7. November 2019

Everglades - Tag 2

Wir verließen unser Motel, was lediglich als Zwischenstopp diente, wieder recht zeitig um in die Everglades zu starten. 
Um die Everglades per Boot besichtigen zu können, gibt es nur 3 Anbieter denen es gestattet ist in den Park einfahren zu dürfen. Die gestrige Rangerin gab uns die Liste, welche Anbieter es seien. Die Reklame jedes Einzelnen erschlug uns auf der US41 förmlich, man konnte es quasi nicht verfehlen. Wir waren sehr hin und hergerissen, ob es wir wirklich tun sollten. Dennoch buchten wir eine Tour. Was sollen wir sagen... es war ein wahres Erlebnis über das Wasser zu fahren, Adele lachte so laut vor Freude, dass sie selbst die Propeller übertönte. Unser Guide erzählte viel über die Glades und lockte Fische mit Futter an, und siehe da, Dank der Fische kamen auch die Alligatoren. Uns lief ein respektvoller Schauer den Rücken herunter. Den Tieren so nah! Es war beeindruckend! Die Tour ging eine knappe halbe Stunde und dann war das Spektakel auch schon vorbei. Im Anschluss war noch eine Veranstaltung mit einem Guide der uns die Unterschiede zwischen Alligatoren und Krokodile an lebenden Tieren zeigte. Und im Anschluss konnte man noch für 3$ ein Foto mit einem Tier machen. Traurig... bis zu dieser „Show" hatten wir wirklich einen guten Eindruck von der Tour, da es ja auch von der Rangern unterstützt wird. Aber Tiere in Gefangenschaft um Fotos mit den Touristen zu machen ist ein No Go. 
Die Airboot Tour war wirklich sehr interessant und toll die Glades auf diese Weise noch einmal kennenzulernen, dennoch sind wir nach wie vor zerrissen. Es war auf der einen Seite ein Erlebnis auf der anderen Seite ist es so umweltschädlich. Die Propeller sind so unglaublich laut, dass wir einen Ohrenschutz tragen mussten und man sie aus der Ferne noch dröhnen hört. Die Tiere müssen den Ton unmittelbar ertragen. 
Wir verließen dann recht zügig die Veranstaltung, natürlich ohne Foto und fuhren die US41 weiter gen Westen. Unser nächster Stopp sollte Shark Valley sein, warum es ausgerechnet Shark Valley heißt, keine Ahnung! Hier wollten wir Fahrrad fahren. Aber es war sooo unglaublich heiß, dass wir zweifelten ob es das richtige sei. Am Himmel zogen aber schattenspendende Wolken auf und wir leihten uns 2 Räder und einen Kindersitz aus. Adele musste sich wiegen ob der Kindersitz noch für sie zugelassen war. Als sie zu schwer war, kam die 150Kilo- Frau raus, klopfe auf die Waage und Adele musste sich nochmal wiegen. Tataaa, was nicht passt wird eben passen gemacht. Wenn das Gewicht nicht in Ordnung ist, wird kurzerhand die Waage verprügelt. Somit konnten wir starten. 24km standen auf dem Programm. Da es ein Zirkel war, gab es kein Weg zurück. Wir bekamen eine kurze Verhaltensanweisung bei Begegnungen mit Alligatoren, da sie gerne mal auf dem Radweg liegen und in der Sonne chillen. Die Tour ging los. Und sie war unglaublich! Unglaublich schön, unglaublich interessant, unglaublich lang und unglaublich heiß! Einfach unglaublich! Wir hatten einen so tollen Nachmittag auf dem Rad durch die Everglades, den werden wir nie vergessen. Wir sahen Alligatoren, an der Seite im Kanal schwimmen, Vögel die sich Fische aus dem flachen Wasser schnappten, einen Alligator der uns wirklich den Weg versperrte und eine schier nicht endende Sumpfweite mit wunderschönen Blumen.  Es gab wirklich kein zurück, man musste den Track zu Ende bringen, da man umgeben von Wasser/Sumpf und deren Bewohnern war. Auf den Rädern standen zwar Notfallnummern drauf aber im Nimmerland sucht man vergebens Empfang. Bei der Hälfte kamen wir an einen Aussichtspunkt und hatten noch einmal einen fantastischen Blick über die Ausmaße dieses „Grassflusses". Wir kämpften gegen ordentlich Frontwind und unsere Räder waren auch schon in die Jahre gekommen, sodass wir nach 24km doch happy waren als wir endlich wieder Shark Valley erreichten. 
Adele war glücklich auf ihrem Sitz und trieb uns mit „Schneller, Schneller" Rufen an, doch irgendwann schlief sie vor „Erschöpfung" ein. 
Nach diesem tollen Erlebnis verließen wir die Everglades und erreichten am Abend die Westküste von Florida am Golf von Mexiko. 

Bilder:





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