Unser heutiger Schlachtplan lautet: raus aus der Sonne! Bestens eigenen sich hierfür immer Aquarien. Eigentlich,... in anderen Ländern vielleicht, aber nicht hier. Das überhaupt das Aquarium im Reiseführer erwähnt wird, ist beschämend. Wir fuhren mit dem Auto auf den Highway Richtung Saudi. Mitten im Industriehafen sollte sich das Aquarium befinden. Dank Navi fanden wir es auch. Für Jordanier war es frei und wir zahlten pro Person 7JD! Das ist wirklich sehr viel Geld hier. Das Aquarium war als Rundweg im Kreis gebaut. Die Becken waren furchtbar klein und dreckig. Das Krokodil hatte gerade mal geschätzte 8qm- ein trauriger Anblick. Wir waren innerhalb von 5 Minuten durch, sodass wir nochmal eine Runde liefen. Aber auch beim 2. Versuch wurde der Anblick nicht besser. Das Aquarium in Aqaba bekommt von uns ein dickes No Go! Zurück in der Stadt bummelten wir noch ein bisschen umher. Waren in Duty Free Läden und suchten nach Schnäppchen aber wesentlich billiger ist es hier trotzdem nicht. Der große Fang blieb also aus. Wir fuhren noch ein wenig Richtung Israel, aber kamen nicht sonderlich weit. Aqaba ist von Saudi Arabien und Israel eingeschlossen. Nur die kleine Bucht ist der Meereszugang für Jordanien, der aber erst durch einen „Deal" mit Saudi geschlossen wurde. Die beiden Länder verschoben 1965 ihre Grenzen, sodass Jordanien ebenfalls im internationalen Güterverkehr teilnehmen konnte. Für ein Land mit einer recht hohen Arbeitslosigkeit ein Meilenstein im In- und Export.
Unser Auto zeigte 42Grad an und wir fuhren erst einmal zurück ins Hotel. Wir chillten ein bisschen und Adele tobte mit einem kleinen Jungen durch die Lobby. Gegend späten Nachmittag als die Temperatur wieder erträglich wurde gingen wir mal wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nach: jordanische Köstlichkeiten! Wir kommen definitiv kugelrund und als Diabetiker wieder, wir haben in keinen anderem Land bisher so grandios gut gegessen! Da fehlt uns nicht einmal der Wein zum Abendessen.
Unseren Verdauungs-Spaziergang machten wir wieder über den Souk. Zur Freude von Adele entdeckten wir einen Spielplatz! Den ersten in ganz Jordanien! Wie eine Wilde schoss sie los und eroberte die Rutsche. Wir standen unter permanenter Beobachtung von Jung und Alt. Zum ersten Mal machte Katja die Erfahrung mit einem arabischen Klo- dem Loch. Bis auf den Geruch scheint es jedoch durchaus hygienischer und sauberer zu sein als unsere Öffentlichen Toiletten.
Nicht so hygienisch sehen wir die Erfindung der Trinkautomaten überall in der Stadt. Es stehen feste Wasserspender an jeder Ecke mit festgebundenen Trinkbecher. Also Napf nehmen, Wasser zapfen, schlürfen und Napf einfach wieder hinstellen. Der Nächste, bitte! Herpes lässt grüßen! Uns schauderte es bei dem Anblick der durstigen Meute.
Morgen verlassen wir Aqaba und den Süden Jordaniens und es steht wieder der nächste Tripp an. Wir hoffen, dass wir im Norden wieder ein bisschen mildere Temperaturen erhaschen können und sind schon ganz gespannt was unser nächster Spot für uns bereit hält: das Tote Meer!