16. Mai 2017

Opatija und Weiterfahrt nach Poljanak

Adele hat noch nicht in den Urlaubsmodus umgeschalten- früher war es Torsten, heute ist es Adele die früh Action macht. Nach dem Frühstück haben wir in Ruhe gepackt und um neun haben wir schon unsere Weiterfahrt angetreten. Unser erster Stopp war Opatija, eine kleine Küstenstadt 13km von Rijeka entfernt. In der "Sissi und Franzl-Zeit" war Opatije das schickste Seebad und die Wiener Elite erbaute prachtvolle Jugendstil-Villen an an der felsigen Küste. Noch heute ist hier die Schickeria zugange und die Schönen und Reichen übertrumpfen sich mit ihren Anwesen. Wir gingen ein wenig an der Lungomare-Promenade spazieren, aßen Mittag in einem der hübsch angelegten Parks und brachen zu unserem heutigen Ziel, dem Nationalpark der Plitvicier Seen, auf. 
Der Ausbau der Autobahnen ist hier noch im vollem Gange,  im Schnitt konnten wir nur 80 fahren und die letzten 50 Kilometer gingen auf der Landstraße weiter. Wir stoppten ca 30 km vor Poljanak, Adele teilte uns lautstark mit, was sie vom Autofahren im allgemeinen so hielt- nämlich nix.  
Wir hielten notgedrungen an einem kleinen Supermarkt, kauften ein Eis und sahsen im Schatten. Wir wurden beobachtet und wir beobachteten auch. Ein Mann trank im Schatten sein Bier, ein anderer im Jogginghose stand da und lahs Zeitung und rief immer Mal was zum Biertrinkenden, ein anderer lief im Schneckentempo vorbei. Es fehlte nur noch die Melodie vom "Lied vom Tod". Genau das spiegelt das Traurige des Hinderlandes von Kroatien wieder. Armut, Arbeitslosigkeit und Nachkriegszeit. Kroatien an der Küste blüht wegen des Tourismus auf, im Hinterland sieht man noch die Einschusslöcher an den Häusern. Gänsehaut- hier war Krieg und wir haben so etwas noch nie gesehen. Verlassene Orte, wie die wo wir Eis aßen, kamen noch zu hauf und die 3 Männer, mit Bier und Jogginghose sind die Bewohner der verlassenen Orte und jene die den Krieg erlebten. 
Wir übernachten nun in so einem Dörfchen, wir wurden herzlich empfangen. Eine kleine Oma bewirtschaftet die Pension, sie erlebte auch andere Zeiten in ihrem Haus, wer weiß vielleicht stecken auch noch Kugeln in unseren Gemäuern. Nachdenklich gehen wir heut zu Bett.

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