28. Februar 2022

Ko Phi Phi - Tag 3

Als wir beim Frühstück saßen, fing es plötzlich wieder an wie aus Eimern zu schütten, das konnte doch nicht wahr sein. Es ist doch noch gar keine Regenzeit! Die Wege waren blitzartig mit Wasser überflutet, das vorhandene Abwassersystem funktioniert nur spärlich. So schnell wie der Regen kam, so schnell war er auch wieder verschwunden und der Himmel klarte sich auf. Heute wollten wir eine kleine Wanderung zum 3,5km entfernten Aussichtspunkt unternehmen. Wir liefen also los. Inzwischen sollten wir wissen, dass man sich auf Navigation nicht immer 100-prozentig verlassen sollte. Wir erinnern uns dabei vorallem an unsere Fahrt auf Teneriffa bei Gewitter… 
Das Navi zeigte uns einen Weg durch den Dschungel. Der Weg wurde immer unliebsamer, ein großer Waran überquerte den Weg, und wir liefen an spärlichen, ja schon slumartigen Behausungen vorbei. Mitten im Dschungel als wir kaum noch weiter durch das Gestrüpp kamen stand eine Affenfamilie plötzlich hinter uns. Anstelle vor uns aus abzuhauen, lief das Muttertier gezielt auf uns zu. Katja dachte, wenn uns jetzt noch ein Affe angreift, dann brechen wir definitiv diese Reise ab. Der Affe näherte sich auf einen 1m und ließ uns nicht aus den Augen. Wir drehten um und liefen ohne uns noch einmal um zu schauen wieder aus dem Dschungel hinaus. Schweißgebadet kamen wir unten am Strand wieder an, und entschieden uns erst einmal ab zu kühlen. Torsten und Adele vertrieben sich den Nachmittag in den traumhaften Meer und Katja chillte im Schatten auf einer Schaukel. Es ist schon gemein, an den schönsten Stränden der Welt nicht baden gehen zu können, Katja hat es etwas satt… Am späten Nachmittag aßen wir noch Mango Sticky Rice, eine köstliche thailändische Süßspeise. Nach der Stärkung nahmen wir zum zweiten Mal uns den Weg zum Aussichtspunkt vor, jedoch den offiziellen Weg. Der schweißtreibende Aufstieg mit ca 200 Treppenstufen zahlte sich aus. Das Plateau erinnert an einen botanischen Garten, wir waren umgeben von herrlich blühenden Pflanzen. Zu Adeles Verwunderung rochen sie aber kaum. Von hier konnten wir gut das quirlige Dorf auf der schmalen Landzunge sehen. Wir genossen den Sonnenuntergang und Adele hatte ihre Freude auf den Felsen herum zu klettern. Katja sah uns schon wieder ins nächste Krankenhaus einchecken. Ein schöner langer Tag ging somit zu Ende. 
Zurück im Hotel telefonierte Adele mit ihrer Freundin Mariszol zu Hause. Denn sie vermisst sie sehr. Die Mädels schmieden schon Pläne wenn wir wieder zu Hause sind. 

Zu den Fotos:


27. Februar 2022

Ein Regentag auf Ko Phi Phi

Seitdem wir eigentlich in Thailand angekommen sind, regnet es ausschließlich nachts und tagsüber ist es heiß, schwül und trocken. Heute hat uns der Regen auch tagsüber heimgesucht und die Wolken hängen in den hohen Kalkfelsen. Ko Phi Phi ist eine Inselgruppe und wir befinden uns auf Ko Phi Phi Don der einzigen dauerhaft bewohnten Insel. Eigentlich sind es zwei Inseln  die nur durch eine schmale Landzunge verbunden sind. Auf dieser Landzunge befindet sich das kleine Dörfchen und eben wir. Von rechts nach links sind es geschätzt 150Meter. Der Tsunami von 2004 ist hier noch sehr präsent. Ein Memorial erinnert an die Todesopfer und die Beschilderung zeigt dir die Evakuierungs-Route. Ein beklemmendes Gefühl kommt dabei auf. Trotz Regen haben wir uns heute das kleine Örtchen angesehen. Adele im Hoteltuch eingewickelt, als Geist getarnt und Katja trug ihren Arm in einer Mülltüte zur Schau. Wir beobachten in einem Café die wenigen Touristen und die Einheimischen wie sie mit ihren Schubkarren den Dorfweg entlang knatterten. Adele nennt Ko Phi Phi auch die Katzeninsel. Anstelle von streunenden Hunden gibt es massenhaft Katzen, einfach überall. Im Buddhismus sind alle Tiere heilig, da man auch als Tier wieder geboren werden kann. Die Katzen werden gefüttert und nirgends vertrieben und es stehen Spendendosen bereit, falls man die Tiere unterstützen möchte. Wir sehen aber auch viele verstümmelte Schwänze bei den Kätzchen, wie Torsten heraus fand, durch einen Gendefekt geschuldet. 



26. Februar 2022

Ko Phi Phi

Heute ging unsere Reise endlich weiter. Wir haben noch gemütlich gefrühstückt und das Hotel für die nächsten Tage gebucht. Das gestaltete sich ausnahmsweise ziemlich schwierig, da die Hotels auf der nächsten Insel entweder extrem teuer sind oder sehr schlechte Bewertungen bei booking.com hatten. Der Checkout vom Hotel verzögerte sich dadurch und wir wurden schon freundlich hingewiesen zu gehen. 

Dass wir nun weiter auf die Insel Ko Phi Phi reisen, haben wir erst am Abend zuvor entschieden. Torsten buchte wieder ein Bolt Taxi, das ist für uns inzwischen Standard. Wir sind eben nun alte BackPacker und reisen etwas komfortabler. Für umgerechnet knapp 3 Euro ging es zum Hafen. Unser Taxifahrer hat natürlich wieder an einem Reisebüro halt gemacht, die Ihre eigenen Fährpreise haben. Diesmal waren wir besser vorbereitet und kannten die Preise. Obwohl wieder der höhere Preis genannt wurde hat Torsten verneint und auf die regulären Preise verwiesen. Erst als sie merkten, dass er geht kamen sie ihn hinterhergelaufen und haben das Ticket zum regulären Preis verkauft. 
Eigentlich haben wir die Thais sehr korrekt kennengelernt, eher schon überkorrekt. Aber beim Massentourismus setzt man auf Dummfang. 

Wir hatten noch eine knappe Stunde bis unser Schnellboot ablegte. Wir spielten „Schwarzer  Peter" und vertrieben uns so die Wartezeit. Das Boot war überbucht worden, und es war dadurch ziemlich kuschelig. Wir wurden zu Beginn hingewiesen, die Schwimmwesten anzuziehen. Als das Boot los fuhr, wussten wir auch warum. Der Wellengang war ziemlich heftig, das Schnellboot peitscht über die Wellen und wir wurden ordentlich hin und her geschüttelt. Einigen Leuten wurde schnell schlecht und wir sangen lustige Kinderlieder für Adele zur Ablenkung , da ihr auch etwas anders war.

Es waren noch gut 15 Minuten zu fahren als es bei voller Fahrt plötzlich einen lauten Knall vom Außenbordmotor gab. Torsten war klar, der muss jetzt kaputt sein. Das Boot kam zum vollständigen Stillstand und wir schaukelten im Takt mit den Wellen. Die zwei Angestellten und der Kapitän versuchten den Motor wieder zu bauen und wurden von den Wellen immer wieder hin und her geworfen. Die Gesichter der Passagiere veränderten sich zunehmend, auch Katja schnallte die Weste von ihr und Adele nun enger um. Die Fahrt wurde dann nur noch mit zwei Motoren fortgeführt. Mit jedem Meter den wir näher an die Küste kamen entspannten sich auch wieder die Gemüter.

Am Nachmittag haben wir nur noch den kleinen Inselabschnitt erkundet auf dem wir uns befinden. Hier ist nun das volle Kontrastprogramm zum touristischen Phuket. Es ist dreckiger, es gibt keine Autos, es ist wilder bebaut und die Touristen hier erinnern mit ihren wilden Dreads an Aussteiger. Wunderbar, so haben wir es uns vorgestellt! 

Fotos:


25. Februar 2022

Vorbereitung Weiterreise

Den heutigen Tag haben wir noch einmal in Phuket Stadt verbracht. Die Stadt ist kein Must See aber irgendwie ist sie doch ganz nett. Die Old Town ist voll mit kleinen Cafés und Kreativläden und versprüht einen ganz besonderen Charme. Der Eisverkäufer ums Eck kennt uns schon  und winkt uns immer freudig zu. Wir bereiteten heute alles für die Weiterreise vor, wir starten quasi einen neuen Versuch Phuket zu verlassen. Im Waschsalon ließen wir unser Wäsche waschen, trocknen und legen für umgerechnet 3€. Wir hoben Bargeld ab, denn mit Kreditkarte kommt man nicht sonderlich weit. Und wenn doch, wird eine ordentliche Bearbeitungsgebühr verlangt. Nun sind wir startklar…. Mal wieder! 

24. Februar 2022

Der Tag der Entlassung

Der Arzt kam mit einem schmetterten „Guten Morgen" in Katjas Zimmer und verkündete  freudig: the operation was successful! 
Anhand der Röntgenbilder die direkt nach der OP aufgenommen worden, erklärte er noch einmal ausführlich den Eingriff. Katja wollte unbedingt entlassen werden und so stimmte er zu, dass sie an Nachmittag gehen konnte. Die Entlassung wurde in die Wege geleitet. Katja war schwer beeindruckt von der ganzen Organisation der Klinik. Von der Notaufnahme bis zur Entlassung war alles ein reibungsloser Prozess. Sehr viel Personal war am Fall beteiligt. Nach nur 2 Stunden nach Eintreffen in der Notaufnahme wurde ein ausführlicher Bericht zur deutschen Auslandsversicherung geschickt - bei uns dauert so etwas Wochen teilweise sogar Monate. Anhand eines Tablets wurde die OP ausführlich erklärt, solch eine technische Ausstattung ist bei uns aktuell unvorstellbar… im modernen und „fortschrittlichen" Deutschland. Datenschutz, IT-Sicherheitsvorkehrungen, Dreifach-Dokumentation aus Angst vor Klagen etc. die Deutschen stehen sich nach wie vor selbst im Weg. Viele Mitarbeiter sprachen gutes  Englisch und wenn wir einmal nicht weiterkamen wurde anhand Google Translation von Deutsch in Thai übersetzt. 

Der behandelnde Arzt versicherte Katja, dass es keinen Grund gäbe die Reise abzubrechen. Ja, dieser Gedanke ist momentan sehr präsent. 
Sie muss lediglich in 2 Wochen die Fäden ziehen lassen und in 4 Wochen zur Kontrolle. Entweder hier, in Bangkok oder in Chiang Mai. Der Arzt wolle seinen Kollegen kontaktieren je nachdem wo wir uns befinden. Der Unfall wird unsere Weiterreise nun sehr prägnant beeinflussen - auch unsere Route und weitere Transportmittel. Ein Motorroller ist dabei 100% ausgeschlossen. 

Am Nachmittag verließ Katja das Krankenhaus mit einer Tüte voll Medikamenten in der Hand: Antibiotika, Schmerzmittel & Co
Torsten orderte ein Bolt Taxi, dass Katja vom Krankenhaus abholte und ins Hotel brachte. Am Abend gingen wir noch essen und Adele übte fleißig mit Stäbchen zu essen, sie stellt sich besser an als Torsten. Katja bekam ganz Invaliden-like Besteck gereicht. 

Fotos:

23. Februar 2022

Die Operation

Die Handbremse ist bei uns an angezogen und lässt sich nicht lösen. Wir kommen nicht vom Fleck. So wie unsere Reise läuft, haben wir es uns nicht vorgestellt. Die Tage vergehen aber egal wie sie vergehen, man lernt Land und Leute kennen. Vor Problemen standen wir hier noch nicht. Alles lässt sich lösen und das mit einer großen Einfachheit. Die Thais haben nicht den Stock im Arsch wie wir in Deutschland. Aber auch durch das Internet, gewisse Apps und natürlich gegen „Einwurf von Münzen" erreicht man sehr viel. 

Ohne Internet und Smartphone wären wir hier aber auch ziemlich aufgeschmissen. Torsten nutzt hier WifiCalling, somit kann er kostenlose Handygespäche nach Deutschland führen. Über diesen Weg haben wir unsere Auslands-KV kontaktiert und haben den Unfall angezeigt. Die KV wickelt den Schaden/Unfall eigenständig mit dem Krankenhaus ab. Die Fallnummer wurde übermittelt und der erste Arztbericht ebenso…

Viel passierte heute nicht. Katjas OP war erst 16 Uhr Ortszeit. Bis dahin vertrieben sich Adele und Torsten die Zeit im Pool. Nach dem Mittag haben sie Katja im Krankenhaus besucht. Am Foyer sollten Torsten und Adele als Besucher einen Coronatest machen. Diesen hat er aber abgelehnt und irgendwie war es dann doch möglich auch ohne Test auf die Station zu gelangen. Katja war angespannt. Bis zur OP waren es noch gut drei Stunden. Das die Thais an  verunglückten Touristen Ihr Geld verdienen merkt man im Krankenhaus. Alles höchster Standard, Einzelzimmer und alles im Allen macht es einen sehr seriösen Eindruck. Man darf auch nicht vergessen, dass wohl dieser Eingriff in Deutschland ambulant stattgefunden hätte. Hier ist er mit drei Tagen KH eingeplant. Wir haben im Zimmer Verstecken gespielt und danach sind Torsten und Adele auch wieder los. 

Ab ca. 15:30 hat sich Katja nicht mehr zurück gemeldet. Die OP war folglich im Gange. Nun hieß es warten. Erst gegen 21 Uhr meldete sich Katja. Viel zu berichten hatte Sie nicht. Außer dass Sie wach ist und der ganze Arm noch taub ist… wir müssen nun auf die Visite warten, aber die ist erst Morgen. 

PS: wir posten mit ca. 12 Stunden Zeitverzug. Wenn ihr unsere Postings lest, sind wahrscheinlich mehr als 18 Stunden vergangen!
Höchstwahrscheinlich sitzt Katja jetzt am Hotel-Pool und verdaut den Schock mit einem Cocktail ;-) 

Unsere Fotos:

22. Februar 2022

Inselfeeling und wieder Krankenhaus


Irgendwie meint Thailand es nicht gut mit uns… aber später dazu mehr. Unser Bungalow befand sich mitten im Dschungel und somit waren wir Gäste in diesem vielfältigen Tierreich. Unsere Schlafzimmer waren getrennt. Katja und Adele teilten sich eins und Torsten musste alleine schlafen. Doch gegen 5Uhr wurde es in Katjas Schlafbereich unruhig, es schniefte, es polderte und auf einmal kam eine ängstliche Frage: Torsten, hörst du das, hier ist irgendetwas!!! Ja so zeitig waren wir noch nie wach und wir alle standen im Schlafanzug auf dem Balkon unserer Hütte. Nur langsam haben wir uns wieder in den Schlafbereich hinein getraut… der Verursacher des Schreckens war schnell entdeckt. Es waren zwei Geckos beim Liebesspiel. Die Geckos waren mindestens 30 cm lang und auch kurzzeitig wieder verschwunden und dann waren sie wieder da, und wieder weg, … genau das richtige für Katjas Nerven und somit war unsere Nacht auch beendet und Katja betrat das Zimmer nicht mehr.
Wir haben uns noch ein wenig über die Geckos im Internet belesen und dann gingen wir zum Frühstück an den Strand. Schnell haben wir uns entschlossen die Insel mit einem Motorroller zu erkunden. Katja hatte ziemlichen Respekt, Torsten zwar auch- da wir beide noch nie Motorroller gefahren sind, aber für alles gibt es ein erstes Mal und man lässt sich ja gern auf neue Abenteuer ein. Nach einer kurzen Probefahrt haben wir uns dafür entschieden und nach dem Rücksackpacken ging es auch los… weit gekommen sind wir nicht. Nach ca. 4 km Fahrt passierte das, was unserer Reise noch gefehlt hatte. Katja war verzaubert vom Anblick des türkisfarbenen Meer und dem sommerlichen Feeling per Roller eine fremde Insel zu erkunden und verlor dabei die Kontrolle über den Motorroller und rutschte eine Böschung hinab. Zum Glück waren wir nur ca. 20 km/h unterwegs und es nichts schlimmeres passiert. Leider hat der Lenker so ausgeschlagen, dass Katjas Handgelenk gebrochen ist. Obwohl wir allein auf der Straße fuhren, waren binnen weniger Sekunden mindestens 20 Mann um uns, inkl. Polizei. Freundliche Inselbewohner haben Katja und Adele sofort ins Krankenhaus gefahren. Torsten hat Katjas Roller zum Bungalow gefahren und ist anschließend zum Krankenhaus zurück um Adele zu holen. Katja blieb vorerst allein in der Notaufnahme.  Das Krankenhaus ist nur eine kleine Klinik für die Allgemeinversorgung der wenigen Inselbewohner. Größere Fälle werden nach Phuket verlegt. Wir haben hier viel Corona-Leid gesehen und Katjas Hand wurde notdürftig geröntgt und stabilisiert.  Nach einiger Zeit kam die Ärztin und gab Katja die Befunde in die Hand. Sie muss zurück nach Phuket. Die Ärzte dort müssen über eine OP entscheiden. 16Uhr geht die letzte Fähre. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Op und Phuket - die Insel lässt uns nicht los… 
Torsten und Adele haben währenddessen im Bungalow unsere Sachen gepackt, es wird also keine weitere Nacht mit den sich liebenden Geckos geben. Der selbe TukTuk Fahrer der uns gestern hierherbrachte, holte uns auch wieder ab.  Er war ganz in Sorge und rief seinen Kumpel auf Phuket an, der uns anschließend noch ins International Hospital brachte.  Es hat keine Stunde gedauert vom Check-Out auf der Insel  bis ins Krankenhaus. Katja wurde erneut gründlich untersucht und musste die Nacht im KH verbringen. Schnell war auch klar, dass es operiert werden muss. Die Op ist für morgen geplant. Es wird ein Platte eingesetzt. Solche Op's sind hier Standard, da das Krankenhaus mit verunfallten Touristen voll belegt ist. Katja geht es gut, aber der Schock sitzt immer noch tief….

21. Februar 2022

Aufbruch nach Ko Yao Noi

Torsten und Adele vertrieben sich die Zeit im Pool während Katja die Rucksäcke packte. Wir machten es uns wieder bequem und bestellten ein Bolt Taxi zum Hotel. Es brachte uns an den Pier im Nordosten von Phuket. Als wir am Pier ankamen ging alles ganz schnell. Die Scheibe wurde runtergelassen und wir mussten 30Baaht bezahlen, für was? Keine Ahnung. Dann wurde direkt gefragt wohin und unsere Rucksäcke wurden mitgenommen und wir sollten 2500Baaht bezahlen. Da wir keinerlei Möglichkeit hatten uns im Hafengelände umzuschauen, hatten wir auch keine Ahnung wie viel wirklich eine Überfahrt zur Insel kostete. Auf dem Weg zum Boot viel unser Blick auf eine Preistafel, eine normale Fahrt kostet 200Baht pro Person! Torsten sprang auf das Boot und machte dem Kapitän klar, dass wir unser Geld zurück wollen und nicht mit fahren werden. Torsten verschwand mit dem Kapitän und das erste Mal seit unserer Ankunft rutschte Katja das Herz in die Hose und hoffte das Torsten gleich wieder käme. Torsten versprühte wohl so viel Wut das dem Thai nichts anderes übrig blieb, als unser Geld anstandslos auszuzahlen. Wir kauften ein Ticket für einen angemessenen Preis und nahmen die reguläre Fähre mit dem Longtailboot zur Insel. 
Die Fahrt dauerte ca. 45Minuten und der Fahrtwind ließ die heißen Temperaturen für einen kurzen Moment vergessen. 

Auf der Insel hüpften wir in ein TukTuk, dass uns direkt zu unserer Unterkunft brachte. Die Fahrt war herrlich und zeigte uns bereits einen kleinen Einblick in das einfache Inselleben. Hier ist noch kein Massentourismus angekommen und das Leben der Inselbewohner ist vom Fischfang bestimmt. Die nächsten 2 Nächte verbringen wir in einem hochstämmigen Bungalow mitten im Wald. Recht einfach gehalten aber dafür sehr gemütlich. Geduscht wird mit Regenwasser und unser direkter Nachbar ist der Nashornvogel. Von der Hängematte aus können wir das schwer beschäftigte Weibchen beim Nestbau beobachten. 

Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Aber durch die lang flach abfallenden Strände sind hier die Gezeiten sehr ausgeprägt, sodass Baden nicht gerade eine Freude war. 

Bilder:

20. Februar 2022

Big Buddha und der Affe

Nachts kühlt es nicht wirklich ab. Wir schwitzen bei 28Grad und an Schlaf ist nur zu denken wenn die Klima laut dahin rasselt. Wahrscheinlich bekommt Katja ihre Erkältung nicht ganz weg, weil die Klima täglich noch einen oben drauf setzt. 
Nach dem Frühstück wollte Adele in den Pool. Sie schwimmt und taucht inzwischen wie eine kleine Nixe und ist aus den Wasser nur noch schwer raus zubekommen. Am frühen Nachmittag orderten wir wieder ein Taxi über Bolt. Wir wollten den Big Buddha von Phuket besuchen. Dieser Ausflug ist unser erster seitdem wir in Thailand angekommen sind. 
Der große Buddha thront prächtig auf dem Nakkerd Hill. Von hier oben hat man einen wunderschönen Ausblick über die Insel und die umliegenden Karstfelsen. Phuket ist ca. 50km lang und 22km breit und liegt mitten in der Anadamensee. Der 45m hohe Buddha ist schneeweiß und blendet in der Sonne - ohne Sonnenbrille hat man keine Chance ihn richtig zu erspähen. Adele bekam ein Eis zur Erfrischung und plötzlich nahm ein Affe fahrt in Richtung Adele & Eis auf. Ein Hund erspähte den Affen und das Spektakel begann, der Affe vergaß das Eis und sprang hinter eine Absperrung, der Hund kläffte ununterbrochen und der Affe lachte sich ins Fäustchen. Das Eis schmolz währenddessen in der Sonne und landete auf dem Boden. Memo an uns: Kein Essen im Freien, wenn Affen in der Nähe sein könnten!! 
Nach dem Eis-Desaster stiegen wir die vielen Treppen zum Buddha hinauf. Im Inneren war eine kleine Ausstellung zur Meditation - kurzer Hand wurden wir angesprochen und eingeladen mit teilzunehmen. So saßen wir drei Touris im Inneren eines Buddhas und meditieren. Eine ganz neue Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden. 

Unser Taxi-Fahrer wartet die ganze Zeit auf uns und nahm uns wieder mit nach Phuket Town zurück. Wir landeten wieder im Pool und versackten den Rest des Tages dort. 

Hier geht es zu den Fotos:


19. Februar 2022

Phuket Town und der Behörden-Tag

Recht zügig verließen wir nach dem Frühstück das Hotel. Wir wollten einfach nur noch fort. Torsten bestellte ein Taxi über die Bolt App. Sie funktioniert ähnlich mich wie Uber oder Careem in Jordanien. Man stellt seine Wunschfahrt online und registrierte Privatleute nehmen deine Fahrt an, wenn sie Interesse haben. Der Preis wird vorher über die App geregelt. Eine wunderbare Erfindung- nur leider in Deutschland verboten. 
So kamen wir nach 30 Minuten für umgerechnet 8€ in Phuket Town, der Hauptstadt der Insel an. 

Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel bestellten wir uns direkt wieder ein Taxi und fuhren zum Immigration Office - der Einwanderungsbehörde. Wegen der Quarantäne haben wir 2 Wochen unserer Reise verloren, und müssten theoretisch in 2 Wochen auch schon wieder Thailand verlassen. 

Uns traf der Schlag als wir einen Fuß bei der Behörde über die Schwelle setzten. Menschenmassen ohne Ende,  die wild mit Zetteln und Reisepässen hantierten. Ein kleiner alter Herr drückte uns 3 Zettel in die Hand und gestikulierte das wir diese ausfüllen sollten. 
Das Formular war eine Katastrophe. Irgendwelche Hieroglyphen und sonderbare Linien standen darauf und zwischendrin englische Brocken. Torsten der immer nur sagte, ach das ist heute nur eine Formalie, wollte bereits nach 2 Minuten gehen und drückte Katja die Zettel genervt in die Hand. Irgendwie schafften wir es sie ausfüllen. Ob es richtig war, wussten wir nicht. Die nette Frau am Schalter sagte uns, dass wir Passfotos und jeweils eine Kopie vom Reisepass benötigen. Oh Gott, wir waren ja top vorbereitet. Anscheinend sind wir aber nicht die einzigen die blauäugig losmarschierten. Gleich ums Eck haben junge Thais ein Business aufgezogen. Unter einem Carport stand ein Kopierer und an einer weißen Wand wurden wir mit dem Smartphone fotografiert. Nach ca. 10Minuten bekamen wir die Bilder des Schreckens sowie die Kopien und wir starteten einen neuen Versuch im Immigration Office. Dieses Mal wurden unsere Unterlagen akzeptiert und wir bekamen eine Nummer.
Als unsere Nummer an einem Monitor aufblinkte, gingen wir zum Schalter 5. Freudig reichten wir unsere Unterlagen dem netten Herren. Er wollte von uns 1900 Baht pro Person haben- umgerechnet 55€ p.P. So viel hatten wir nicht dabei und per Kreditkarte konnten wir auch nicht zahlen. Also wackelten wir wieder los, und holten an einem ATM Bargeld. Zum Glück konnten wir uns an der wartenden Schlange vorbeimogeln. Der Herr legte währenddessen eine Pause ein und wartete bis wir mit dem Geld zurückkehrten. Nach der Bezahlung mussten wir wieder warten. Irgendwann wurde eine Miss Adel Maria aufgerufen, als keiner reagierte, registrierten wir das wir es doch sein könnten und so wackelten wir wieder los. Wir bekamen unsere Reisepässe mit dem verlängerten Stempel 05.April 2022 wieder. Das wir am heutigen Tag doch noch mit Visum das Office verließen, hielten wir zwischenzeitlich nicht mehr für möglich. Wir klatschten ab und suchten uns erst einmal ein nettes Café. 
Am späteren Abend gingen wir noch in der Altstadt spazieren. Wir fühlen uns hier nicht wie in Asien. Viel mehr erinnern die Gebäude an  Südeuropa, die in bunten Farben erstrahlen. 
In einer Bar spielte eine Live Band und so ließen wir den Abend mit dem Visum in der Tasche ausklingen. 




18. Februar 2022

Quarantäne Tag 10 - The End

Tag 10 der Quarantäne und unser interpretiertes Ende. Der Tag begann mit einem Regenschauer Deluxe, der nicht so bald enden wollte. Ernsthaft- wenn wir endlich raus können, schüttet es aus Eimern!  Erst gegen Mittag hörte es allmählich auf. Bei leichten Nieselregen gingen Katja und Adele trotzdem in den Pool und verbrachten den halben Nachmittag darin - es roch nach Freiheit :) 
Später gingen wir noch an den Strand und schauten den Sonnenuntergang an. Wir trafen das ältere Ehepaar aus Halle wieder, mit denen wir zeitgleich anreisten und es fühlte sich so an, als wäre die Quarantäne nur eine Millisekunde gewesen. Hier und da ließen ein paar Leute die typischen Himmelslaternen steigen, wir tranken Kokosnuss und Adele baute ein Sandburg. 

Unsere Reise beginnt genau jetzt, hier und nirgendwo anders. Die letzten 13Tagen sind Vergangenheit und wir starten noch einmal von vorn. Thailand - hier sind wir! Wir freuen uns auf dich! 

16. Februar 2022

Quarantäne Tag 9

… wie ein zäher Kaugummi zieht sich der Tag. Torsten erobert mit Adele den Pool, ob er will oder nicht, er muss einfach mit. Die Zeit in Quarantäne muss schließlich nachgeholt werden. Die Decke scheint jede Minute mehr auf Katja einzustürzen. Sie sagt, dass sie das Zimmer hasst, das Bad hasst, das Zischen der Klima hasst, den Baulärm hasst ja sogar den Ausblick hasst. 

Wir können wirklich stolz auf uns sein, dass wir diese Zeit so gut überstanden zu haben. Als Familie in Summe fast 14 Tage in einem
Hotelzimmer eingesperrt zu sein, geht an die Substanz. Auch wenn wir nie zu Hause in Quarantäne waren, so sind wir der festen Überzeugung dass sie einfacher zu meistern ist. 
Aber ganz gleich -  eine Quarantäne darf grundsätzlich nicht sein und ist für jede Seele eine  Folter. Möge endlich wieder Normalität einkehren. 


15. Februar 2022

Quarantäne Tag8

Heute Morgen fiel der Strom aus und binnen weniger Minuten verwandelte sich unser Zimmer in eine Sauna. Adele und Torsten gingen noch vorm dem Frühstück in den Pool - die Glücklichen. Nach ca. 1h sprang der Strom wieder an und die Klima ratterte wieder vor sich hin. 
Für Katja war es ein weiterer Tag voller Langeweile. Sie spielte neu heruntergeladene Spiele auf dem SmartPhone, suchte Fährverbindungen für die Weiterreise raus und stöberte im Reiseführer. 
Adele und Torsten verbrachten den Tag am Pool und Strand und waren kaum zu sehen. Seit dem die Russen nicht mehr da sind, ist unsere Etage ziemlich langweilig geworden- die Neuankömmlinge halten sich alle die Quarantäne (noch). 

Ein Stückchen wieder gewonnene Freiheit -Quarantäne Tag 7 (10)

Baden! Juhuuu! Adele wollte noch vor dem Frühstück in den Pool hüpfen. Heute ist der 10.Tag der Quarantäne und ab heute durfte sie wieder raus. Zu mindestens nach unserer Interpretation. Wir haben beschlossen dass Tag 10 das Ende einläutet. Falls jemand gefragt hätte, wären wir auf dummfang gegangen. Adele und Torsten verbrachten quitsch vergnügt den halben Tag im
Pool während Katja das Kichern und Gackern vom Balkon aus beobachtet. Auf der Isolier-Etage sind  etliche neue Mitbewohner eingezogen. Es scheint wohl wieder ein neues Flugzeug gelandet zu sein. 
Es ist traurig zu sehen, wie Kinder sich von ihren Müttern verabschieden und mit dem Vater die Etage verlassen. Wir sind uns einig, dass das für uns keine Alternative gewesen wäre. Wir haben direkt als das Adeles Ergebnis kam uns geschworen, dass wir uns unter keinen Umständen trennen lassen werden. 

Wir schnuppern schon das Abenteuer, es liegt förmlich vor uns. 

14. Februar 2022

Quarantäne Tag 6 (9)

Was sollen wir noch groß berichten, die Tage sind lang und schwer und doch schaffen wir es immer wieder das Beste draus zu machen. Adele wachte heute Morgen auf und ihr erster Satz war: nur noch einmal schlafen! Heute ist ihr letzter Tag in Quarantäne und ab morgen darf sie wieder den Pool und den Strand erobern. 
So langsam beginnen wir wieder Reisepläne zu schmieden und überlegen was wir mit unserer neu gewonnen Freiheit anstellen werden. 
Fakt ist, wir verlassen Phuket. Katja nennt sie die Gefängnis-Insel. Auch wenn wir Phuket keine Chance lassen, sie hat von vorn herein verloren. Sorry Phuket, wir werden keine Freunde! 
Heute wollten bestimmt die Thais an der Rezeption mit uns ein kleines Spiel spielen: wer hat den längeren Atem und sitzt es „förmlich" aus. 
Wir hatten den ganzen Tag über kein Toilettenpapier und mussten 5x anrufen und es bestellen. Wahrscheinlich rollen schon alle mit den Augen, wenn 406 im Display steht. Da wir keinen Roomservice haben, rufen wir ständig an. 
 Neue Bettwäsche, neue Handtücher, einen Besen, Wasser bitte… heute ließen sie uns mit dem Toilettenpapier bluten… aber das ständige Nachschauen vor der Tür ob es denn endlich da sei, vertrieb auch die Langeweile. Danke dafür, ihr umsichtigen Thais. 


12. Februar 2022

die große Langeweile- Quarantäne Tag 5 (8)

Unsere ersten Tagen waren gut mit baden, Vorschule, spielen, TV, tanzen und Spionage  vergangen. Jetzt können wir uns für nichts mehr motivieren und alles ist nur noch ein Krampf. Wir schauen viel zu viel Filme/Serien auf dem Tablet und liegen nur noch faul rum. Heute gingen wir uns auch das erste Mal so richtig auf die Nerven. 
Das einzig amüsante war heute, als Adele sich ihre Spritzpistole schnappte und plötzlich einen Eimer voll Wasser auf den Balkon schleppte. Sie veranstaltete ihre eigene kleine Wasserschlacht und flutete alles. 

 


Quarantäne Blues - Tag 4 (7)

Allmählich gelingt es uns nicht mehr, die große Langeweile von uns fern zu halten. Immer länger  versacken wir vor Tablet und Handy und datteln dämlich rum. Selbst Adele klappt irgendwann gelangweilt das Tablet zu und weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Katja hat in 3 Tagen den ersten Teil der Stig Larrson -Trilogie (Verblendung) verschlungen. 
Es war geplant nur 4 Wochen in Thailand zu bleiben, danach müssen wir ausreisen. Da uns nun 2 Wochen förmlich geraubt worden sind, wollen wir zum Immigration Office  und ein Touristenvisum bzw. unserenThailand Pass verlängern. Mal schauen ob es funktioniert. Katja hat gestern Abend eine eMail an die Botschaft in Berlin geschrieben, vielleicht können sie uns auch eine Info geben.  Erst einmal müssen wir „entlassen" werden, bevor wir an unsere eigentliche Reise denken können. 

Torsten hat sich heute Abend kurzentschlossen Adele geschnappt und ist mit ihr an den Strand gegangen - was die Russen können, können wir auch. Die Stunde Tapetenwechsel tat ihr enorm gut. 

Wir sind begeistert von dem Thailändischen Lieferdienst. Wir essen jeden Abend zu dritt für rund 15€ inkl. Getränke und Früchte. Es ist köstlich, geht schnell, ist zuverlässig und das tollste: das Essen ist nicht in Plastik verpackt sondern in stabiler Pappe. 


10. Februar 2022

Ein Meilenstein - Quarantäne Tag 3 (6)

„Ich bin NEGAAAATIV" so weckte uns Torsten heute morgen. Katja war ab den Moment putzmunter. Adele fragte verschlafen, was negativ bedeute und drehte sich dann wieder um, und schlief weiter.  Heute bauten wir für Adele ein Schloss aus Moskito-Netz und Bettlagen und es war Zeit das Zimmer ein wenig umzugestalten. Die Betten, Tisch und Stühle fanden einen neuen Platz. Die Quarantäne-Vollmeise ist im vollen Gange.  Wir malten, kuschelten, hörten Bibi und Tina in Dauerschleife, bestellten bei Grab und skypten mit den Liebsten zu Hause. Auf dem Balkon sangen wir zu den Best of Disneys Hits und beobachteten die Leute im Pool. Adele fielen sofort die 2 russischen Kinder auf. Ja, bei wem waren die denn? Sie waren bei unserem Balkon-Nachbarn! Als es dämmerte zog er sich ein Sweatshirt an und zog die Kapuze tief ins Gesicht. 
Wir verlagerten unsere Spionage nun auf den Gang. Neben unseren Zimmer ist noch ein Treppenhaus, der Aufgang wurde aber gesperrt. Sein Plan war die Absperrung zu umgehen, und sich an der Kamera vorbei zu mogeln. 
Dumm nur, dass er vor Torsten so erschrak das er wieder umdrehte und dann den offiziellen Gang entlang ging. Er schnappte sich sein Frühstück-Tütchen vom Tisch und verschwand im Zimmer. Seine Frau kam zeitversetzt 3 Minuten später, ebenso mit Sweatshirt, BaseCap und ohne Maske daher spaziert. Wir grüßten sie überfreundlich, mit dem Blick: wir haben euch entlarvt :) 
Natürlich werden wir es für uns behalten. Aber es war ein amüsanter Zeitvertreib für uns heute. 




9. Februar 2022

Das nächste große Warten - Quarantäne Tag 2 (5)

Heute wurde das erste Mal Torsten vom Frühstücks-Buffett mit wehenden Händen vertrieben. So langsam ist er auch nicht mehr gern gesehen, weil sie Angst haben, dass er sich auch angesteckt haben könnte. 3 große Plastiktüten mit Toast, Marmelade und Omelettes wurden auf das Tischlein vor unserer Tür abgestellt. Jedes Quarantäne-Zimmer hat sein eigenes Tischlein. 
Torsten war seit heute Morgen nervös. Heute war sein Pflicht-Test fällig. Von seinem Ergebnis hängt nun viel ab. Er ist quasi unsere Verbindung zur Außenwelt und wäre Adeles Garant nur noch 5 Tage in Quarantäne sein zu müssen. Andernfalls müsste sie auf Katjas Quarantäne-Ende warten, die ja erst begonnen hat. Die Maus hat im wahrsten Sinne die Arschkarte gezogen. 
Vor Langeweile beobachten wir hier alles. Unser russischer Nachbar stiehlt sich schon früh morgens davon. Wir vermuten, er geht zum Strand. Denn sein Frühstücksbeutel schmort bis zum Abend auf dem Tischlein vorm Zimmer. Erst wenn er abends zurück kommt und seine blaue Badehose zum Trocknen auf dem Balkon hängt, ist auch das Tütchen verschwunden. Die 2 Russen links von uns, sind heute Morgen auch verschwunden und haben mehrfach nervös sich umgeschaut. Wir haben oft die Tür offen, und gehen wegen jeder Kleinigkeit zum Müll. Langeweile eben. Adele hat heute Abend Flitze-Run auf dem Iso-Gang gemacht und dann haben wir im Dunklen die Schweißfunken auf der Baustelle nebenan bewundert. Ja, so ein Quarantäne-Leben ist schon ereignisreich. 
Katjas Symptome werden mehr. Gestern wäre sie unter normalen Umständen „so noch auf Arbeit gegangen". Heute würde sie sich krankmelden. Aber im Großen und Ganzen sind wir noch ganz guter Dinge. 
Komischerweise läuft unser Familienleben auf den 20m2 ruhiger, entspannter und friedlicher ab als zu Hause. Es gibt kaum Auseinandersetzungen und Streit. Adele freut sich über stundenlange Rollenspiele und schüttet gewissenhaft Shampoos im Bad für Schönheits-Serums zusammen. 
Ganz große Aufmerksamkeit bekam heute Adeles Wackelzahn. Sie hat ihn einfach nicht rausbekommen, dabei quatschert er schon ordentlich hin und her. Sie ist der festen Überzeugung, da wir in einem anderen Land sind, die Zahnfee noch einmal zu ihr kommt. 
Wir versuchen uns abzulenken, um nicht immer aufs Handy zu schauen ob Torstens Testergebnis da ist. Es gelingt und mal mehr, mal weniger. 

Jeden Tag klopfen 2 russische Kinder an unserer Tür und rennen weg,…. Dieser Sache werden wir morgen mal auf dem Grund gehen. 
Zeit dafür haben wir ja… 



8. Februar 2022

Alles auf Anfang - Quarantäne Tag 1

Die Hoffnung das Katja nur eine Klima-Erkältung hat, zerschlug sich heute morgen in Windeseile als der Schnelltest positiv war. 
Eigentlich wäre unser regulärer Test-Termin morgen aber Katja drängte darauf, den PCR Test bereits heute durchführen zulassen um nicht noch einen Tag mehr in Quarantäne zu hocken. 
Wir hatten „Glück" und der Arzt befand sich gerade im Hotel und so machte er noch einmal einen kurzen Halt in unserem Zimmer. Adele ließen wir gleich auch nochmal testen, in der Hoffnung das sie negativ sei und mit Torsten das Zimmer wieder verlassen könne. 
Innerhalb von 5 Minuten waren wir 212€ ärmer und der Arzt wieder verschwunden. Ab jetzt hieß es wieder warten und irgendwie die Zeit totschlagen. 
Wieder badeten wir, zockten Halli Galli und HeckMeck, Torsten machte mit Adele etwas Vorschule und Katja laß mit dem E-Book-Reader auf dem Balkon. Bis sie, autsch, bemerkte dass sie sich verbrannte. Sonnenbrand in Quarantäne, dass soll mal so schnell einer nachmachen. 
Irgendwie wuchs in uns die Hoffnung, dass die Quarantäne für Adele bald zu Ende sei…. Umso bitterlicher war die Enttäuschung als das Ergebnis heute Abend per eMail eintraf. Adele ist weiterhin positiv, und Katjas Schnelltest wurde mit einem roten „deteced" ebenso bestätigt. 
Nun startet die Quarantäne heute wieder mit Tag 1! 10Tage liegen wieder vor uns. Heute Abend rollten große Tränen über Adeles Wangen. Auch wenn sie die Zeit hier tapfer meistert, ist es schwer für sie. Unsere nächste Hoffnung ist nun morgen Torstens Test-Ergebnis. Wenn er weiterhin negativ bleibt, kann er uns die Warterei wenigstens mit Leckerein und Spielsachen versüßen. Fällt er positiv aus…. 
Nein, daran denken wir einfach  nicht… 

7. Februar 2022

Quarantäne Tag 3

Unser dritter Tag in Quarantäne… was soll man dazu schon berichten. 
Es ist kein Zuckerschlecken zu Dritt in einem Zimmer eingesperrt zu sein. Es sind 34Grad Außentemperatur und die Klima rasselt 24h durchgehend um es halbwegs erträglich zu machen. Netterweise ist die Isolation-Etage direkt neben einer Großbaustelle und romantischer Baustellen-Lärm begleitet uns den ganzen Tag. Die highspeed WLAN-Verbindung ist auch ein Traum, nicht!
Die Quarantäne-Zimmer sind voll belegt, hin und wieder erblickt man jemanden auf dem Balkon und es wird sich kurz stumm zugenickt.
Adele leidet am meisten, da sie die lachenden Kinder im Pool sieht und hört. So richtig verstehen kann sie es nicht, warum wir hier nun gefangen sind. Krank ist sie keineswegs. 
Unsere Beschäftigungen waren heute Baden in der Wanne, Übungen aus dem Vorschulheft, Disco, Halli Galli zocken und Filmchen auf dem Talab gucken. 
Unsere größte Sorge ist, dass unser Pflicht-PCR am Mittwoch auch positiv ausfallen könnte- denn dann startet die Quarantäne von vorn. 
Katja hat leichte Erkältungssymptome, wir hoffen immer noch das es von der Klimaanlage ist. Der Schnelltest heute war noch negativ, dass lässt uns weiter hoffen. Adele könnten wir, wenn wir am Mittwoch negativ sein sollten, frei testen. Wenn sie ebenso negativ sein sollte, dürften wir zwar nicht das Hotel verlassen, aber immerhin das Zimmer. An diesen kleinen Hoffnungs-Strohhalm klammern wir uns gerade. 
Zum Abendbrot kam wieder unser freundlicher Grab-Fahrer auf dem Roller angesaust. Die Isolier-Etage darf er nicht betreten, aber er hat es an der Rezeption abgeben können. 
 

6. Februar 2022

Von Corona ausgebremst - Quarantäne Tag 2

Gestern haben wir noch geschrieben, dass wir vor zwei Jahren von Corona ausgebremst worden…  Unsere Euphorie hielt nicht lange an, denn wir werden erneut durch Corona ausgebremst.  Als wir jetlag-bedingt 21Uhr einschliefen, fehlte immer noch Adeles Testergebnis. Als wir 3 Uhr Ortszeit aufwachten, leuchtete das  Ergebnis rot im Display „detected".  Das Worst Case Szenario ist eingetreten. Adele wurde positiv getestet. Um einen fehlerhaften Test auszuschließen haben wir im Zimmer einen deutschen Schnelltest durchgeführt. Er hat ebenfalls tiefrot Adeles PCR Test bestätigt. 

Aus dem Internet wussten wir, was in solch einem Fall auf uns zukommen würde. Überteuertes Quarantänehotel. 14 Tage Isolation, …

Trotz des Schocks konnten wir irgendwie wieder mit „Bibi und Tina" im Ohr einschlafen und haben gehofft, es sei nur ein schlechter Traum. 

Am Morgen haben wir es dem Hotel gemeldet. Sie sind mit der Diagnose recht human umgegangen. Wir können im Hotel bleiben, müssen jedoch das Zimmer wechseln. In Quarantäne müssen wir nun (nur) 10 Tage. Den ersten haben wir nun schon weg. Unser Aufenthalt verlängert sich nun hier um weitere 3 Tage. Zum Glück kostet das Quarantänezimmer keinen Aufpreis und wir müssen nur die drei extra Tage bezahlen. Mal schauen was unsere Reiseversicherung dazu sagt. 

Corona haben wir aus Deutschland mitgebracht. Woher wir es haben, wissen wir nicht. Wir haben Adele extra aus dem Kindergarten genommen, Kontakte reduziert und einfach gehofft das wir dem Corona-Wahnsinn aus Deutschland irgendwie entkommen.

Mal sehen ob wir uns  auch noch anstecken. So lange wir noch negativ sind, können wir das Zimmer verlassen und einkaufen gehen. Torsten ist der Meinung, es kann nur Omikron sein. Und Omikron durchbricht den Impfschutz. Wir sind alle symptomfrei, geboostert und hoffen auf einen milden Verlauf! 

Es bleibt also weiter spannend! Wir werden berichten!


5. Februar 2022

Thailand, oder doch nicht?

Den Plan nach Thailand zu reisen, hatten wir bereits schon vor 2 Jahren. Damals hat uns Corona ausgebremst und diesmal war der Entschluss schnapp ab. 
Eigentlich sollte unsere Reise in Dubai mit einem Stopover beginnen und uns weiter nach Sri Lanka führen. Der Reiseführer war schon gekauft und über Flüge hatte sich Torsten informiert. Die Route stand. Allerdings meinte Katja eines Abends „Thailand hat wieder auf". So wurde unsere eigentliche Route über Bord geworfen und Hals über Kopf Thailand gebucht. Das Flugticket hatten wir somit erst 10 Tage vor Abflug gekauft. Und mit dem Flugticket begann eine neue Urlaubsorganisation. Um nach Thailand zu reisen benötigt man den sogenannten „ Thailand Pass". Dieser ist an jede Menge Bedingungen geknüpft. Man muss eine Buchung über ein zertifiziertes Corona Hotel vorweisen. Ebenso den Transfer vom Flughafen. Des Weiteren müssen im Vorfeld 2 weitere Coronatests für Thailand vorab gebucht werden. Der Coronatest in Deutschland ist mittlerweile obligatorisch. Weiter ging es noch mit einem Krankenversicherungsnachweis… und das alles musste vorliegen, 7 Tage bevor man nach Thailand einreist. Denn so lange dauert die Bearbeitungszeit. Es war eine Menge Arbeit, aber am Ende hat alles geklappt. Auch wenn eine zwischenzeitliche Ablehnung von Katjas und Adeles Thailand Pass für kurze Atemaussetzer sorgte. 

Unser Flug ging am Freitag ab Frankfurt. Wir sind mit dem Zug schon ein Tag vorher angereist. Der Flug an sich ging non stop 11 Stunden. Bei uns allen langen irgendwann die Nerven blank. Adele hatte kein Bock mehr auf fliegen und wollte aussteigen, Torsten konnte nicht mehr sitzen und Katja hat die Gesamtsituation nur noch angeko****. 

Endlich gelandet ging alles ganz schnell. Die Thais hatten alles super organisiert. Von der Vorabkontrolle, Überprüfung des deutschen PCR Tests, Einwanderungskontrolle bis hin zum Thaiändischen PCR Test hat alles in der Abwicklung sehr schnell geklappt. Auch der Transfer zum Hotel ging super schnell. 
 
Im Hotel mussten wir noch auf unser Zimmer warten. Wir kramten aus unseren Rucksäcken die  kurzen Klamotten raus, da wir in den langen Sachen aus Deutschland bald umkamen. Torsten bestellte Essen zum Hotel, da wir am verhungern waren. Der Gemütszustand von uns allen besserte  sich, als der Grab-Fahrer (=LIEFERANDO) vorm Hotel einbremste. Aus seiner Tasche zauberte er feinstes Fastfood und Smoothies. So saßen wir drei nun in der Lobby, völlig übermüdet, ohne Zimmer aber mit gutem Essen.

Nach dem wir endlich aufs Zimmer konnten, und ein Nickerchen hielten kamen währenddessen auch schon unsere Testergebnisse. 2 von 3! Adeles Test ist nach wie vor ausstehend. Theoretisch dürfte sie das Zimmer noch nicht verlassen…. Theoretisch.

Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool.  Abends ging es dann noch einmal zum Strand.
 Zwar sind wir vom Jetlag gerädert, aber hey… Lassen wir die Elternzeit beginnen!