6. September 2018

Schloss von Versailles 05.09.2018

Nachdem wir bereits den Park vom Schloss Versailles per Rad erkundet haben, sollte heute das Schloss dran sein. Mit dem Bus fuhren die lange Avenue de Paris entlang und stiegen direkt vorm Chaetau aus. Aber was war denn das? Menschen ohne Ende tummelten sich vor dem Eingang rum. Fotografierwütige Japaner und IPad-Fotografen drängten sich am goldenen Tor und ergatterten ebenso Fotos von Adele. Europäisches rotblondes Kind- Katja bestrafte alle mit den bösen Blicken, danach getraute sich keiner mehr Adele zu fotografieren. 
Als wir endlich die Tickets hatten, konnten wir auch schon in das Schloss. Zu unserer Enttäuschung mussten wir den Buggy abgeben, was uns später noch die Nerven rauben sollte. 
Im Schneckentempo schoben sich die Touristen durch die einzelnen Räume von Ludwig des IV. Alles war so prunkvoll, dass es schon verschwenderisch wirkte. Wir sind uns sicher, dass wir solche pompösen Räume, Verzierungen und Innenausstattungen noch nie gesehen haben. Wir bestaunten das Bett (er muss ein kleiner Mann gewesen sein), die Bibliothek, eine Kapelle sowie den berühmten Spiegelsaal. Natürlich im Schneckentempo der Meute. Adele fand es gar nicht toll. Sie wollte umher flitzen und die Prinzessin suchen. Aber es war kein Durchkommen zwischen all den Beinen. Zum Tragen war es im Schloss viel zu warm und auf die Schultern durften wir sie nicht nehmen: Pardon Madame - kam sofort einer auf uns zu und wies uns zurecht das es forbidden sei. Adele protestierte immer mehr und warf sich auf dem Boden mitten im Spiegelsaal unter all den Augen der fotografierwütigen Japaner. 
Nachdem wir dann das Schloss im Schnelldurchlauf erkundeten, gingen wir noch in den Garten. Zum Glück bekamen wir hierfür den Buggy wieder und die Temperatur war wieder erträglich. Unser Resümee zum Schloss: es ist wunderschön und beeindruckend, man sollte sich viel Zeit und Geduld mitbringen um es genau erkunden zukönnen. Mit Kleinkind ist aber nicht zu empfehlen, weder für einen selbst noch für das Kind. 
Dies sollte auch unser letzter Urlaubstag sein. Wieder einmal hatten wir eine herrliche Zeit in Frankreich. Die Franzosen im Norden, die sogenannten Schie's sind wesentlich netter und wohlgesonner als im Rest des Landes. Die Franzosen lieben es, wenn man sich vor ihnen zum Deppen macht. Sobald man verkorkste Brocken wie Bonjour, Merci, Au'revoir, Bon Journee, Je voudrais, un, deus, trois, s'il vous  plait entgegen schmettert, freuen sie sich und sind stets hilfsbereit und wechseln dann ins Englische. 
Frankreich ist immer eine Reise wert und es war sicherlich nicht unsere letzte Reise in dieses ach so schöne Land.   


Bilder:

5. September 2018

Shoppingtour in Südparis - 04.08.2018

Heute waren wir bummeln im Vélizy 2...

4. September 2018

Garten von Monet - 03.09.2018

Unsere alltäglichen Starte in den Tag werden immer zäher und langsamer. Wir schlafen lange, genießen die Ruhe auf dem Campingplatz und frühstücken lang. Bis wir 3 dann auch mal so richtig in die Gänge kommen, ist auch schon wieder fast Mittag. So kamen wir auch heute erst wieder spät los. Die Fahrt sollte ins 75km entfernte kleine Dörfchen Giverny gehen. Torsten moserte schon auf der ganzen Strecke rum, weil er absolut keine Lust auf einen „Garten" hatte. Aber es war nicht irgendein Garten. Es war der Garten von Claude Monet. Okay, wir sind jetzt keine Kunst-Liebhaber und vom Impressionismus verstehen wir auch nicht wirklich etwas. Aber wenn wir schon in der Gehend sind, sollten wir uns so etwas nicht entgehen lassen. 
Das kleine zartrosafarbene Häuschen ist umgeben von einem zugewucherten  Garten. 1000 Blüten in allen Farben ragten hoch ins Sonnenlicht und die Bienen summten munter umher. Es war ein wahrer Genuss den Garten entlang zu spazieren, und auf der berühmten Brücke seiner Bilder zustehen. Stelbst Torsten hörte auf mit meckern und gewann Gefallen an dem entzückenden Garten. Wir besichtigten noch das Wohnhaus und das Atelier von Monet. Es hatte etwas magisches in dem alten Steinhaus zu sein. Wir verbrachten noch eine ganze Weile auf einer Bank im Garten und genossen das herrliche Wetter und den Blumenduft. 
Den Rest des Tages verbrachten wir noch auf dem Spielplatz und spielten mit Adele Fußball. Entspannt ging ein weiterer Urlaubstag zu Ende. 

Bilder:

3. September 2018

Park von Versailles 02.09.2018

Oh Gott, es ist Sonntag! So erschraken wir uns, als wir feststellten, dass unsere wenigen Vorräte zu Neige gingen. Da wir keine Kühlmöglichkeiten haben, gehen wir nahezu täglich oder spätestens aller 2 Tage einkaufen. 
Den ganzen Vormittag verbrachten wir also damit einen Supermarkt zu finden, der sonntags geöffnet hat. Zum Glück sind die Gesetze hier nicht so streng wie bei uns, sodass wir noch einen fanden der bis 13Uhr offen hatte. 
Nach dem Mittag leihten wir uns Fahrräder aus und fuhren zum Schloss von Versailles. Das Schloss vom Sonnenkönig Ludwig des XIV. ist der Magnet von Versailles. Schon von Weitem sieht man es übbig gold funkeln. Die gesamte prunkvolle Anlage mit Schloss, Garten und anschließenden Park fast 800ha. Der Park ist frei zugänglich und so fuhren wir mit unseren klapprigen Rädern entlang des Canal Grande, vorbei an Boule spielenden Einheimischen, sich sonnenden Touristen und Menschen die sich genauso auf dem Rad versuchten wie wir. Das herrliche Wetter, die wundervolle Gegend und die hübsch verzierten Koniferen versüßten uns den Nachmittag. Irgendwo hörte man Höfische Musik spielten und der Neptun Brunnen spuckte hohe Fontänen. 
Adele brüllte vom Kindersitz immer wieder: „jetzt gehts los" und Torsten rief freudig: „allez les bleus" und „via la france" sodass sich die Leute umdrehten. Ich hielt einen großen Sicherheitsabstand, damit niemand auf die Idee kam, dass ich dazu gehörte. 
Nach 20Kilometer radelten wir dann die große Rue du Paris zurück und fühlten uns wie kleine Franzosen.   





2. September 2018

Weiterfahrt nach Versailles - 01.09.2018

Ein Hoch auf die Sozialen Medien! Es ist inzwischen so einfach Freundschaften über Jahre und Entfernungen aufrecht zu erhalten. So haben wir mit unseren Freunden aus Australien noch recht guten Kontakt. Würde es Facebook, Instragram und Co nicht geben, wäre der ein oder andere Kontakt inzwischen verloren gegangen. Torsten hat gestern Abend auf Instagram entdeckt, das Jon (in England lebend), unser langer Weggefährte an der Ostküste Australiens, in der Normandie „eincheckte". Via WhatsApp haben wir ihn konstatiert und keine 12 Stunden später sahsen wir in einem kleinen französischen Café und tranken Café-au-lâit, und packten die alten Kamellen von damals aus. Wir lernten seine Freundin Katie kennen und stellten unsere Adele vor. 

Von Uwe und Elisabeth mussten wir uns heute leider verabschieden. Wir hatten eine ganz wunderbare Zeit mit den beiden, und die Normandie werden wir nun immer mit ihnen in Verbindung bringen. Adele war ganz vernarrt in Elisabeth und schnattertet noch während der Autofahrt nach Versailles von ihr. 
Hier schlugen wir unser Zelt auf. Wir sind in einem Waldstück direkt in Versailles. Er wurde als ruhig und idyllisch im Internet angepriesen. Idyllisch ist er wirklich, woher die Interpretation von ruhig kommt wissen wir nicht. Der Zug von und nach Paris schmettert regelmäßig an uns vorbei, was einem Düsenjet gleicht. 

1. September 2018

Utha Beach 31.08.18

Die Sonne strahlte uns heute morgen förmlich entgegen, die Kälte der Nacht ist wie verflogen und der Tag schien vielversprechend zu werden. Voller Entsetzen haben wir bemerkt, dass es schon unser letzter Tag hier im hohen Norden ist- völlig unklar wohin unsere Reise noch führt. 
Heute wollten wir noch einmal den naheliegen Utha Beach besuchen. Das sollte dann aber auch der letzte Kriegsschauplatz sein. Wieder standen in den Dünen zum Teil erhaltene, zum Teil verfallende Bunker. Zwischendrin abgegraste Wiese und Schafskäckerle. Die Bunker werden als Weide und Schafstall genutzt, irgendwie eine moderne Art von upcycling. Wir spatzieten am Beach entlang, Adele sammelte Muscheln und Uwe gab uns einen Crashkurs in essbarer Muschelkunde. 
Schnell war dann das Abschieds-Abendessen gefunden. Zwar keine Muschel aber Krake sollte es geben, zubereitet a la Chef Uwe. Nachmittags chillten wir noch an unserem Strand, waren angeln, spielten Boule und wie sonst auch: warfen Steine ins Meer. 
Uwe bereitete abends das Essen vor und zu unserer Überraschung schmeckte Krake doch ganz gut. Katjas Leibgericht wird es zwar nicht werden, aber Torsten war hellauf begeistert und ist voller Motivation es zu Hause nach zu kochen. 
Es sollte unser letzter Abend zusammen sein. Uwe und Elisabeth setzen ihre Reise Richtung Osten weiter fort und wir suchten uns ein neues Ziel: Versailles!  
  


30. August 2018

Austobetag für Adele

Den heutigen Tag verbrachten wir mit ausgiebigen rumtoben auf der Hüpfburg, Rutschen, Balancieren, Steine ins Meer werfen, Anna und Elsa ausmalen, laufen im Watt, Krebse suchen, Angeln und Essen :) 
Nach den vergangenen 2 Sightseeing-Tagen legten wir einen Adele-Tag ein bevor es morgen wieder weiter geht. 
Wir stellten heute fest, dass wir hier oben unglaublich abschalten können. Das Barfußlaufen im Watt, das Beobachten der Wattwürmer und das Suchen nach Krabben und Austern lässt die Zeit still stehen. Wir sind weit weg von Arbeit, Alltag und sonstigen Dingen. Mit Uwe und Elisabeth haben wir eine schöne Balance, auch wenn wir manchmal befürchten das wir ihre Nerven zu sehr strapazieren wenn kleine Machtkämpfe zwischen Adele und uns stattfinden. Wer gewinnt wohl, wenn es um das Eis geht? :-) 

Le Mont Saint Michel - 29.08.2018

Le Mont Saint Michel! Heute sollte es endlich soweit sein. Die kleine Insel die bekannt durch die Benediktiner Abtei ist, ist eins der berühmtesten Wahrzeichen Frankreichs. Wir waren damals schon etwas traurig, dass wir dieses Highlight auf unserer Frankreich-Tour nicht mehr sehen konnten, daher war unsere Vorfreude umso größer. Und wir wurden definitiv nicht enttäuscht! Das Kloster ragt auf der Insel als wäre sie die Herrscherin über das Wattmeer, als bestimme sie Ebbe und Flut. Das Watt war bis zum Horizont und wölbte sich in verschiedenen Grautönen, sodass es ein mystisches Bild ergab. Im Watt sah man einige Wandergruppen, wir wollten eigentlich auch eine Tour buchen, aber mit Adele war es uns dann doch nicht geheuer und wir ließen es sein. 
Wir liefen vom Parkplatz über den Dammweg ca 2,5km direkt zur Insel. Wie hatten non stop einen wunderschönen Blick, da konnten  selbst der starke Wind und die paar Regentropfen nichts dagegen machen. 
An der Insel angekommen, ließen wir den Buggy stehen und erkundeten die engen Gassen und die Abtei zu Fuß. Die Gassen waren mit Touristen überlaufen. Über Treppen konnte man kleinere Terrassen erreichen, auf einer davon picknickten wir und Adele verfütterte ihr Baguette an Spatzen und Möwen. Hier auf der Insel lebten bis in die 70er Jahre noch die Benediktiner-Mönche und heute wird es wieder zum Pilgerort für Gläubige und Touristen. Die Insel wurde im 700Jahrhundert gebaut und es ist faszinierend mit welchem Mittel von damals so etwas Grandioses entstanden ist. 
Auf denn Rückweg schien die Sonne und ließ Le Mont Saint Michel noch einmal aufleuchten, als sage sie leise Au'revoir.

Bilder:

 

D-Day Beaches 28.08.2018

Wir nennen uns „Reisegruppe ungeplant", so ungeplant wie aktuell sind wir noch nie losgezogen. So gestaltete sich auch unser Tag anfangs etwas holprig, da wir ohne Plan zu den Beaches wollten. Ziel war erst der Omaha Beach, der auch Bloody Omaha genannt wird. An diesem 7km langen Küstenstreifen fanden 1944 die blutigsten Kämpfe statt. Heute ist es ein friedlicher Ort mit einem goldenen Strand, wo die Menschen baden gehen und sich Sonnen. Man kann nicht erahnen, welche Schlachten hier stattfanden. Es steht ein Denkmal und es gibt ein kleines Museum, sonst sieht man weit und breit nur Sonmerhäuser und Dünen. Wir fuhren weiter zum „Cimetière Militaire Americain" zum amerikanischen Soldatenfriedhof. Hier erstrecken sich 1000te Marmorkreuze und Davidsterne in schier endlosen Reihen. Wir waren gefühlt die einzigen Deutschen unter zahlreichen Amerikanern und Franzosen. Überall weht hier in der Region die amerikanische Flagge neben der Französischen. Warum eigentlich nur die Amerikanische? An dem Manöver waren sowohl Briten, Kanadier und Polen beteiligt,  dass wird aber nicht so „gehypt". An der Gedenkstätte konnte man alle Landungen zeitlich noch einmal verfolgen, auch wenn alles sehr imposant und eindrucksvoll war, fehlte doch der Esprit. Oder aus irgendeinem Grund packte es uns nicht so emotional wie sonst eine Gedenkstätte.  Der nächste Stopp war in Longues-sur-Mer. Auf einem Rundweg in Küstennähe kamen wir an 4 Bunker/Batterien vorbei. In einem steht noch eine vor sich hin rostende Kanone und der Zahn der Zeit nagt auch an ihr. 
Bei schönsten Sonnenschein spazierten wir an diesem geschichtsträchtigen Ort entlang. Torsten und Adele kletterten in Bunker hinein und steckten ihre Köpfe heraus. Wir lachten und trieben unsere Späße  an einem Ort wo 1000te im Kampf ihr Leben ließen. Wir fuhren dann wieder Richtung Campingplatz und stoppten noch in Point du Hoc. Hier ist das gesamte Gebiet eine reinste Kraterlandschaft, und gefühlt so löchrig wie ein Schweitzer Käse. Die Bombeneinschläge sind nun mit Gras bewachsen und Adele hatte auch hier ihre Freunde dran rein und raus zu rennen. An den hießigen Bunker, sah man die verkohlten Wände und das Mahnmal an diesem Ort berührte uns zu tiefst. Menschen können so grausam sein, und wir sollten doch alle aus der Geschichte lernen. 
Mit neuen Bildern und Eindrücken kamen wir ko wieder in unsere kleinen Hütte an und bei Gegrilltem schmiedeten wir Pläne für den nächsten Tag.  



27. August 2018

Weiterreise

Bisher waren wir etwas nachlässig was das tägliche Posten anging,  da wir viel Zeit in Familie verbracht haben und nicht allzu spektakuläre Dinge erlebten. Das wählten wir dennoch bewusst so, da wir ab heute im nördlichsten Zipfel der Normandie angekommen sind. Hier haben wir uns  mit Uwe und Elisabeth getroffen und werden die nächsten Tage zusammen verbringen um die Gegend rum die D-Day Beaches zu erkunden. Heute sammelten wir an dem endlosen Strand riesige Jacobsmuscheln und suchten im Watt Würmer. 
Wir bezogen unsere Hütte nahe des Strandes und ließen den Abend mit einem Glas Wein ausklingen. 

25. August 2018

Ein weiterer Chillout-Tag in Yport

Alles was wir zur letzten Nacht geschrieben haben, müssen wir zurück nehmen, denn diese Nacht war um einiges heftiger. Es braute sich ein deratiger Sturm über dem Meer zusammen, der sich wohl ganz allein über unserem Zelt entladen hat, so schien es uns zu mindestens. Es regnet so sehr, dass wir uns regelrecht anschreien mussten, weil wir im Zelt kein Wort mehr verstanden. Adele hielt sich die Ohren zu und der Wind bließ unser Zelt in alle Himmelsrichtungen. So richtig geheuer war uns das ganze nicht und so hatten wir eine recht schlaflose Nacht. Unser Zelt blieb ganz und gegen Morgen ließ das Unwetter nach und brachte blauen Himmel und Sonnenschein. Den heutigen Tag verbrachten wir im Chill-Modus. Wir kauften entspannt Lebenmittel ein, aßen zu Mittag und genossen es das Adele endlich mal wieder Mittagsschlaf hielt. Wir laßen Zeitung, tranken Cidre  und sahsen faul in der Sonne. Am Nachmittag spazierten wir ein wenig umher, entlang an Maisfelder und Schaafherden die auf einem Bunker grasten. Der Anblick der 2. Weltkrieg Bunker gehört hier ins Landschaftsbild- für uns ist es sehr skurril und ein gruseliger Anblick. Torsten lief in einen ein paar Meter hinein, überall waren enge Gänge und... Ich pfiff ihn wieder raus, er solle es doch bitte sein lassen da drin umher zu laufen - mir war unwohl dabei, als er in diesem Betonklotz verschwand! 
In Yport war Pegasus-Fest und am Strand waren etliche Stände aufgebaut.  Adele ging ihrer täglichen Arbeit, dem Steine ins Meer schmeißen nach und wir beobachteten das bunte Treiben um uns herum. 
Heute ist windstill, Vollmond und sternklar! Wir stellen uns jetzt schon auf eine eisige Nacht ein. 

Bilder:

24. August 2018

Etretat

Letzte Nacht zog ein Sturm vom Meer heran und der Regen peitschte nur so gegen unser Zelt. Unser Zelt hielt tapfer durch und wir blieben im Trockenen. Den Vormittag haben wir wieder ganz entspannt am Strand, oder wie Adele sagen würde: am Schlossteich, vom Yport verbracht. Am Nachmittag fuhren wir nach Etretat ein kleines benachbartes aber viel bekannteres Fischerdörfchen. Etretat hat zwar nur knapp 500Einwohner mehr als Yport aber wir wurden von Menschenmassen erschlagen. Wir erhofften uns entspannte Spaziergänge am Strand und auf die Klippen, um die Felsformationen gut sehen zu können. Aber das Dörfchen war eine Hochburg an Touristen und es war voll an Restaurants, Souvenir-Lädchen und Ausflugsveranstaltern. 

Da Adele seit der letzten Fahrt mit der Parkeisenbahn im Küchwald auf Züge abfährt, ließen wir uns von ihr „bequatschen" und fuhren ganz Touri-Like mit der Bimmelbahn auf den Berg- Adele brüllte die ganze Fahrt: jetzt gehts los! Sodass alle mitfahrenden Franzosen jetzt definitiv textsicher sind. 
Von oben hatten wir einen grandiosen Ausblick auf Etretat und die Felsen, der eine erinnert an einen Elefanten der seinen Rüssel ins Wasser hält. Eine Kirche thront hoch oben und trotzt wahrscheinlich ebenso wie wir den Sturm. Unser kurzer kleiner Ausflug nach Etretat war wunderschön aber wir freuten uns umso mehr als wir in unser verschlafenes Yport kamen. Der Mann im „Konsum" korrigierte mich freundlich das man nach 18Uhr Bonsoir sagt, und  strahlte glücklich als ich ihm eine Avocado abkaufte. Die Bäckersfrau neben an, freute sich über mein neu erlerntes Bonsoir und verkaufte uns ihr letztes Baquette. Wahrscheinlich sind wir die einzigen Touristen die hier länger als einen Tag verbringen- aber das charmante Yport an der Alabasterküste hat definitiv genauso viel zu bieten, wenn nicht sogar mehr,  wie der berühmte Nachbar. 

Bilder:

23. August 2018

Anreise und die ersten beiden Tage

Frankreich 2.0 - so lautet unser Reiseziel für 2018. Nachdem wir unser eigentliches Ziel Montenegro wetterbedingt verworfen haben, suchten wir uns ein neues Ziel was nicht unter der diesjährigen Hitzewelle litt. Der Norden Frankreichs! Da wir 2015 unsere Runde nicht beendeten, war für uns sowieso klar, dass wir irgendwann zurückkehren würden. Man kann es nicht glauben, aber Frankreich verzaubert- und so fühlten wir uns auch wieder verzaubert als unser Reiseziel feststand. 

Die Anreise teilten wir wieder in Etappen, da wir lange Autofahrten mit Adele vermeiden. 500 Kilometer ist das absolute Maximum-  eingeplant werden  zahlreiche Stopps damit sie sich auspowern kann. Gerade mal 65km von zu Hause entfernt, zeigte sie uns was sie von der Reise hielt. Sie fand sie maßgeblich zum Ko*** und brach uns das Auto voll. Der Geruch begleitete uns dann die nächsten Tage noch. Die erste Übernachtung buchten wir während der Fahrt für ein Ibis Autobahnhotel kurz hinter der Deutschen Grenze bei Aachen. Wir aßen noch zu Abend und schliefen auch bei Zeiten ein. Am nächsten Tag fuhren wir dann die letzte Etappe von ca 600km bis hoch in den Norden Frankreichs nach Yport. Wir freuten uns sehr, als wir unseren schönen Campingplatz vorfanden. Yport liegt zwischen 2 Felsen und auf einem davon befindet sich unser Campingplatz. Von hoch oben haben wir einen fantastischen Blick aufs Meer und das kleine Dörfchen. Hinab zum Dorf kommen wir über eine steile Treppe und einer noch steileren Straße. 
Nachdem wir unseren Schlafplatz für die nächsten 6 Nächte sicher hatten, kam dann die endgültige Urlaubsstimmung auf.
Gestern erkundeten wir Yport. Soviel gibt es eigentlich gar nicht zu sehen. Der kleine Badeort hat gerade mal 850Einwohner, einen Fleischer, einen Bäcker,einen „Konsum" und eine Kathedrale. Alle Häuschen sind aus Stein gebaut und übbig bepflanzt. Wir sammelten 1000 Steine und Adele war fest entschlossen jeden einzelnen wieder ins Meer zu werfen. Trotz Ebbe verschwindet das Wasser nicht ganz, sodass wir noch gut am Wasser spielen konnten. Torsten sammelte emsig Muscheln, da er am Abend noch angeln wollte. 
Die Zeit verging so rasend schnell, dass es auch bald dunkel wurde. Gefangen hat Torsten nichts, außer einen Krebs der fleißig den Köder abknabbert ohne selbst an den Haken zu gehen. 

Heute wollten wir das erste Mal die Gegend erkunden. Wir fuhren nach Rouen, der Hauptstadt der Normandie und der Stadt wo im 15. Jahrhundert Jeanne D'Arc auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Wie im Mittelalter sieht es tatsächlich heute noch aus, das Stadtzentrum besteht aus alten und schiefen Fachwerkhäuser und die Straßen sind gepflastert. Da fühlt man sich direkt in die Zeit zurückversetzt. 
Nach dem wir auf dem Marktplatz noch lecker zu Mittag aßen fuhren wir weiter nach Jumièges. Während der Fahrt hatten wir mehrmals Schnappatmung! 
 Dass die Autos in Frankreichs Innenstädten nicht höher als 1,90m sein  sollten, wussten wir bereits aber die Brücken in Rouen hatten nur eine Höhe von 1,80cm! Wir hielten den Atem an und warteten regelrecht auf das Aufprallen unserer Dachbox, aber glücklicherweise blieb es aus. 
In Jumièges spazierten wir um die alte Benektinerabtei von 654 n.Chr. Die alten Gemäuer leuchtenden beeindruckend sanft in den herannahenden Gewitterwolken. Die Rouine war ein wunderbarer Ausklang für den heutigen Tag. Adele war so müde vom vielen hin und her flitzen, dass sie noch im Auto einschlief und seitdem noch nicht wieder aufgewacht ist, sie träumt bestimmt von den Mönchen im Kloster und von den Märtyrertaten der Jeanne D'Arc.