24. April 2019

Wüstenschlösser und die Wetlands von Azraq

Komm wir suchen Aladdin! So konnten wir Adele unseren heutigen Tripp schmackhaft machen. Wir wollten Wüstenschlösser besuchen. Hier in der Region gibt es zahlreiche Wüstenschlösser aus dem 6. Jahrhundert, mal mehr mal weniger gut erhalten. Der Grund für die Existenz ist jedoch umstritten. Das war uns wiederum egal, wir hatten jede Menge Spaß durch die alten Ruinen zu laufen und nach Aladdin zurufen  und dabei Tauben aufzuscheuchen. Massentourismus gibt es hier zum Glück nicht, daher sind wir oft so gut wie alleine an einem Spot. Und dann noch mitten in der Wüste. Erinnerungen an Australien kamen in uns hoch. Wir schauten uns zwei Schlösser an, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Qasr Kharana wirkte eher wieder eine Verteidigungsanlage und Qusair Amra eher wie ein Wohnhaus mit Brunnen und uralten Bildern an der Wand. Nach der leider erfolglosen Suche nach Aladdin fuhren wir immer weiter in den Osten. Wir hätten nie gedacht, dass wir jemals Straßenschilder sehen werden, wo Irak und Saudi Arabien ausgeschildert ist. Wir fuhren bis nach Azraq. Hier herrschte eher ein trostloses und armes Leben. Kleine Hütten, Zelte, dazwischen viel Müll und eine breite Straße mittendurch. Und wir mittendrin. Hier sollte ein Wetland Reservoir sein? In der Wüste? Und ja wir fanden noch ein kleines bisschen Grüne Oase, auch wenn schon seit 20 Jahren die Quelle erloschen ist und diese für die Natur, Tiere und die wenig verrückten Touristen die sich hierher verirren künstlich erhalten bleibt. Mitten in der Wüste, befand sich so ein wundervoller kleiner Fleck Erde mit Fischen, Vögeln und anderen Lebewesen. Und wir waren mal wieder allein. Anschließend wollten wir uns noch etwas zu essen holen, und steuerten auf der breiten dreckigen Straße einen Imbiss an. Wir bekamen eine Art Mini-Dürum und wurden von vielen großen und kleinen Augen beobachtet. Wir fielen hier sofort auf. Hier draußen sprach niemand mehr Englisch aber die Freundlichkeit dieser Menschen riss trotzdem nicht ab. Adele bekam einen Schokoriegel geschenkt, wir kauften noch billig Lebensmittel und verließen diese trostlose Gegend wieder. Auf der Rückfahrt näherte sich rasant die Polizei und blieb hinter uns. Katja sagte, pass auf die halten uns jetzt an. Torstens Herz rutschte in die Hose und Zack kam die Kelle von vorn. Vor uns Polizei, hinter uns Polizei und an der Seite standen sie auch. Wir in der Wüste, umgeben von der Polizei- na Klasse. Sie sahen ins Auto und dachten wahrscheinlich wie alle, die uns sehen: verrückte Touristen und ließen uns ohne weitere Kontrolle ziehen. Uns fiel ein Stein vom Herzen!

Die Fahrt über lachten wir, wie bescheuert wir ausgesehen haben müssen und erfreuten uns an dem Ausblick der langezogenen Wüste. Heute hieß Torstens Devise im jordanischen Straßenverkehr: wer bremst, hat verloren! 
Am Abend aßen wir wieder im christlich geführten Restaurant von gestern. Die Freude war groß uns wieder zu sehen, und Adele bekam eine Banane geschenkt. Wir haben kein Land bisher kennengelernt was ausnahmslos so kinderfreundlich ist! Zwar ist es manchmal ein bisschen zu viel, was Katja dezent an den Rand der Verzweiflung bringt. Oft wird Adele angefasst, gedrückt und geküsst- blonde Haare sind nicht überall ein Segen. 

Morgen geht es endlich nach Petra!

Fotos:



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