21. April 2019

Amman - Tag 2

Regen! Und das ist einer Wüstenstadt! Und wenn es hier schon einmal regnet, dann so richtig. Wir waren gerade am Römischen Theater gleich bei uns um die Ecke angekommen, fing es an. Ein Tropfen, zwei Tropfen und dann meinte der Himmel sich über uns ergießen zu müssen. Wie rannten in das naheliegende Folkloremuseum. Aber das bestand nur aus 2 Räumen, mit Gewändern und Kannen- kurzum wir waren innerhalb von 3 Minuten durch und es regnete immer noch. Das Wasser schoss die Stufen des Theaters nach unten und sammelte sich auf dem Platz. Wir entschlossen uns zu rennen, es konnte ja nicht so schlimmer werden, da das Hotel nur 300 Meter entfernt war. Doch es wurde schlimmer. Völlig durchnässt kamen wir im Hotel an und wir machten uns gegenseitig Vorwürfe warum wir die Regenschirme nicht mitgenommen hatten. Nachdem wir wieder trocken waren starteten wir den 2. Versuch. Dieses Mal mit dem Taxi zur Shopping Mall. Taxifahren! Privatleute über eine App ordern in einem arabischen Land- okay klingt spannend. Und die Taxifahrten sollten heute zu unseren Hightlights werden. Da man hier mehr im Stau steht, als das man fährt hatten wir viel Zeit zum erzählen. Wieder große Verwunderung, warum wir nur ein Kind haben. Gleich wurde während der Fahrt das Handy gezückt und uns stolz Fotos der Kinder gezeigt. Inklusive ausführlicher Erklärung der Namen. Entsetzen kam auf als wir verrieten, dass wir nicht verheiratet seien, aber ein gemeinsames Kind hätten. So etwas gibt es hier nicht, in Deutschland dafür umso mehr klärten wir auf. Einer zeigte uns Fotos vom jordanischen Leibgericht und er zeigte uns gleich wo man es am besten essen konnte. Wir wurden über die 5 täglichen Gebete des Islams aufgeklärt (die sind nämlich abhängig von der Sonne) und von Reisen nach Mekka.  Ja, die Taxifahrer waren heute unsere persönlichen Reiseführer und wir erfuhren jede Menge Interessantes über Land und Leute. 
Aber zurück zum Trip zur Shopping Mall. Sie war sehr schick aber etwas fehlte: die Menschen! Sie war wie leer gefegt und somit machte es wenig Spaß Zeit darin zu verbringen. Wir aßen zu Mittag und lauschten dem Gewitter was über uns tobte, zum Glück sahsen wir dieses Mal im Trockenen. 
Als das Unwetter vorbei war, liefen wir den Boulevard entlang und tranken unseren Coffee to Go. Hier wirkte alles recht pombös und untypischerweise klang englischsprachige Musik aus den Lautsprechern. Wir liefen zum Hotel Rotana - dem wohl höchsten Gebäude hier. Wir versuchten unser Glück und wollten das Rooftop checken. Freundlich wurden wir abgewiesen, dass es nur für Hotelgäste sei und uns wurde direkt der Weg nach draußen gezeigt. Jeansjacke, Dutt, Fotoapparat und ein übermüdetes Kind passten nicht zum Klientel. Uns überholte ein Scheich (? wir nennen ihn einfach mal so) mit feinem Gewand, Turban und Köfferchen und der Chauffeur öffnete die Autotür. Upps, es war wirklich nicht unsere Liga. 
Unser nächstes Taxi brachte uns ins regensichere Kindermuseum. Adele war glücklich, powerte sich 2,5h so richtig aus und wir erfreuten uns im Trockenen zu sein. 
Am Abend trafen wir uns mit dem Papa von Katjas Arbeitskollegen. Er zeigte uns seine Augenarztpraxis und erklärte uns alles. Er lud uns in ein Café ein und uns wurden wieder kalorienreiche Köstlichkeiten des Landes serviert. Adele schlief auf dem Sofa ein, dem Kindermuseum sei Dank.

Fotos:

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