Puh, was für ein Tag! Da wir nur einen vollen Tag in Los Angeles haben, mussten wir uns heute sputen. Zuerst fuhren wir noch einmal nach Beverly Hills um das berühmte „Ortseingangsschild" zu suchen da wir es gestern nicht gefunden hatten. Beverly Hills ist wie eine eigene Stadt, die Stadt der Reichen und Schönen mit Gucci, Prada und Louis Vuitton. Dach dem wir den berühmten Rodeo Drive entlang gefahren sind, fuhren wir auch direkt weiter nach Down Town. Genau bis hier hielten wir die Fahne für Los Angeles hoch... und dann kamen die Obdachlosen. 58.000 Menschen leben in L.A. auf der Straße. Die Schere zwischen Arm und Reich ist in den USA nirgends höher als hier. Die Menschen haben ganze Straßenzüge mit ihren Zelten gepflastert, wohl dem der eins hat. Wir haben das größte Elend gesehen, sodass uns regelrecht übel wurde. Was läuft in diesem Land nur falsch??! Schwarze, Weiße, Junge und Alte verwahrlosen ohne Dach über dem Kopf. Eine Querstraße weiter und zack hier gehen die Menschen wieder shoppen und sitzen in Cafés. Dieser Anblick ist ekelhaft. Die Homeless wie sie hier genannt werden, werden einfach ignoriert. Wir haben im Internet gelesen, dass es sich um sehr viele Kriegsveterane bei den Obdachlosen handle. Nach dem Krieg wird selten ein Traumata behandelt und dann kommt der soziale Absturz. Wenn sie im Krieg fallen, werden sie als Helden gefeiert, wenn sie krank sind, verenden sie auf der Straße. Dieses System ist krank...
Nachdem wir uns das Stadtzentrum mit all den Hochhäusern, der Disney Concert Hall und schimmernden Fassaden anschauten fuhren wir erst einmal zurück ins Hotel, denn unser Highlight sollte noch kommen.
Unser Motel-Papa erzählte uns, dass in Hollywood heute Abend die Hollywood-Christmas-Parade stattfindet und das eine Menge Stars erwartet werden. Katja hörte nur Stars und wollte unbedingt dort hin (sie hoffte insgeheim auf Leonardo Di Caprio).
Zuvor fuhren wir noch durch den Griffith Park, dem größten innerstädtischen Park der USA. Von dort sollten wir einen super Ausblick auf das Wahrzeichen von L.A. haben, dem Hollywood Sign. Leider war kein Parkplatz weit und breit zu finden und die Polizei lotste uns wieder den Berg hinunter. Wir fuhren unzählige Querstraßen ab, irgendwie musste man doch mal einen näheren Blick auf Hollywood werfen können. Wir fanden einen recht passablen Ausblick, aber so richtig zufriedenstellend war es dann auch nicht. Wir fuhren weiter zum Wall of Fame. Der Hollywood Boulevard mit den vielen Sternen der Stars. Insgesamt 2400 Sterne zieren den Walk of Fame. Hier kam unsere größte Enttäuschung.. kein Hollywood Glamour, kein Blink Blink. Die Straße sieht schäbig und herunter gekommen aus. Die Läden sind Sexshops und billig Fastfood Läden, und in den Ecken riecht es nach Urin. Na da kann jeder Star sich auf die Schulter klopfen, wenn er dort verewig wird.
Die Menschen suchten sich schon die besten Plätze und sicherten sich diese mit Decken und Campingstühlen. So richtig wohl fühlten wir uns nicht. Erst später merkten wir, dass wir so gut wie die einzigen Weißen waren, nur Lations und Schwarze waren zur Parade gekommen. Auch so liefen viele Freaks umher, redeten wirr, suchten die Mülleimer nach Pfandflaschen ab, tanzten allein Vorsicht hin, hatten ein Hochzeitskleid aus Papier gebastelt. Wir haben sonst keine Probleme damit, aber so geballt auf einmal war uns das nicht geheuer. Da eine enorme Polizeipräsenz war, blieben wir in der Nähe von 2 Polizisten stehen. Adele hatten ihren Spaß und winkte allen zu, alle winkten zurück und irgendwann fühlten wir uns doch ganz wohl. Die Parade verlief irgendwie nicht so versprechend wie wir es uns vorgestellt haben. Aber ja, es war eben Hollywood. Es wurden alle Requisiten aus den Filmen aufgefahren. Der Delorean von Zurück aus der Zukunft, K.I.T.T., das A-Team, das Batmobil,....... und viele viele weitere- und alle waren weihnachtlich geschmückt und warfen Süßes auf die jubelnde Menschenmenge. Stars haben wir leider keine gesehen.
Nun sind wir wieder in unserem Motel und müssen den Tag erst einmal sacken lassen. Mögen wir Los Angeles oder nicht? Wir wissen es wohl selber nicht. Definitiv ist die Stadt nicht das, was wir aus dem Fernsehen kennen und was sie scheint zu sein. Armut, Dreck und sehr viel Elend sind das Stadtbild. Die Schikaria lebt in ihrem Hills und bekommt von alldem nichts mit. Traurig...
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