geburtstag dieses Jahr aus, auch gut, da wird man kein Jahr älter!
Wir haben uns heute  Bayonne angeschaut. Es hat nix besonderes zu bieten, dennoch ist es wieder eine wunderbare Stadt. Französisch eben! Viele rote Fachwerkhäuser. Rot-Weiß sind die Traditionsfarben hier. Spanisches Flair schwappt über die nahe Grenze. Wir sind im Baskenland angekommen. Wir haben das Gefühl, die Basken sind netter und wohlgesinnter. Sie sind ja auch keine Franzosen, sondern eben Basken- darauf wird hier wert gelegt. Sie sprechen auch ihre eigene Sprache "Euskara", teilweise gibt's hier zweisprachige Schilder. 
Wir haben wie Gott in Frankreich in Bayonne geschlemmt. Ohja, von Essen haben die Franzosen wirklich Ahnung. Unsere Sprachprobleme haben heute wieder für viel Lachstoff gesorgt. Der Nachbarstisch wurde im Dolmetschen mit eingeschaltet, um uns das Dessert zu erklären. Verstanden haben wir trotzdem nichts, als es kam erkannten wir gefüllten warmen Streuselkuchen. 
Wir fühlen uns hier ein wenig wie in Australien, breite Straßen, flache Bungalows mit Vorgärten.Nur fehlen hier die grasenden Kängurus.