Heute mussten wir leider Amman verlassen, viel zu früh, denn wir haben nur einen Bruchteil dieser quirligen lebensfrohen Stadt erleben dürfen. Aber wir haben uns schon neue Reiseziele zurechtgelegt, wo wir Amman noch einmal als Stopover einbauen können.
Ganz entspannt konnten wir heute unser Hotel verlassen und hatten somit noch am Vormittag genug Zeit das Theater ohne Regen zu sehen und noch einmal den naheliegenden Souk zu durchqueren. Verrücktes Markttreiben lieben wir sehr und dank unseres Goldlöckchen fallen wir sofort auf. Hier eine Dattel, da eine Banane, dort ein Keks und wir drei konnten anschließend gesättigt zum Flughafen starten. Denn heute mussten wir unser Auto abholen! Der Roadtrip sollte nun starten. Da es hier kaum Verkehrsschilder gibt, Vorfahrt mit Hupen und wilden Gestikulieren signalisiert wird, hat Katja sich als Fahrer ausgeklinkt. Kurz nachdem wir unser Auto mit einem Pascha-Heck entgegen genommen haben, ging der Spaß schon los. Katja bekam aller paar Meter Schnappatmung und Torsten hatte nach 5 Minuten den Hup-Rhythmus raus. Nur nicht als Tourist zuerkennen geben, lautete seine Devise- nur klebt dummerweise am Pascha-Heck ein Thrifty-Aufkleber.
Unser erster Stopp sollte Madaba sein. Wir bekamen gestern den Tipp, nur nicht die Hauptstraße zu verlassen. Eine Baustelle zwang uns aber dazu und ruckzuck waren wir ein paar Nebenstraßen weiter in einer kleinen Zeltsiedlung. Neugierig schauten Kinder hinten den Lagen hervor um zuschauen wer sich da verirrt hat. Traurig schlugen wir den Rückwärtsgang ein, und verließen die Straße so schnell wie wir sie befahren haben.
In Madaba dachten wir anfangs erst ok- wo sind wir hier? Aber auf dem zweiten Blick ist es doch ein nettes Städtchen. Sie wird auch die Mosaik Stadt genannt. Mosaike aus dem 6. Jahrhundert zieren an verschiedenen Orten die Stadt. Wir besuchten zufällig den Burn Palace wo viele Mosaike noch gut erhalten sind, obwohl das Gebäude ringsum abgebrannt ist. Der nette Herr, der uns unaufgefordert alles zeigte, hielt am Ende seiner privaten Führung die Hand auf und fragte: Tip? Tip??! (Trinkgeld) Das bekannteste Mosaik ist in einer christlich/orthodoxen Kirche, es soll die Landkarte von Palästina zeigen. Wir konnten es leider nicht sehen, da wir mitten in den Gottesdienst hinein platzten und freundlich nickend wieder gingen.
Ja, Kirchen gibt es hier auch. 10% der Bevölkerung seien laut Reiseführer Christen. Hier in Madaba merkt man es deutlich: Kirchen stehen direkt neben Moscheen, viele Frauen tragen keine Kopftücher, im Restaurant gibt es Bier und Wein und beim Verlassen des Lokals bekamen wir erstmals: "God bless you" entgegen geträllert.
Ein entspannter Tag neigt sich somit bei uns dem Ende zu und wir sind immer noch im vollen Jordanien-Modus.
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