17. März 2022

Thailand „The End“ - Reiseabbruch

Den Tag verbrachten wir im gammelnd im Hotel und am Pool. Katja kann nicht wirklich laufen und wird per Rollstuhl von A nach B buxiert. Aufgrund des Handgelenkbruchs ist eine Fortbewegung per Krücken auch nicht die Lösung, da es zu sehr den Arm strapaziert. Als Katja am gestrigen Abend sich beim Abendessen am Backenzahn auch noch etwas eingefangen hat (was genau wissen wir nicht) ist die Stimmung am Ende. Erst Corona, dann der Arm, der Fuß und jetzt noch der Zahn… es ist zu viel… als wir heute noch bei einem Zahnarzt eincheckten, der eher wie ein Klempner wirkte, und dicke Schläuche wie auf der ISS am Stuhl baumelten, war es ganz vorbei. Nach dem Röntgenbild wusste er immer noch nicht was das Problem ist und er wollte den Zahn ziehen. 
Wir haben schnell die Beine in die Hand genommen, naja so schnell wie Katja sich eben fortbewegen konnte. 
Gegen 23:00Uhr sprach Katja das aus, was schon lange im Raum stand. Wir sollten abbrechen und nach Hause fliegen. Viele Tränen flossen, denn abbrechen wollte unser Travel-Herz auf keinen Fall. Aber die medizinische Versorgung hat nun Vorrang. Torsten buchte in Windeseile einen Flug. Wie verlassen nun Thailand schweren Herzens. Es ist ein wunderschönes Land, mit wundervollen Essen, mit einer tollen Kultur, einer tollen Religion und einzigartigen Tempelanlagen. Mit Traumstränden und einem wilden grünen Dschungel, einer beeindruckenden Tierwelt und das alles zu erschwinglichen Preisen um das Land entdecken zu können. Ob wir jemals wieder nach Thailand reisen werden? Wir wissen es nicht… vielleicht, oder vielleicht sollten wir es großräumig meiden um weitere Unfälle zu vermeiden. 

15. März 2022

Kanchanaburi - Elefant Heaven und Krankenhaus 2.0

In Thailand kann man jede Menge Touren buchen um Elefanten nahe zu kommen. Von Shows bis Reiten wird einem quer durchs Land alles geboten. Klar, für die Menschen hier sind die Touristen-Attraktionen mit den Tieren eine (sichere) Einkommens-Quelle aber für die Tiere bedeutet es ein Leben in Gefangenschaft, Verbunden mit Qualen durch die Tresur. In unserem Reiseführer wurde Katja auf eine Organisation unweit von Kanchanaburi aufmerksam. Sie holen die Rentner-Elefanten aus der Touristischen-Branche heraus und würdigen ihnen einen geruhsamen Lebensabend. Das Motto lautet: No Shows, No Riding - Just Banana and LOVE! Die Elefanten können durch ihr Leben in menschlicher Gefangenschaft nicht mehr ausgewildert werden aber sie bekommen dort einen würdigen Platz. 6 Elefanten leben derzeit in Elefant Heaven, mehr können sie nicht aufnehmen da sonst das Freiland-Gehege nicht ausreiche. Elefanten fressen 18-20Stunden am Tag, den Rest schlafen sie. Die Anlage liegt direkt am Fluss Kwai sodass die Dickhäuter sich eine Erfrischung gönnen können. Trotz allem ist ihr Alltag durch Menschen geregelt. Zur Begrüßung durften wir sie mit Bananen und Palmenblättern füttern. Adele hatte anfangs Angst aber das legte sich schnell und sie fütterte sie auch. Der Rüssel schnappte sich unentwegt die Bananen und war man nicht schnell genug beim nächsten Elefant, kam von der anderen Seite ein anderer Rüssel und stibitzte sich den Leckerbissen. Nach dem Begrüßungssnack machten wir Vitaminbomben für die Tiere. Aus Bananen, Tamarinde und Proteinpaste wurden wir zu Köchen und formten Kugeln für die Elefanten, die wir anschließend wieder verfütterten. Danach ging es ab in den Dschungel, die Tiere liefen frei umher, was Katja und Adele gehörigen Respekt einhauchte. Den Tieren so nah zu sein, mitten in der Natur, war eine Erfahrung die wir alle wohl nicht vergessen werden. Hier im Dschungel bestimmten die 6 Elefanten den Rhythmus. Und wenn sich eben länger am Baum gekratzt wird, dann mussten wir eben warten. 
Die Moskitos ärgerten uns auch die ganze Zeit, aber dank unseres Deed-Sprays konnten wir sie uns dann vom Leib halten. Zurück im Camp bekamen wir ein köstliches Mittagessen gereicht. Nach einer kurzen Pause ging es wieder zurück in den Dschungel. Adele wollte nicht mehr, sodass Katja und sie im Camp zurückblieben. Torsten ging mit den Ranger und den Elefanten zurück an den Fluss. Nach einer Weile wurde Adele doch neugierig und wollte einmal nachsehen. Katja und sie gingen allein in den Dschungel, was sich im Nachhinein als dumme Idee herausstellte… 
Der Weg war recht abenteuerlich und durch das Elefanten-Getrampel sehr ausgeschlagen. Katja knickte mit dem Fuß um,….
Sie konnte nicht mehr laufen, binnen von Minuten hatte sie am Knöchel ein dickes Ei und der Fuß schmerzte bei jeder Bewegung. Katja und Adele waren im Dschungel und weit und breit keine Spur von Torsten und den Ranger, was wir hörten war das Tröten der freilaufenden Elefanten- ein ziemlich unbehagtes Gefühl machte sich breit. Katja konnte zum Glück Torsten per Handy erreichen (ihr Akku war ausnahmsweise voll). Torsten und die Ranger fanden nach einer gefühlten Ewigkeit die beiden und brachten Katja stützend zum Camp zurück. Unser Ranger rieb Katja mit einer Salbe an und rief ein Taxi. Hallo Krankenhaus! Wir haben uns lange nicht gesehen! Gestern noch froh darüber das wir die TukTuk Fahrt heil überstanden haben, checken wir heute mit einem umgeknickten Fuß ein. Im Krankenhaus verlief wieder alles in Windeseile und sie wurden sofort einem Orthopäden vorgestellt. Torsten und Adele warteten währenddessen im Hotel auf eine Nachricht von Katja. Nach dem Röntgen wurde zum Glück ein Bruch ausgeschlossen. Die erste Diagnose lautet Verstauchung, aber eine Kontrolle in einer Woche wenn die Schwellung abgeklungen ist, kann mehr Auskunft geben. Katja befürchtet, dass die Bänder gerissen sind, da sie gar nicht den Fuß belasten kann. Die Anordnung des Arztes lautet: Kühlen, Hochlagern und Ruhe, Ruhe, Ruhe! Achja, morgen wollten wir per Nachtbus nach Chiang Mai weiterreisen. Ein Satz mit X - das war wohl nix! 

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Kanchanaburi - TukTuk Fahrt

Kanchanaburi - oh du bist so wunderschön! Wir sind verliebt in diese kleine quirlige Stadt direkt am Fluss Kwai. Hier ist das authentische Thailand was wir die ganze Zeit gesucht haben. Touristen findet man hier kaum, und wenn sehen wir Europäer oder Amerikaner nur bei uns im Hotel. 
Heute wollten wir die Gegend genauer erkunden, wir verließen das Hotel erst gegen 15Uhr, da die Hitze uns arg zusetzt. 
Wir buchten uns ein TukTuk was uns an verschiedene Spots brachte, die wir uns im Vorfeld heraus gesucht hatten. Für Rund 20€ war ein privates TukTuk die reinste Freude durch die tolle Gegend zufahren. Unsere Fahrerin, namens Ohar, war zwar manchmal etwas waghalsig und fuhr wie ein Formel 1 TukTuk-Rennfahrer aber dafür erhielt sie mit ihrem Dauergrinsen unsere vollste Sympathie. 
Zuerst hielten wir an einem Tempel, der gar nicht auf unserem Plan stand aber Ohar ihn für sehenswert hielt. Der Tempel lag auf einem Berg und der Weg dahin führte direkt in ein Drachenmaul hinein. Adele fande den Aufstieg faszinierend. Den goldenen Tempel auf der Bergspitze erreichten wir aber nicht. Die Temperatur setzte uns zu sehr zu. Der Fahrtwind zum nächsten Tempel ließ uns wieder etwas akklimatisieren bevor wir wieder auf Entdeckungstour gingen.  Der Tiger Cave Tempel lag wunderschönen auf einem Berg gelegen, eingebettet in Reisfelder. Zum Glück brachte uns für nur 10Baht eine Drahtseilbahn nach oben. Katja ist verliebt in Tempel und die mächtigen Buddha Statuen, sie könnte sich noch 100te davon anschauen. Die Anlagen versprühen so viel Ruhe und Besinnung das man einfach nur geflasht sein muss. Nach einer kurzen Erfrischung und einer Erdbeer-Sahneschnitte für Adele fuhren wir durch die wunderschöne Landschaft, geprägt von Farmen und Reisfeldern. Die Sonne tauchte schon hinter den Bergen langsam unter und wir genossen die Abenddämmerung. Leider konnten wir den warmen Geruch von gemachten Feldern nicht einfangen, der so himmlisch in der Luft lag. Selbst das Knattern des TukTuks konnte ihn nicht vertreiben. Wir machten noch einen kurzen Stopp bei einem 120Jahre alten Gigant Tree. Um den Stamm zu umarmen benötige man 10Personen. Stolz und mächtig thront er hier, als könne ihm nichts anhaben. Ohar brachte uns mit ihrem halsbrecherischen Fahrtstil wieder ins Hotel, und wir waren ein bisschen erleichtert das wir die Fahrt ohne Krankenhausbesuch beendet haben.
 
Fotos:

13. März 2022

Fahrt mit der historischen Eisenbahn nach Tham Krasae

Es ist bizarr das die atemberaubende Schönheit der Provinz Kanchanaburi durch die Gräultaten des 2. Weltkrieges bekannt geworden ist. Heute wollten wir die 2 Dinge mit einander verbinden. Zum einem konnten wir mit einer Bahnfahrt bei offenen Türen und Fenster die Landschaft genießen und der Fahrtwind  war ein Segen bei der drückenden Hitze. Wir brachten es tatsächlich fertig in einem falschen Zug einzusteigen , und standen mitten in einer Gruppe Mönche - drei Europäer konnten  hier nur falsch sein. Der Zug hielt- und schmiss uns wieder raus…. Peinlich… Die Fahrt, im richtigen Zug, dauerte dann eine Stunde und wir waren wieder die einzigen Europäer im Zug. Adele wurde von Thai-Kindern beäugt und sie trällerten uns stolz ihre Englischkenntnisse entgegen. Der nächste peinliche Moment ließ nicht lang auf sich warten, als wir eine Haltestelle zu zeitig ausstiegen. Wir fallen eben auf… Zack sprang ein Schaffner auf den Bahnsteig und gab uns unmissverständlich zu verstehen, dass wir wieder einsteigen sollen. Ein ganzer Zug voller Thais beobachtete das Spektakel vom Fenster aus… unser Ziel war die Tham Krasae - eine Haltestelle mitten im Nirgendwo mit einer mächtigen Holzbrücke die sich am River Kwai entlang hangelt. Wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen sie errichtet wurde, läuft es einem kalt den Rücken hinunter. Wir besuchten noch eine kleine Tropfsteinhöhle mit einem stolzen Buddha und suchten später Zuflucht vor der Hitze in einem kleinen Imbiss. Mit Englisch kamen wir nicht weit und Torsten „malte" die thailändische Schrift von der Menuekarte ab. Das entwickelte sich rasch zum Spektakel und zur Freude der Thais, als sie sein Kunstwerk tatsächlich entziffern konnten :) 
Geschmeckt hat das Essen aber leider nicht, und wir ließen die vollen Teller stehen. Mit einem Loch im Bauch nahmen wir den nächsten Zug. Die Fahrt führte uns entlang der zahlreichen Bananenplantagen und (künstlich) abgebrannten Feldern zurück nach Kanchanaburi. 
Im 7Eleven deckten wir uns noch mit Getränken ein, bevor wir mit dem TukTuk zurück ins Hotel fuhren. Den Rest des Tages verbrachten wir im Pool und am Abend bei einem ordentlichen Essen entschieden wir uns noch 2 Tage länger hier zu bleiben, weil die Gegend uns unglaublich gut gefällt und wir sie noch weiter erkunden wollen. Hätten wir vorher einen Blick auf die Wettervorhersage geworfen, wäre unsere Entscheidung womöglich anders ausgefallen. Das Thermometer soll die nächsten Tage auf 39Grad hinaufklettern… 

12. März 2022

Die Brücke am Kwai - Kanchanaburi

36 Grad und es wird noch heißer…. Ja 37Grad! Die Sonne gab heute alles und wir bekommen deutlich zu spüren, dass wir in der heißesten Jahreszeit in Thailand sind. Aber wie uns ein Thai sagte, die typischen 3 Jahreszeiten Sommer, Regenzeit, „Winter" gibt es nicht mehr. Auch hier ist der Klimawandel angekommen: Heiß, noch heißer, am heißesten lauten die neuen Jahreszeiten Thailands. 
Die 2km zum Kwai wurden bei 37Grad zur Qual und wir legten immer wieder kleine Pausen ein. Ein Eisshake hier, ein Eis da, eine kühle Fanta dort… 
Als wir am Kwai ankamen besichtigten wir als erstes das Kriegsmuseum. Der 2. Weltkrieg spielte hier eine prägende und grausame Rolle. Die Japaner ließen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen (insbesondere Australier, Briten, Niederländer und Amerikaner) eine 415km lange Bahnstrecke durch unliebsames Gelände und Flüsse errichten, um einen schnelleren Waffentransport nach Birma zu erzielen.   Ca. 90.000 Menschen verloren ihr Leben unter den grausamen Bedingungen. Die Bahnstrecke, die Todeseisenbahn genannt wird, existiert heute noch und ist ein Mahnmal an das hier statt gefundene Kriegsverbrechen. 
Nach dem Kriegsmuseum erkundeten wir also die Todesbrücke und liefen einmal über den 300m langen Giganten. Ein Zug fährt nur 3mal täglich über die Brücke und wir hatten Glück einen zu sehen, wie er langsam über die Brücke ratterte. Kleine errichtete Plattformen haben uns den sicheren Abstand geboten. Ko und müde von der Hitze ruhten wir uns im Hotel aus bevor wir am Abend auf den Night Market gingen. Wir aßen Streetfood zum Schnäppchenpreis und ließen uns in der Menschenmenge treiben. Hier ist auch Maskenpflicht in der Öffentlichkeit (was wir manchmal einfach ignorieren) aber bei solchen Menschenmassen beugen wir uns der Pflicht, was bei 30Grad am Abend immer noch eine Qual für uns ist. 

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11. März 2022

Weiterreise nach Kanchanaburi

Hua Hin erwies sich als gute Basis für Ausflüge in die umliegenden Nationalparks, den Hype um die Stadt verstehen wir dennoch nicht. Sie ist genauso laut und wirr gebaut wie jede andere thailändische Stadt. Hier wurden wir auch des Öfteren um Wechselgeld beschissen, was Torsten vehement einforderte. Heute stand ein weiterer Reisetage an. Wir verlassen nun endgültig das Meer und die wohl schönsten Strände der Welt. Viel gebadet haben wir nicht. Adele hat im Salzwasser Probleme mit ihrer Haut und Katja konnte sowieso nicht mit ihrem Arm ins Wasser. Naja und Torsten hasst Sand… Somit fiel uns der Abschied nicht sonderlich schwer, außerdem liegt das Abenteuer Nordthailand vor uns. Unsere Reise setzten wir in einem Minibus fort. Sie dauerte 4h und wir saßen zwischen Paketen und Thais. Die Busse sind ebenso die Post und müssen die Pakete von A nach B bringen, das Be-und Entladen nimmt immer ziemlich Zeit in Anspruch, aber davon haben wir reichlich.
Wir kamen gegen 16Uhr auf dem Busbahnhof in Kanchanaburi an. Schon hier war ein ganz anderes Feeling als im Süden Thailands. Weit und breit waren wir die einzigen Europäer. Adele wurde mal wieder fotografiert und Kinder beobachteten sie unentwegt. Ein TukTuk brachte uns zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage, ein Resort direkt am River Kwai. Den Nachmittag verbrachten wir im und am Pool und verließen die Hotelanlage nur, um uns eine Flasche Wein zu kaufen. 
Für 14€ (die günstigste!) gönnten wir uns diesen Abend endlich mal wieder einen Wein und genossen die untergehende Sonne am River Kwai. 
Wir freuen uns sehr hier sein zu können, in die Geschichte einzutauchen und die Natur genießen zu können. 

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10. März 2022

Kui Buri Nationalpark

Für den heutigen Tag haben wir eine Safari Tour gebucht. Das Reisebüro gehört einem Greizer, der seit 27 Jahren in Thailand lebt. Wir haben uns lange unterhalten, insbesondere über die schwierige Zeit der letzten 2 Jahre. Thailand hatte die Einreise für Ausländer gänzlich untersagt, und der Tourismus ist stehengeblieben. Erst jetzt erwacht er langsam aus den Dornröschenschlaf, aber er liegt laut Mike gerade erstmal bei 20%. 
Eine staatliche Unterstützung gab es keine und er musste sein ganzes Erspartes für das Rentenalter in den letzten Jahren angreifen. Er habe sich oft überlegt das Business ganz aufzugeben, aber seine Gedanken kreisten auch um seine Angestellten. Wir buchten also unsere 2. private Tour bei ihm und wir wurden wieder pünktlich 14Uhr am Hotel abgeholt. Dieses Mal wollten wir in den Kui Buri Nationalpark unmittelbar an der Grenze zu Myanmar. Der Nationalpark ist das zu Hause von frei lebenden asiatischen Elefanten, Gauren (halb Wasserbüffel, halb Kuh), Tiger und Bären und jede Menge Dschungel-Vögel. 
Mit 2 Rangern und unserem Guide fuhren wir mit einem offenen PickUp langsam durchs Gelände. Mit dem Fernglas suchten wir die Savannen ab. Unser Rangerin hatte Adler-Augen, sie entdeckte Geckos an Baumstämmen, Hörner der Gauren am Waldesrand und entdeckte auch eine Elefantenkuh mit ihrem Baby. Es war ein ganz besonderer Moment. Einen Elefanten in freier Wildbahn zu sehen: so groß, so majestätisch, so stolz! Da stand sie da, und rieb sich ihren Buckel am Baum, und entspannte bei der Massage. Unsere Anwesenheit schien sie gar nicht zu bemerken. Auf einer Lichtung hatten wir das große Glück eine Herde von ca. 100 Gauren beobachten zu können. Friedlich grasten sie und die Babys neckten sich. Die Rangerin bastelte Adele eine Krone aus Gras und unser Guide analysierte mit Adele die Elefantenkacke. 
Die Ruhe und der Duft der puren Natur waren unglaublich -  unsere Erde ist einfach ein Wunder! 
Adele war so begeistert von der Safari, dass sie uns völlig überzeugend mitteilte: sie werde nun Rangerin wenn sie groß ist! 
Am Abend aßen wir noch gute thailändische Küche in einem Restaurant. Wäre die Nähe zur Autobahn nicht gewesen, hätten wir es wohl mehr genießen können. Unser Guide hieß Bob (eigentlich thailändisch Bomb, aber es klingt wie das englische Bombe und er wollte nicht das Touristen ihn so nennen: daher Bob). Bob arbeitet seit 10Jahren für Mike als Reiseleiter und in den 2 Corona Jahren hat er sich eine Farm mit Bananen und Kokosnüssen angelegt, sozusagen als 2. Standbein. Wir haben wieder viel über die Thais und der hiesigen Tierwelt kennengelernt - es war ein durch und durch ein bereichernder Tag. Und  somit auch der letzte in Hua Hin, bevor unsere Reise nun weitergeht. 

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9. März 2022

Wat Huay Mongkol

Unseren Vormittag verbrachten wir wieder im Hotel. Katja brachte unsere Wäsche in einen Waschsalon und schaute noch beim Busbahnhof vorbei um die Fahrzeiten und Ticketpreise für unsere baldige Weiterreise in Erfahrung zu bringen. Adele vertrieb sich die Zeit im Pool und Torsten chillte. Er hat es mit dem „spicy" im Essen wohl etwas übertrieben, ihm hat es auf den Magen geschlagen. 
Mit einem Bolt Taxi fuhren wir zum Wat Huay Mongkol. Eine wunderschöne Tempelanlage mit einem umliegenden Park. Sie wurde einem vor 400Jahren lebenden und sehr bedeutenden Mönch gewidmet. Ihm zu Ehren wurde eine sehr imposante Statue errichtet. Von goldverzierten Tempel und meterhohen Statuen können wir (noch) nicht genug bekommen. Es ist ein eintauchen in eine völlig fremde Welt, die zeitgleich sehr spirituell und beruhigend wird. Der Buddhismus hat eine ganz wundervolle Inspiration. Es wird kein Gott verehrt sondern es basiert auf Leitlinien und Regeln. Die Buddhisten glauben an Karma und Wiedergeburt und die Lebensweise ist von Güte, Milde und barmherzige Hingabe zu allen Lebewesen bestimmt. Es wäre nicht schlecht, wenn in der jetzigen Zeit in Europa auch ein wenig Güte, Milde und mehr Liebe und Verständnis für ein Miteinander existieren würde. 
Nach unserem Besuch im Wat fuhren wir zum Sonnenuntergang an den Pier. Wir hatten uns irgendwie mehr erhofft, da es sich schließlich um das königliche Seebad handelt. Der Pier war heruntergekommen und es tummelten sich viele Fischer darauf. Während Torsten mit einem Thai smalltalk hielt, bauten Adele und Katja am Strand eine Sandburg. Es ist das erste Mal in Thailand das es dreckig und voller Müll ist. Wirklich, bisher war es überall sauber. Alt und kaputt schon, aber nirgends gab es Müll. An diesem Strandabschnitt sah es leider anders aus, dass es uns richtig traurig machte. Adele schnappte sich eine Tüte und fing an den Müll einzusammeln und sagte „Die Natur wird sich darüber freuen, wenn wir ihn einsammeln." Gutes Kind, gutes Karma! 

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8. März 2022

Sam Roi Yod Nationalpark

Heute sollte unsere Tour in den berühmten Nationalpark Sam Rou Yod gehen. Wir freuten uns sehr, denn hier war in einer Höhle das Highlight des Parkes verborgen. Ein vom König Rama V erbauterer Pavillon mitten in einer Tropfsteinhöhle,  die man nur mit einer Bootstour erreichen konnte. 
Wegen Covid und der noch sehr minimalen Touristenanzahl liegt die Region im Dornröschenschlaf und es ist recht schwierig eine Tour zu bekommen. Daher mussten wir am Vortag eine private Tour buchen. Unser Tour Guide hieß Jo und holte uns pünktlich 8:30Uhr ab. Zwischen uns stimmte auf Anhieb die Chemie. Auf dem Weg zum Nationalpark hielt er kurz an einer Ananasfarm. Jede Ananas wird ab einer bestimmten Größe per Hand in Zeitungspapier eingewickelt um sie vor der Sonne zu schützen  und somit den Reifeprozess zu verringern (längerer Reifeprozess steigert den Süße-Grad). Ein harter Job wenn man bedenkt wie stachelig die Blätter der Ananaspflanze sind. Am Nationalpark angekommen erreichte uns leider die Nachricht das der gesamte Park ab heute und für die nächsten 10Tage aufgrund eines (!) COVID-Falls geschlossen bleibt. Die Thais sind sehr straight mit den Covid-Regeln. Womit wir sehr lasch umgehen, legen sie noch eine Schippe drauf. Uns blieb die Wahl, die Tour abzubrechen oder spontan etwas anderes zu machen. Wir entschieden uns den Nationalpark auf andere Weise zu erkunden. Jo kannte einen Viewpoint auf einem Berg. Lust auf eine Wanderung hatten wir- dass wir aber wie Bergziegen auf einem 450m hohen Berg klettern werden, damit haben wir nicht gerechnet. Adele hatte unglaublichen Spaß dabei und Katja dachte sich nur sie muss völlig verrückt sein, solch einen Weg mit Handikap zu gehen. Der Aufstieg dauerte ca 30Minuten und aus jeder Pore unseres Körper schwitzten wir. Belohnt wurden wir mit einem tollen Ausblick auf den Nationalpark und den umliegenden Shrimpsfarmen. 
Der Abstieg war etwas herausfordernder aber es hat Spaß gemacht wieder einmal aktiv zu sein. 
Am Strand aßen wir zu Mittag und uns wurde eine Fischsuppe vorgesetzt. Adeles Begeisterung hielt sich in Grenzen was die Thais sichtlich verwunderte, schließlich waren wir in einem Fischerdorf. Nach der Stärkung fuhren wir mit einem Boot durch die Mangroven. Mangroven und die dortige Tierwelt sind einfach wunderschön anzusehen. Für Adele so schön, dass sie die Bootstour verschlief. Anschließend schauten wir noch eine Tempel an. Der dortige Mönch war einfach wunderbar, bisher haben wir die Mönche eher distanziert erlebt. Dieser hatte seine wahre Freude uns alles zu zeigen, er sprach kein Wort Englisch aber das ließ ihn nicht davon abhalten. Er zeigte Adele das Glockenspiel, die Affen in der näheren Umgebung und  ließ Torsten den großen Gong schlagen.
Jo erklärte uns anschließend das das Schlagen der Glocken dein Herz und die Seele mit guten Wünschen erfüllen soll. Der Buddhismus wird uns immer sympathischer. 

Gegen 15:30Uhr brachte uns Jo wieder zurück ins Hotel. Katja hatte einen Termin 17Uhr im Krankenhaus zum Fäden ziehen. Nur eine Stunde später kam sie wieder. Die Bandage ist weg. Der Orthopäde meinte, die Op sei gut verlaufen und es ist völlig normal das Katjas Handgelenk steif sei. Sie war geschockt aber er meinte mit den entsprechenden Übungen bekommt sie es bald wieder fit. Er verdrehte die Augen als sie ihm erzählte wo der Unfall geschah, wo sie operiert wurde, dass sie gerade hier ist und das sie nicht wisse wo sind in 2 Wochen sein werde. Er lachte und meinte: Ah, ihr seid Traveller! 

 
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7. März 2022

Hua Hin

Hua Hin erlebte einen Boom als die Königsfamilie 1920 die Stadt als ihr „Thermalbad" entdeckte und sie regelmäßig besuchte. Das gilt bis heute noch so,  daher ist Hua Hin auch bei den thailändischen Touristen recht beliebt. Wir wollten heute die Stadt am Golf von Thailand also näher erkunden.  Zuerst suchten wir uns den  Affenberg und den dortigen Tempel aus. Adele war schon wieder etwas mulmig und versteht ganz genau wenn jemand in ihrer Nähe „Monkey" sagt. 
Sie verstaute vorsorglich Basecap, Sonnenbrille und Spielzeug im Rucksack bevor sie das Taxi verließ. 
Der Taxifahrer hatte uns direkt auf den Berg gefahren, eigentlich wollten wir eine kleine Wanderung machen, aber uns kam es bei den Temperaturen ganz recht. 
Die Tempelanlage war ziemlich in die Jahre gekommen und die Affen haben sicherlich auch ihren Anteil dran, dass die Anlage in solch einem heruntergekommenen Zustand war. Trotzdem sobald ein buddhistischer Tempel und eine goldene Buddha Statue imposant in der Sonne funkelt, kann alles ringsum noch so in einem desolaten Zustand sein, der Anblick verzaubert immer. Adele bekam ihr obligatorisches Eis und aß es diesmal im Schutz des Imbisses. Wir sind ja schließlich lernfähig. 
Die nette Eisdame bewaffnete sich mit einer Zwille falls ein diebischer Affe sich nähern sollte. Ein Affe blieb aus, dafür besuchte uns ein unglaublich großes fettes Schwein und entleerte, von unserer Anwesenheit völlig unbeeindruckt, seine Blase vor uns. Adele war fassungslos und beeindruckt zugleich. Wir spazierten von der Anlage wieder hinunter. Affen beäugten  uns skeptisch und liefen uns teilweise hinterher aber sie hielten einen sicheren Abstand zu uns. Am Fuße des Monkey Mountains tranken wir eine kühle Kokusnuss und spazierten am Strand. Wir vertaumelten ziemlich die Zeit, sodass nicht mehr viel aus unserer Stadtbesichtigung wurde.  Als auch noch die Flut einsetze, entschieden wir uns für ein Taxi was uns kurzerhand ins CityCenter brachte. Wir entdeckten ein Reisebüro und buchten spontan einen Trip für den nächsten Tag in den nahegelegenen Nationalpark. 

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6. März 2022

Auf nach Hua Hin

Heute stand uns ein weiterer Reisetag bevor. Früh 7Uhr (eine unchristliche Zeit für uns, da wir jeden Tag ausschlafen) wurden wir vom Hotel abgeholt. 
Vom Busbahnhof der ca 20km stadtauswärts von Surat Thani liegt, ging unsere Reise in einem Doppelstock-Reisebus los. Das Ziel des Buses ist  Bangkok, aber wir werden auf halber Strecke in Hua Hin rausgelassen. Die Reise war lang aber komfortabel, unsere Sitze hatten eine Massage- sowie Liegefunktion und alles war sehr geräumig. Mit solch einem Bus könnten wir uns auch eine Nachtfahrt vorstellen- vielleicht kommen wir noch in den Genuss. 
Ca. 13:30Uhr erreichten wir einen Vorort von Hua Hin. An einem Taxistand wurden wir rausgelassen und hüpften direkt ins Taxi. Die Sonne gab wieder alles und Adele meinte heute, sie wolle demnächst nicht mehr in ein Land reisen was so heiß ist. 
Nach einer kurzen Erfrischung trieb uns der Hunger auch schon wieder auf die Straßen von Hua Hin. Katja suchte einen nahegelegenen Nachtmarkt heraus und ein TukTuk brachte uns sicher dort hin. Es war ein ganz anderer Markt, als was wir bisher kennenlernten. Er war herrlich! In der Mitte gab es unglaubliche Essenstände, Torsten und Adele probierten Dinge aus, deren Kostprobe Katja dankend ablehnte. 
Viele Künstler hatten ihre Stände aufgebaut, es war der erste Markt ohne Spittel sondern mit wirklich tollen Dingen. Zu spätere Stunden bauten Straßenmusiker ihr Equipment auf  und wir schauten uns eine Show von 2 Artisten an. Das wir an unserem Anreisetag noch so einen schönen Abend erleben, hätten wir nicht gedacht. Bei 29Grad um 22Uhr schmissen wir die Klima in unserem Zimmer an und krabbelten müde ins Bett. 

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5. März 2022

Ein Tag Surat Thani

Das Surat Thani kein Touristenspot ist, hatten wir gestern bereits geschrieben. Trotzdem hatten wir hier noch einen weiteren Tag auf der Durchreise. Unser Tag begann wie immer mit Frühstück und Pool. Erst gegen Mittag sind wir dann endlich aufgebrochen. Wir lieben es in fremden Ländern durch Supermärkte und Shoppingcenter zu streifen und neue Dinge zu entdecken. Das Shoppingcenter war heute eine willkommene Abwechslung bei 34Grad in einer dreckigen Großstadt. Nein dreckig nicht im Sinne von Müll sondern Abgasen. Es war eine Qual die Straße entlang zu laufen. Wahrscheinlich sind wir auch die einzigen Verrückten die auf die Idee kommen zu laufen. Ins Shoppingcenter brachte und also wieder ein TukTuk.  Zuerst waren wir im Supermarkt und haben Basics eingekauft und dann ging es weiter. Torsten erspähte einen Friseur auf dem Gang. Als er näher kam wurde ihm schon entgegen gerufen: „free haircut". Katja konnte gar nicht so schnell schauen, hatte sich Torsten auf einen der  Stühle gesetzt. Der Friseurmeister suchte nach einer passenden Frisur im Internet und Torsten erwiderte: „you can do what you want, I am in holiday". Katja schlug die Hände über den Kopf zusammen. Torsten realisierte rasch, dass er bei einem Friseurlehrling gelandet ist. Der Azubi war so aufgeregt, das seine Hände zitterten. Aber er machte seine Sache akribisch genau - nach gut einer Stunde war er fertig. Torsten trägt jetzt Scheitel und die Seiten wieder kurz. Nach einer kleinen Spende und strahlenden Gesichtern ging es weiter. Das Shoppingcenter war lieblos und ohne Flair. Später haben wir uns die morgigen Bustickets nach Hua Hin gekauft. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen, funktioniert bisher noch super. Wir ziehen nun los Richtung Norden. Auch wenn wir in Surat Thani einen schönen Tag hatten, ist es eine Stadt die man auf einer Thailand Reise getrost auslassen kann.  

4. März 2022

Weiterreise nach Surat Thani

Surat Thani ist kein Touristenort sondern nur ein weiterer Knotenpunkt auf unserer Reise. Allzu lange Fahrten wollen und können wir mit Adele und Katjas Arm nicht unternehmen. Da wir nun die Ostküste Thailands, also den Golf von Thailand anstreben, müssen wir einmal quer durchs Landesinnere. Wir wurden pünktlich 11Uhr mit dem Minibus abgeholt. Wir haben uns schon gefreut, dass er nur halb voll war. Die Freude hielt leider nicht lange. Schnell merkten wir, dass wir nur im Sammelbus saßen. Am Ende war der Bus voll belegt und wir saßen zwischen Koffern, Russen, Franzosen, Thais  und schreienden Babys. Der Busfahrer gab andauernd pulsierend Gas und es wurde mehreren Passagieren unterwegs schlecht. Nach knapp drei Stunden sind wir endlich in Surat Thani angekommen. Die Nerven lagen bei Adele und Katja blank. Mit viel Hunger sind wir in die Old Town losgezogen. Essen zu finden gestaltete sich als Herausforderung. Es gab einfach nichts. Und das was es gab war nicht einladend und Katja vermutete dahinter die nächste Magen-Darm-Erkrankung. Torsten hatte den richtigen Riecher und wir standen auf einmal mitten auf einem Food Market. Hier gab es thailändische Köstlichkeiten von Süßigkeiten über Durian (Stinkfrucht) bis getrockneten Fisch am Spieß. Torsten war entzückt, er hätte am liebsten alles einmal durchprobiert. Doch die 2 Mädels rümpften nur die Nase. Mit einem Stückchen Kuchen und einem Milchshake haben wir die Heimreise zum Hotel mit dem TukTuk angetreten. Die nette Dame vom Empfang hat uns noch ein Restaurant empfohlen. Das war nun keine 50m vom Hotel entfernt. Welch großes Glück! Hier kamen wir endlich zur Ruhe. 

Adele entwickelt sich hier zum Fotomagneten. Die Thais sind verrückt nach blonden Löckchen. Wir werden sehr oft gefragt ob man von Adele ein Foto machen darf. 


3. März 2022

Ein Tag in Ao Nang

Unseren Tag begannen wir ganz traditionell im Pool - ohne dem geht gar nichts. Wir splitten die Tage in Adele Zeit und Eltern Zeit. Adele bestimmt den Vormittag, was zu 99% Baden im Pool bedeutet. Für Katja bedeutet das Freizeit, da sie nicht Arielle und Hoppelgalopp im Wasser spielen kann. Am Nachmittag wollten wir den 15km entfernten Tiger Cave Tempel besuchen. Er liegt auf einen 278m hohen Felsen und 1.237 Stufen führen zu ihm hinauf. Mit dem TukTuk fuhren wir eine halbe Stunde zur Anlage. Unsere Fahrer freute sich, seine Tour des Tages machen zu dürfen. Für 600 Baaht ein lukratives Geschäft für ihn. Die Fahrt war amüsant und wir brausten an vielen Palmen- und Bananenplantagen vorbei. Der Fahrtwind ließ für einen Moment die drückende Wärme vergessen. 
Bei der Tempelanlage angekommen, schauten wir uns erst die umliegenden Tempel an bevor wir uns an den Aufstieg wagten. Adele wollte noch etwas zu trinken haben, und erspähte einen Verkaufsstand mit Fanta. Wir waren noch keine 100Stufen hinauf gestiegen, da kletterte ein junger Affe an Adeles Bein hinauf und schnappte sich die Fanta. Adele schrie und ließ die Flasche fallen und der Affe ließ sie sich köstlich schmecken. Adele war zu keinem weitergehen zu überzeugen, solche Angst hatte sie vor weiteren Affen. Wir kehrten wieder um, ohne den Tempel auf der Anlage gesehen zu haben. Am Treppenaufgang sahen wir ein großes „Achtung Affen Schild! Pass auf deine Sachen auf!" das hatten wir gänzlich zu Beginn übersehen. Unser TukTuk Fahrer namens Jess war überrascht als wir so zeitig zurückkehrten, er lachte nur über die Affengeschichte. Wir stiegen wieder auf unser neues Gefährt auf. Jess hielt noch an einem Wochenmarkt. Torsten nannte es „Little Wuhan" und wir werden wahrscheinlich ganz zu Vegetarier. Fisch und Fleisch lagen in der Hitze… für uns ein ekelhafter Anblick. Adele erspähte noch einen Haarreif und war ganz happy. Jess, brachte uns am Abend wieder sicher nach Ao Nang. Den abenteuerlichen Tag mit der Affenbegegnung ließen wir am Strand ausklingen. Torsten buchte uns ein Busticket für den nächsten Tag und so verabschieden wir uns von Ao Nang und der Westküste Thailands. 

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2. März 2022

Ko Phi Phi Tag 4 und 5

Wir sind verliebt in Ko Phi Phi. So eine hübsche kleine Insel mit ihrem emsigen Dörfchen! Coronabedingt ist hier nicht viel los, für uns gerade perfekt. Laut Reiseführer und Internet ist Ko Phi Phi eher der thailändische Ballermann, wir können das aktuell nicht bestätigen. Der Tourismus ist seit 2020 noch nicht wieder angelaufen. Weil wir uns hier so wohl fühlen haben wir spontan eine Nacht verlängert. Auf Ko Phi Phi Leh befindet sich die Maya Bay, die seit „The Beach" mit Leonardo DiCaprio weltbekannt ist. Katja als alter Leo-Fan wollte unbedingt hin. Seit 2018 war der Strand für die Öffentlichkeit gesperrt, da der Massentourismus seine Spuren hinterlassen hat und die Haie aus der Bucht ganz verschwanden. Nun ist die Bucht für den Tourismus wieder geöffnet worden. Der Eintrittspreis für den Nationalpark (zusätzlich zur Tour) war nicht zu verachten. Torsten meinte, man tut der Natur einen größeren Gefallen wenn man den Nationalpark nicht betritt, anstelle Geld dafür zu bezahlen. Gegen dieses Totschlag-Argument konnte selbst Katjas Leo-Herz nichts ausrichten. Somit entschieden wir uns, die Maya Bay nicht zu besuchen, sondern verbrachten den Tag an der tollen Tonsai Bay auf unserer Insel. 
 
Am Abend planten wir unsere Weiterreise. Nun wollten wir endlich aufs Festland übersetzen. Wir buchten ein Hotel und die Fähre und verbrachten einen letzten Abend auch Koh Pi Pi. Die Fährfahrt am nächsten Tag dauerte ca. 2 Stunden. Die Fähre wiegte sich sanft im Meer, kein Vergleich zur Speedboot-Fahrt. Der erste Halt war an der Westküste des Railey Beaches. Umgeben von gigantischen Karstfelsen leuchtete ein goldener feiner Strand. Railey stand zwischenzeitlich auch auf unsere Route, aber aufgrund des Zeitverlustes  lassen wir ihn nun  aus. Wenig später erreichten wir Ao Nang. Es dient für uns nur als kleiner Zwischenstopp auf der Weiterreise. Ao Nang ist ein wichtiger Touristischer Knotenpunkt in der Provinz Krabi. 

Am Abend gingen wir wieder essen, es war laut, bunt und schrill. Anrüchige Damen  (und Herren!) sprachen Torsten an, völlig desinteressiert dass Frau und Kind nebenher gingen… wo sind wir denn hier gestrandet? 

Fotos



28. Februar 2022

Ko Phi Phi - Tag 3

Als wir beim Frühstück saßen, fing es plötzlich wieder an wie aus Eimern zu schütten, das konnte doch nicht wahr sein. Es ist doch noch gar keine Regenzeit! Die Wege waren blitzartig mit Wasser überflutet, das vorhandene Abwassersystem funktioniert nur spärlich. So schnell wie der Regen kam, so schnell war er auch wieder verschwunden und der Himmel klarte sich auf. Heute wollten wir eine kleine Wanderung zum 3,5km entfernten Aussichtspunkt unternehmen. Wir liefen also los. Inzwischen sollten wir wissen, dass man sich auf Navigation nicht immer 100-prozentig verlassen sollte. Wir erinnern uns dabei vorallem an unsere Fahrt auf Teneriffa bei Gewitter… 
Das Navi zeigte uns einen Weg durch den Dschungel. Der Weg wurde immer unliebsamer, ein großer Waran überquerte den Weg, und wir liefen an spärlichen, ja schon slumartigen Behausungen vorbei. Mitten im Dschungel als wir kaum noch weiter durch das Gestrüpp kamen stand eine Affenfamilie plötzlich hinter uns. Anstelle vor uns aus abzuhauen, lief das Muttertier gezielt auf uns zu. Katja dachte, wenn uns jetzt noch ein Affe angreift, dann brechen wir definitiv diese Reise ab. Der Affe näherte sich auf einen 1m und ließ uns nicht aus den Augen. Wir drehten um und liefen ohne uns noch einmal um zu schauen wieder aus dem Dschungel hinaus. Schweißgebadet kamen wir unten am Strand wieder an, und entschieden uns erst einmal ab zu kühlen. Torsten und Adele vertrieben sich den Nachmittag in den traumhaften Meer und Katja chillte im Schatten auf einer Schaukel. Es ist schon gemein, an den schönsten Stränden der Welt nicht baden gehen zu können, Katja hat es etwas satt… Am späten Nachmittag aßen wir noch Mango Sticky Rice, eine köstliche thailändische Süßspeise. Nach der Stärkung nahmen wir zum zweiten Mal uns den Weg zum Aussichtspunkt vor, jedoch den offiziellen Weg. Der schweißtreibende Aufstieg mit ca 200 Treppenstufen zahlte sich aus. Das Plateau erinnert an einen botanischen Garten, wir waren umgeben von herrlich blühenden Pflanzen. Zu Adeles Verwunderung rochen sie aber kaum. Von hier konnten wir gut das quirlige Dorf auf der schmalen Landzunge sehen. Wir genossen den Sonnenuntergang und Adele hatte ihre Freude auf den Felsen herum zu klettern. Katja sah uns schon wieder ins nächste Krankenhaus einchecken. Ein schöner langer Tag ging somit zu Ende. 
Zurück im Hotel telefonierte Adele mit ihrer Freundin Mariszol zu Hause. Denn sie vermisst sie sehr. Die Mädels schmieden schon Pläne wenn wir wieder zu Hause sind. 

Zu den Fotos:


27. Februar 2022

Ein Regentag auf Ko Phi Phi

Seitdem wir eigentlich in Thailand angekommen sind, regnet es ausschließlich nachts und tagsüber ist es heiß, schwül und trocken. Heute hat uns der Regen auch tagsüber heimgesucht und die Wolken hängen in den hohen Kalkfelsen. Ko Phi Phi ist eine Inselgruppe und wir befinden uns auf Ko Phi Phi Don der einzigen dauerhaft bewohnten Insel. Eigentlich sind es zwei Inseln  die nur durch eine schmale Landzunge verbunden sind. Auf dieser Landzunge befindet sich das kleine Dörfchen und eben wir. Von rechts nach links sind es geschätzt 150Meter. Der Tsunami von 2004 ist hier noch sehr präsent. Ein Memorial erinnert an die Todesopfer und die Beschilderung zeigt dir die Evakuierungs-Route. Ein beklemmendes Gefühl kommt dabei auf. Trotz Regen haben wir uns heute das kleine Örtchen angesehen. Adele im Hoteltuch eingewickelt, als Geist getarnt und Katja trug ihren Arm in einer Mülltüte zur Schau. Wir beobachten in einem Café die wenigen Touristen und die Einheimischen wie sie mit ihren Schubkarren den Dorfweg entlang knatterten. Adele nennt Ko Phi Phi auch die Katzeninsel. Anstelle von streunenden Hunden gibt es massenhaft Katzen, einfach überall. Im Buddhismus sind alle Tiere heilig, da man auch als Tier wieder geboren werden kann. Die Katzen werden gefüttert und nirgends vertrieben und es stehen Spendendosen bereit, falls man die Tiere unterstützen möchte. Wir sehen aber auch viele verstümmelte Schwänze bei den Kätzchen, wie Torsten heraus fand, durch einen Gendefekt geschuldet. 



26. Februar 2022

Ko Phi Phi

Heute ging unsere Reise endlich weiter. Wir haben noch gemütlich gefrühstückt und das Hotel für die nächsten Tage gebucht. Das gestaltete sich ausnahmsweise ziemlich schwierig, da die Hotels auf der nächsten Insel entweder extrem teuer sind oder sehr schlechte Bewertungen bei booking.com hatten. Der Checkout vom Hotel verzögerte sich dadurch und wir wurden schon freundlich hingewiesen zu gehen. 

Dass wir nun weiter auf die Insel Ko Phi Phi reisen, haben wir erst am Abend zuvor entschieden. Torsten buchte wieder ein Bolt Taxi, das ist für uns inzwischen Standard. Wir sind eben nun alte BackPacker und reisen etwas komfortabler. Für umgerechnet knapp 3 Euro ging es zum Hafen. Unser Taxifahrer hat natürlich wieder an einem Reisebüro halt gemacht, die Ihre eigenen Fährpreise haben. Diesmal waren wir besser vorbereitet und kannten die Preise. Obwohl wieder der höhere Preis genannt wurde hat Torsten verneint und auf die regulären Preise verwiesen. Erst als sie merkten, dass er geht kamen sie ihn hinterhergelaufen und haben das Ticket zum regulären Preis verkauft. 
Eigentlich haben wir die Thais sehr korrekt kennengelernt, eher schon überkorrekt. Aber beim Massentourismus setzt man auf Dummfang. 

Wir hatten noch eine knappe Stunde bis unser Schnellboot ablegte. Wir spielten „Schwarzer  Peter" und vertrieben uns so die Wartezeit. Das Boot war überbucht worden, und es war dadurch ziemlich kuschelig. Wir wurden zu Beginn hingewiesen, die Schwimmwesten anzuziehen. Als das Boot los fuhr, wussten wir auch warum. Der Wellengang war ziemlich heftig, das Schnellboot peitscht über die Wellen und wir wurden ordentlich hin und her geschüttelt. Einigen Leuten wurde schnell schlecht und wir sangen lustige Kinderlieder für Adele zur Ablenkung , da ihr auch etwas anders war.

Es waren noch gut 15 Minuten zu fahren als es bei voller Fahrt plötzlich einen lauten Knall vom Außenbordmotor gab. Torsten war klar, der muss jetzt kaputt sein. Das Boot kam zum vollständigen Stillstand und wir schaukelten im Takt mit den Wellen. Die zwei Angestellten und der Kapitän versuchten den Motor wieder zu bauen und wurden von den Wellen immer wieder hin und her geworfen. Die Gesichter der Passagiere veränderten sich zunehmend, auch Katja schnallte die Weste von ihr und Adele nun enger um. Die Fahrt wurde dann nur noch mit zwei Motoren fortgeführt. Mit jedem Meter den wir näher an die Küste kamen entspannten sich auch wieder die Gemüter.

Am Nachmittag haben wir nur noch den kleinen Inselabschnitt erkundet auf dem wir uns befinden. Hier ist nun das volle Kontrastprogramm zum touristischen Phuket. Es ist dreckiger, es gibt keine Autos, es ist wilder bebaut und die Touristen hier erinnern mit ihren wilden Dreads an Aussteiger. Wunderbar, so haben wir es uns vorgestellt! 

Fotos:


25. Februar 2022

Vorbereitung Weiterreise

Den heutigen Tag haben wir noch einmal in Phuket Stadt verbracht. Die Stadt ist kein Must See aber irgendwie ist sie doch ganz nett. Die Old Town ist voll mit kleinen Cafés und Kreativläden und versprüht einen ganz besonderen Charme. Der Eisverkäufer ums Eck kennt uns schon  und winkt uns immer freudig zu. Wir bereiteten heute alles für die Weiterreise vor, wir starten quasi einen neuen Versuch Phuket zu verlassen. Im Waschsalon ließen wir unser Wäsche waschen, trocknen und legen für umgerechnet 3€. Wir hoben Bargeld ab, denn mit Kreditkarte kommt man nicht sonderlich weit. Und wenn doch, wird eine ordentliche Bearbeitungsgebühr verlangt. Nun sind wir startklar…. Mal wieder! 

24. Februar 2022

Der Tag der Entlassung

Der Arzt kam mit einem schmetterten „Guten Morgen" in Katjas Zimmer und verkündete  freudig: the operation was successful! 
Anhand der Röntgenbilder die direkt nach der OP aufgenommen worden, erklärte er noch einmal ausführlich den Eingriff. Katja wollte unbedingt entlassen werden und so stimmte er zu, dass sie an Nachmittag gehen konnte. Die Entlassung wurde in die Wege geleitet. Katja war schwer beeindruckt von der ganzen Organisation der Klinik. Von der Notaufnahme bis zur Entlassung war alles ein reibungsloser Prozess. Sehr viel Personal war am Fall beteiligt. Nach nur 2 Stunden nach Eintreffen in der Notaufnahme wurde ein ausführlicher Bericht zur deutschen Auslandsversicherung geschickt - bei uns dauert so etwas Wochen teilweise sogar Monate. Anhand eines Tablets wurde die OP ausführlich erklärt, solch eine technische Ausstattung ist bei uns aktuell unvorstellbar… im modernen und „fortschrittlichen" Deutschland. Datenschutz, IT-Sicherheitsvorkehrungen, Dreifach-Dokumentation aus Angst vor Klagen etc. die Deutschen stehen sich nach wie vor selbst im Weg. Viele Mitarbeiter sprachen gutes  Englisch und wenn wir einmal nicht weiterkamen wurde anhand Google Translation von Deutsch in Thai übersetzt. 

Der behandelnde Arzt versicherte Katja, dass es keinen Grund gäbe die Reise abzubrechen. Ja, dieser Gedanke ist momentan sehr präsent. 
Sie muss lediglich in 2 Wochen die Fäden ziehen lassen und in 4 Wochen zur Kontrolle. Entweder hier, in Bangkok oder in Chiang Mai. Der Arzt wolle seinen Kollegen kontaktieren je nachdem wo wir uns befinden. Der Unfall wird unsere Weiterreise nun sehr prägnant beeinflussen - auch unsere Route und weitere Transportmittel. Ein Motorroller ist dabei 100% ausgeschlossen. 

Am Nachmittag verließ Katja das Krankenhaus mit einer Tüte voll Medikamenten in der Hand: Antibiotika, Schmerzmittel & Co
Torsten orderte ein Bolt Taxi, dass Katja vom Krankenhaus abholte und ins Hotel brachte. Am Abend gingen wir noch essen und Adele übte fleißig mit Stäbchen zu essen, sie stellt sich besser an als Torsten. Katja bekam ganz Invaliden-like Besteck gereicht. 

Fotos:

23. Februar 2022

Die Operation

Die Handbremse ist bei uns an angezogen und lässt sich nicht lösen. Wir kommen nicht vom Fleck. So wie unsere Reise läuft, haben wir es uns nicht vorgestellt. Die Tage vergehen aber egal wie sie vergehen, man lernt Land und Leute kennen. Vor Problemen standen wir hier noch nicht. Alles lässt sich lösen und das mit einer großen Einfachheit. Die Thais haben nicht den Stock im Arsch wie wir in Deutschland. Aber auch durch das Internet, gewisse Apps und natürlich gegen „Einwurf von Münzen" erreicht man sehr viel. 

Ohne Internet und Smartphone wären wir hier aber auch ziemlich aufgeschmissen. Torsten nutzt hier WifiCalling, somit kann er kostenlose Handygespäche nach Deutschland führen. Über diesen Weg haben wir unsere Auslands-KV kontaktiert und haben den Unfall angezeigt. Die KV wickelt den Schaden/Unfall eigenständig mit dem Krankenhaus ab. Die Fallnummer wurde übermittelt und der erste Arztbericht ebenso…

Viel passierte heute nicht. Katjas OP war erst 16 Uhr Ortszeit. Bis dahin vertrieben sich Adele und Torsten die Zeit im Pool. Nach dem Mittag haben sie Katja im Krankenhaus besucht. Am Foyer sollten Torsten und Adele als Besucher einen Coronatest machen. Diesen hat er aber abgelehnt und irgendwie war es dann doch möglich auch ohne Test auf die Station zu gelangen. Katja war angespannt. Bis zur OP waren es noch gut drei Stunden. Das die Thais an  verunglückten Touristen Ihr Geld verdienen merkt man im Krankenhaus. Alles höchster Standard, Einzelzimmer und alles im Allen macht es einen sehr seriösen Eindruck. Man darf auch nicht vergessen, dass wohl dieser Eingriff in Deutschland ambulant stattgefunden hätte. Hier ist er mit drei Tagen KH eingeplant. Wir haben im Zimmer Verstecken gespielt und danach sind Torsten und Adele auch wieder los. 

Ab ca. 15:30 hat sich Katja nicht mehr zurück gemeldet. Die OP war folglich im Gange. Nun hieß es warten. Erst gegen 21 Uhr meldete sich Katja. Viel zu berichten hatte Sie nicht. Außer dass Sie wach ist und der ganze Arm noch taub ist… wir müssen nun auf die Visite warten, aber die ist erst Morgen. 

PS: wir posten mit ca. 12 Stunden Zeitverzug. Wenn ihr unsere Postings lest, sind wahrscheinlich mehr als 18 Stunden vergangen!
Höchstwahrscheinlich sitzt Katja jetzt am Hotel-Pool und verdaut den Schock mit einem Cocktail ;-) 

Unsere Fotos:

22. Februar 2022

Inselfeeling und wieder Krankenhaus


Irgendwie meint Thailand es nicht gut mit uns… aber später dazu mehr. Unser Bungalow befand sich mitten im Dschungel und somit waren wir Gäste in diesem vielfältigen Tierreich. Unsere Schlafzimmer waren getrennt. Katja und Adele teilten sich eins und Torsten musste alleine schlafen. Doch gegen 5Uhr wurde es in Katjas Schlafbereich unruhig, es schniefte, es polderte und auf einmal kam eine ängstliche Frage: Torsten, hörst du das, hier ist irgendetwas!!! Ja so zeitig waren wir noch nie wach und wir alle standen im Schlafanzug auf dem Balkon unserer Hütte. Nur langsam haben wir uns wieder in den Schlafbereich hinein getraut… der Verursacher des Schreckens war schnell entdeckt. Es waren zwei Geckos beim Liebesspiel. Die Geckos waren mindestens 30 cm lang und auch kurzzeitig wieder verschwunden und dann waren sie wieder da, und wieder weg, … genau das richtige für Katjas Nerven und somit war unsere Nacht auch beendet und Katja betrat das Zimmer nicht mehr.
Wir haben uns noch ein wenig über die Geckos im Internet belesen und dann gingen wir zum Frühstück an den Strand. Schnell haben wir uns entschlossen die Insel mit einem Motorroller zu erkunden. Katja hatte ziemlichen Respekt, Torsten zwar auch- da wir beide noch nie Motorroller gefahren sind, aber für alles gibt es ein erstes Mal und man lässt sich ja gern auf neue Abenteuer ein. Nach einer kurzen Probefahrt haben wir uns dafür entschieden und nach dem Rücksackpacken ging es auch los… weit gekommen sind wir nicht. Nach ca. 4 km Fahrt passierte das, was unserer Reise noch gefehlt hatte. Katja war verzaubert vom Anblick des türkisfarbenen Meer und dem sommerlichen Feeling per Roller eine fremde Insel zu erkunden und verlor dabei die Kontrolle über den Motorroller und rutschte eine Böschung hinab. Zum Glück waren wir nur ca. 20 km/h unterwegs und es nichts schlimmeres passiert. Leider hat der Lenker so ausgeschlagen, dass Katjas Handgelenk gebrochen ist. Obwohl wir allein auf der Straße fuhren, waren binnen weniger Sekunden mindestens 20 Mann um uns, inkl. Polizei. Freundliche Inselbewohner haben Katja und Adele sofort ins Krankenhaus gefahren. Torsten hat Katjas Roller zum Bungalow gefahren und ist anschließend zum Krankenhaus zurück um Adele zu holen. Katja blieb vorerst allein in der Notaufnahme.  Das Krankenhaus ist nur eine kleine Klinik für die Allgemeinversorgung der wenigen Inselbewohner. Größere Fälle werden nach Phuket verlegt. Wir haben hier viel Corona-Leid gesehen und Katjas Hand wurde notdürftig geröntgt und stabilisiert.  Nach einiger Zeit kam die Ärztin und gab Katja die Befunde in die Hand. Sie muss zurück nach Phuket. Die Ärzte dort müssen über eine OP entscheiden. 16Uhr geht die letzte Fähre. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Op und Phuket - die Insel lässt uns nicht los… 
Torsten und Adele haben währenddessen im Bungalow unsere Sachen gepackt, es wird also keine weitere Nacht mit den sich liebenden Geckos geben. Der selbe TukTuk Fahrer der uns gestern hierherbrachte, holte uns auch wieder ab.  Er war ganz in Sorge und rief seinen Kumpel auf Phuket an, der uns anschließend noch ins International Hospital brachte.  Es hat keine Stunde gedauert vom Check-Out auf der Insel  bis ins Krankenhaus. Katja wurde erneut gründlich untersucht und musste die Nacht im KH verbringen. Schnell war auch klar, dass es operiert werden muss. Die Op ist für morgen geplant. Es wird ein Platte eingesetzt. Solche Op's sind hier Standard, da das Krankenhaus mit verunfallten Touristen voll belegt ist. Katja geht es gut, aber der Schock sitzt immer noch tief….

21. Februar 2022

Aufbruch nach Ko Yao Noi

Torsten und Adele vertrieben sich die Zeit im Pool während Katja die Rucksäcke packte. Wir machten es uns wieder bequem und bestellten ein Bolt Taxi zum Hotel. Es brachte uns an den Pier im Nordosten von Phuket. Als wir am Pier ankamen ging alles ganz schnell. Die Scheibe wurde runtergelassen und wir mussten 30Baaht bezahlen, für was? Keine Ahnung. Dann wurde direkt gefragt wohin und unsere Rucksäcke wurden mitgenommen und wir sollten 2500Baaht bezahlen. Da wir keinerlei Möglichkeit hatten uns im Hafengelände umzuschauen, hatten wir auch keine Ahnung wie viel wirklich eine Überfahrt zur Insel kostete. Auf dem Weg zum Boot viel unser Blick auf eine Preistafel, eine normale Fahrt kostet 200Baht pro Person! Torsten sprang auf das Boot und machte dem Kapitän klar, dass wir unser Geld zurück wollen und nicht mit fahren werden. Torsten verschwand mit dem Kapitän und das erste Mal seit unserer Ankunft rutschte Katja das Herz in die Hose und hoffte das Torsten gleich wieder käme. Torsten versprühte wohl so viel Wut das dem Thai nichts anderes übrig blieb, als unser Geld anstandslos auszuzahlen. Wir kauften ein Ticket für einen angemessenen Preis und nahmen die reguläre Fähre mit dem Longtailboot zur Insel. 
Die Fahrt dauerte ca. 45Minuten und der Fahrtwind ließ die heißen Temperaturen für einen kurzen Moment vergessen. 

Auf der Insel hüpften wir in ein TukTuk, dass uns direkt zu unserer Unterkunft brachte. Die Fahrt war herrlich und zeigte uns bereits einen kleinen Einblick in das einfache Inselleben. Hier ist noch kein Massentourismus angekommen und das Leben der Inselbewohner ist vom Fischfang bestimmt. Die nächsten 2 Nächte verbringen wir in einem hochstämmigen Bungalow mitten im Wald. Recht einfach gehalten aber dafür sehr gemütlich. Geduscht wird mit Regenwasser und unser direkter Nachbar ist der Nashornvogel. Von der Hängematte aus können wir das schwer beschäftigte Weibchen beim Nestbau beobachten. 

Den Nachmittag verbrachten wir am Strand. Aber durch die lang flach abfallenden Strände sind hier die Gezeiten sehr ausgeprägt, sodass Baden nicht gerade eine Freude war. 

Bilder:

20. Februar 2022

Big Buddha und der Affe

Nachts kühlt es nicht wirklich ab. Wir schwitzen bei 28Grad und an Schlaf ist nur zu denken wenn die Klima laut dahin rasselt. Wahrscheinlich bekommt Katja ihre Erkältung nicht ganz weg, weil die Klima täglich noch einen oben drauf setzt. 
Nach dem Frühstück wollte Adele in den Pool. Sie schwimmt und taucht inzwischen wie eine kleine Nixe und ist aus den Wasser nur noch schwer raus zubekommen. Am frühen Nachmittag orderten wir wieder ein Taxi über Bolt. Wir wollten den Big Buddha von Phuket besuchen. Dieser Ausflug ist unser erster seitdem wir in Thailand angekommen sind. 
Der große Buddha thront prächtig auf dem Nakkerd Hill. Von hier oben hat man einen wunderschönen Ausblick über die Insel und die umliegenden Karstfelsen. Phuket ist ca. 50km lang und 22km breit und liegt mitten in der Anadamensee. Der 45m hohe Buddha ist schneeweiß und blendet in der Sonne - ohne Sonnenbrille hat man keine Chance ihn richtig zu erspähen. Adele bekam ein Eis zur Erfrischung und plötzlich nahm ein Affe fahrt in Richtung Adele & Eis auf. Ein Hund erspähte den Affen und das Spektakel begann, der Affe vergaß das Eis und sprang hinter eine Absperrung, der Hund kläffte ununterbrochen und der Affe lachte sich ins Fäustchen. Das Eis schmolz währenddessen in der Sonne und landete auf dem Boden. Memo an uns: Kein Essen im Freien, wenn Affen in der Nähe sein könnten!! 
Nach dem Eis-Desaster stiegen wir die vielen Treppen zum Buddha hinauf. Im Inneren war eine kleine Ausstellung zur Meditation - kurzer Hand wurden wir angesprochen und eingeladen mit teilzunehmen. So saßen wir drei Touris im Inneren eines Buddhas und meditieren. Eine ganz neue Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden. 

Unser Taxi-Fahrer wartet die ganze Zeit auf uns und nahm uns wieder mit nach Phuket Town zurück. Wir landeten wieder im Pool und versackten den Rest des Tages dort. 

Hier geht es zu den Fotos:


19. Februar 2022

Phuket Town und der Behörden-Tag

Recht zügig verließen wir nach dem Frühstück das Hotel. Wir wollten einfach nur noch fort. Torsten bestellte ein Taxi über die Bolt App. Sie funktioniert ähnlich mich wie Uber oder Careem in Jordanien. Man stellt seine Wunschfahrt online und registrierte Privatleute nehmen deine Fahrt an, wenn sie Interesse haben. Der Preis wird vorher über die App geregelt. Eine wunderbare Erfindung- nur leider in Deutschland verboten. 
So kamen wir nach 30 Minuten für umgerechnet 8€ in Phuket Town, der Hauptstadt der Insel an. 

Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel bestellten wir uns direkt wieder ein Taxi und fuhren zum Immigration Office - der Einwanderungsbehörde. Wegen der Quarantäne haben wir 2 Wochen unserer Reise verloren, und müssten theoretisch in 2 Wochen auch schon wieder Thailand verlassen. 

Uns traf der Schlag als wir einen Fuß bei der Behörde über die Schwelle setzten. Menschenmassen ohne Ende,  die wild mit Zetteln und Reisepässen hantierten. Ein kleiner alter Herr drückte uns 3 Zettel in die Hand und gestikulierte das wir diese ausfüllen sollten. 
Das Formular war eine Katastrophe. Irgendwelche Hieroglyphen und sonderbare Linien standen darauf und zwischendrin englische Brocken. Torsten der immer nur sagte, ach das ist heute nur eine Formalie, wollte bereits nach 2 Minuten gehen und drückte Katja die Zettel genervt in die Hand. Irgendwie schafften wir es sie ausfüllen. Ob es richtig war, wussten wir nicht. Die nette Frau am Schalter sagte uns, dass wir Passfotos und jeweils eine Kopie vom Reisepass benötigen. Oh Gott, wir waren ja top vorbereitet. Anscheinend sind wir aber nicht die einzigen die blauäugig losmarschierten. Gleich ums Eck haben junge Thais ein Business aufgezogen. Unter einem Carport stand ein Kopierer und an einer weißen Wand wurden wir mit dem Smartphone fotografiert. Nach ca. 10Minuten bekamen wir die Bilder des Schreckens sowie die Kopien und wir starteten einen neuen Versuch im Immigration Office. Dieses Mal wurden unsere Unterlagen akzeptiert und wir bekamen eine Nummer.
Als unsere Nummer an einem Monitor aufblinkte, gingen wir zum Schalter 5. Freudig reichten wir unsere Unterlagen dem netten Herren. Er wollte von uns 1900 Baht pro Person haben- umgerechnet 55€ p.P. So viel hatten wir nicht dabei und per Kreditkarte konnten wir auch nicht zahlen. Also wackelten wir wieder los, und holten an einem ATM Bargeld. Zum Glück konnten wir uns an der wartenden Schlange vorbeimogeln. Der Herr legte währenddessen eine Pause ein und wartete bis wir mit dem Geld zurückkehrten. Nach der Bezahlung mussten wir wieder warten. Irgendwann wurde eine Miss Adel Maria aufgerufen, als keiner reagierte, registrierten wir das wir es doch sein könnten und so wackelten wir wieder los. Wir bekamen unsere Reisepässe mit dem verlängerten Stempel 05.April 2022 wieder. Das wir am heutigen Tag doch noch mit Visum das Office verließen, hielten wir zwischenzeitlich nicht mehr für möglich. Wir klatschten ab und suchten uns erst einmal ein nettes Café. 
Am späteren Abend gingen wir noch in der Altstadt spazieren. Wir fühlen uns hier nicht wie in Asien. Viel mehr erinnern die Gebäude an  Südeuropa, die in bunten Farben erstrahlen. 
In einer Bar spielte eine Live Band und so ließen wir den Abend mit dem Visum in der Tasche ausklingen. 




18. Februar 2022

Quarantäne Tag 10 - The End

Tag 10 der Quarantäne und unser interpretiertes Ende. Der Tag begann mit einem Regenschauer Deluxe, der nicht so bald enden wollte. Ernsthaft- wenn wir endlich raus können, schüttet es aus Eimern!  Erst gegen Mittag hörte es allmählich auf. Bei leichten Nieselregen gingen Katja und Adele trotzdem in den Pool und verbrachten den halben Nachmittag darin - es roch nach Freiheit :) 
Später gingen wir noch an den Strand und schauten den Sonnenuntergang an. Wir trafen das ältere Ehepaar aus Halle wieder, mit denen wir zeitgleich anreisten und es fühlte sich so an, als wäre die Quarantäne nur eine Millisekunde gewesen. Hier und da ließen ein paar Leute die typischen Himmelslaternen steigen, wir tranken Kokosnuss und Adele baute ein Sandburg. 

Unsere Reise beginnt genau jetzt, hier und nirgendwo anders. Die letzten 13Tagen sind Vergangenheit und wir starten noch einmal von vorn. Thailand - hier sind wir! Wir freuen uns auf dich! 

16. Februar 2022

Quarantäne Tag 9

… wie ein zäher Kaugummi zieht sich der Tag. Torsten erobert mit Adele den Pool, ob er will oder nicht, er muss einfach mit. Die Zeit in Quarantäne muss schließlich nachgeholt werden. Die Decke scheint jede Minute mehr auf Katja einzustürzen. Sie sagt, dass sie das Zimmer hasst, das Bad hasst, das Zischen der Klima hasst, den Baulärm hasst ja sogar den Ausblick hasst. 

Wir können wirklich stolz auf uns sein, dass wir diese Zeit so gut überstanden zu haben. Als Familie in Summe fast 14 Tage in einem
Hotelzimmer eingesperrt zu sein, geht an die Substanz. Auch wenn wir nie zu Hause in Quarantäne waren, so sind wir der festen Überzeugung dass sie einfacher zu meistern ist. 
Aber ganz gleich -  eine Quarantäne darf grundsätzlich nicht sein und ist für jede Seele eine  Folter. Möge endlich wieder Normalität einkehren. 


15. Februar 2022

Quarantäne Tag8

Heute Morgen fiel der Strom aus und binnen weniger Minuten verwandelte sich unser Zimmer in eine Sauna. Adele und Torsten gingen noch vorm dem Frühstück in den Pool - die Glücklichen. Nach ca. 1h sprang der Strom wieder an und die Klima ratterte wieder vor sich hin. 
Für Katja war es ein weiterer Tag voller Langeweile. Sie spielte neu heruntergeladene Spiele auf dem SmartPhone, suchte Fährverbindungen für die Weiterreise raus und stöberte im Reiseführer. 
Adele und Torsten verbrachten den Tag am Pool und Strand und waren kaum zu sehen. Seit dem die Russen nicht mehr da sind, ist unsere Etage ziemlich langweilig geworden- die Neuankömmlinge halten sich alle die Quarantäne (noch). 

Ein Stückchen wieder gewonnene Freiheit -Quarantäne Tag 7 (10)

Baden! Juhuuu! Adele wollte noch vor dem Frühstück in den Pool hüpfen. Heute ist der 10.Tag der Quarantäne und ab heute durfte sie wieder raus. Zu mindestens nach unserer Interpretation. Wir haben beschlossen dass Tag 10 das Ende einläutet. Falls jemand gefragt hätte, wären wir auf dummfang gegangen. Adele und Torsten verbrachten quitsch vergnügt den halben Tag im
Pool während Katja das Kichern und Gackern vom Balkon aus beobachtet. Auf der Isolier-Etage sind  etliche neue Mitbewohner eingezogen. Es scheint wohl wieder ein neues Flugzeug gelandet zu sein. 
Es ist traurig zu sehen, wie Kinder sich von ihren Müttern verabschieden und mit dem Vater die Etage verlassen. Wir sind uns einig, dass das für uns keine Alternative gewesen wäre. Wir haben direkt als das Adeles Ergebnis kam uns geschworen, dass wir uns unter keinen Umständen trennen lassen werden. 

Wir schnuppern schon das Abenteuer, es liegt förmlich vor uns. 

14. Februar 2022

Quarantäne Tag 6 (9)

Was sollen wir noch groß berichten, die Tage sind lang und schwer und doch schaffen wir es immer wieder das Beste draus zu machen. Adele wachte heute Morgen auf und ihr erster Satz war: nur noch einmal schlafen! Heute ist ihr letzter Tag in Quarantäne und ab morgen darf sie wieder den Pool und den Strand erobern. 
So langsam beginnen wir wieder Reisepläne zu schmieden und überlegen was wir mit unserer neu gewonnen Freiheit anstellen werden. 
Fakt ist, wir verlassen Phuket. Katja nennt sie die Gefängnis-Insel. Auch wenn wir Phuket keine Chance lassen, sie hat von vorn herein verloren. Sorry Phuket, wir werden keine Freunde! 
Heute wollten bestimmt die Thais an der Rezeption mit uns ein kleines Spiel spielen: wer hat den längeren Atem und sitzt es „förmlich" aus. 
Wir hatten den ganzen Tag über kein Toilettenpapier und mussten 5x anrufen und es bestellen. Wahrscheinlich rollen schon alle mit den Augen, wenn 406 im Display steht. Da wir keinen Roomservice haben, rufen wir ständig an. 
 Neue Bettwäsche, neue Handtücher, einen Besen, Wasser bitte… heute ließen sie uns mit dem Toilettenpapier bluten… aber das ständige Nachschauen vor der Tür ob es denn endlich da sei, vertrieb auch die Langeweile. Danke dafür, ihr umsichtigen Thais. 


12. Februar 2022

die große Langeweile- Quarantäne Tag 5 (8)

Unsere ersten Tagen waren gut mit baden, Vorschule, spielen, TV, tanzen und Spionage  vergangen. Jetzt können wir uns für nichts mehr motivieren und alles ist nur noch ein Krampf. Wir schauen viel zu viel Filme/Serien auf dem Tablet und liegen nur noch faul rum. Heute gingen wir uns auch das erste Mal so richtig auf die Nerven. 
Das einzig amüsante war heute, als Adele sich ihre Spritzpistole schnappte und plötzlich einen Eimer voll Wasser auf den Balkon schleppte. Sie veranstaltete ihre eigene kleine Wasserschlacht und flutete alles. 

 


Quarantäne Blues - Tag 4 (7)

Allmählich gelingt es uns nicht mehr, die große Langeweile von uns fern zu halten. Immer länger  versacken wir vor Tablet und Handy und datteln dämlich rum. Selbst Adele klappt irgendwann gelangweilt das Tablet zu und weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Katja hat in 3 Tagen den ersten Teil der Stig Larrson -Trilogie (Verblendung) verschlungen. 
Es war geplant nur 4 Wochen in Thailand zu bleiben, danach müssen wir ausreisen. Da uns nun 2 Wochen förmlich geraubt worden sind, wollen wir zum Immigration Office  und ein Touristenvisum bzw. unserenThailand Pass verlängern. Mal schauen ob es funktioniert. Katja hat gestern Abend eine eMail an die Botschaft in Berlin geschrieben, vielleicht können sie uns auch eine Info geben.  Erst einmal müssen wir „entlassen" werden, bevor wir an unsere eigentliche Reise denken können. 

Torsten hat sich heute Abend kurzentschlossen Adele geschnappt und ist mit ihr an den Strand gegangen - was die Russen können, können wir auch. Die Stunde Tapetenwechsel tat ihr enorm gut. 

Wir sind begeistert von dem Thailändischen Lieferdienst. Wir essen jeden Abend zu dritt für rund 15€ inkl. Getränke und Früchte. Es ist köstlich, geht schnell, ist zuverlässig und das tollste: das Essen ist nicht in Plastik verpackt sondern in stabiler Pappe. 


10. Februar 2022

Ein Meilenstein - Quarantäne Tag 3 (6)

„Ich bin NEGAAAATIV" so weckte uns Torsten heute morgen. Katja war ab den Moment putzmunter. Adele fragte verschlafen, was negativ bedeute und drehte sich dann wieder um, und schlief weiter.  Heute bauten wir für Adele ein Schloss aus Moskito-Netz und Bettlagen und es war Zeit das Zimmer ein wenig umzugestalten. Die Betten, Tisch und Stühle fanden einen neuen Platz. Die Quarantäne-Vollmeise ist im vollen Gange.  Wir malten, kuschelten, hörten Bibi und Tina in Dauerschleife, bestellten bei Grab und skypten mit den Liebsten zu Hause. Auf dem Balkon sangen wir zu den Best of Disneys Hits und beobachteten die Leute im Pool. Adele fielen sofort die 2 russischen Kinder auf. Ja, bei wem waren die denn? Sie waren bei unserem Balkon-Nachbarn! Als es dämmerte zog er sich ein Sweatshirt an und zog die Kapuze tief ins Gesicht. 
Wir verlagerten unsere Spionage nun auf den Gang. Neben unseren Zimmer ist noch ein Treppenhaus, der Aufgang wurde aber gesperrt. Sein Plan war die Absperrung zu umgehen, und sich an der Kamera vorbei zu mogeln. 
Dumm nur, dass er vor Torsten so erschrak das er wieder umdrehte und dann den offiziellen Gang entlang ging. Er schnappte sich sein Frühstück-Tütchen vom Tisch und verschwand im Zimmer. Seine Frau kam zeitversetzt 3 Minuten später, ebenso mit Sweatshirt, BaseCap und ohne Maske daher spaziert. Wir grüßten sie überfreundlich, mit dem Blick: wir haben euch entlarvt :) 
Natürlich werden wir es für uns behalten. Aber es war ein amüsanter Zeitvertreib für uns heute. 




9. Februar 2022

Das nächste große Warten - Quarantäne Tag 2 (5)

Heute wurde das erste Mal Torsten vom Frühstücks-Buffett mit wehenden Händen vertrieben. So langsam ist er auch nicht mehr gern gesehen, weil sie Angst haben, dass er sich auch angesteckt haben könnte. 3 große Plastiktüten mit Toast, Marmelade und Omelettes wurden auf das Tischlein vor unserer Tür abgestellt. Jedes Quarantäne-Zimmer hat sein eigenes Tischlein. 
Torsten war seit heute Morgen nervös. Heute war sein Pflicht-Test fällig. Von seinem Ergebnis hängt nun viel ab. Er ist quasi unsere Verbindung zur Außenwelt und wäre Adeles Garant nur noch 5 Tage in Quarantäne sein zu müssen. Andernfalls müsste sie auf Katjas Quarantäne-Ende warten, die ja erst begonnen hat. Die Maus hat im wahrsten Sinne die Arschkarte gezogen. 
Vor Langeweile beobachten wir hier alles. Unser russischer Nachbar stiehlt sich schon früh morgens davon. Wir vermuten, er geht zum Strand. Denn sein Frühstücksbeutel schmort bis zum Abend auf dem Tischlein vorm Zimmer. Erst wenn er abends zurück kommt und seine blaue Badehose zum Trocknen auf dem Balkon hängt, ist auch das Tütchen verschwunden. Die 2 Russen links von uns, sind heute Morgen auch verschwunden und haben mehrfach nervös sich umgeschaut. Wir haben oft die Tür offen, und gehen wegen jeder Kleinigkeit zum Müll. Langeweile eben. Adele hat heute Abend Flitze-Run auf dem Iso-Gang gemacht und dann haben wir im Dunklen die Schweißfunken auf der Baustelle nebenan bewundert. Ja, so ein Quarantäne-Leben ist schon ereignisreich. 
Katjas Symptome werden mehr. Gestern wäre sie unter normalen Umständen „so noch auf Arbeit gegangen". Heute würde sie sich krankmelden. Aber im Großen und Ganzen sind wir noch ganz guter Dinge. 
Komischerweise läuft unser Familienleben auf den 20m2 ruhiger, entspannter und friedlicher ab als zu Hause. Es gibt kaum Auseinandersetzungen und Streit. Adele freut sich über stundenlange Rollenspiele und schüttet gewissenhaft Shampoos im Bad für Schönheits-Serums zusammen. 
Ganz große Aufmerksamkeit bekam heute Adeles Wackelzahn. Sie hat ihn einfach nicht rausbekommen, dabei quatschert er schon ordentlich hin und her. Sie ist der festen Überzeugung, da wir in einem anderen Land sind, die Zahnfee noch einmal zu ihr kommt. 
Wir versuchen uns abzulenken, um nicht immer aufs Handy zu schauen ob Torstens Testergebnis da ist. Es gelingt und mal mehr, mal weniger. 

Jeden Tag klopfen 2 russische Kinder an unserer Tür und rennen weg,…. Dieser Sache werden wir morgen mal auf dem Grund gehen. 
Zeit dafür haben wir ja… 



8. Februar 2022

Alles auf Anfang - Quarantäne Tag 1

Die Hoffnung das Katja nur eine Klima-Erkältung hat, zerschlug sich heute morgen in Windeseile als der Schnelltest positiv war. 
Eigentlich wäre unser regulärer Test-Termin morgen aber Katja drängte darauf, den PCR Test bereits heute durchführen zulassen um nicht noch einen Tag mehr in Quarantäne zu hocken. 
Wir hatten „Glück" und der Arzt befand sich gerade im Hotel und so machte er noch einmal einen kurzen Halt in unserem Zimmer. Adele ließen wir gleich auch nochmal testen, in der Hoffnung das sie negativ sei und mit Torsten das Zimmer wieder verlassen könne. 
Innerhalb von 5 Minuten waren wir 212€ ärmer und der Arzt wieder verschwunden. Ab jetzt hieß es wieder warten und irgendwie die Zeit totschlagen. 
Wieder badeten wir, zockten Halli Galli und HeckMeck, Torsten machte mit Adele etwas Vorschule und Katja laß mit dem E-Book-Reader auf dem Balkon. Bis sie, autsch, bemerkte dass sie sich verbrannte. Sonnenbrand in Quarantäne, dass soll mal so schnell einer nachmachen. 
Irgendwie wuchs in uns die Hoffnung, dass die Quarantäne für Adele bald zu Ende sei…. Umso bitterlicher war die Enttäuschung als das Ergebnis heute Abend per eMail eintraf. Adele ist weiterhin positiv, und Katjas Schnelltest wurde mit einem roten „deteced" ebenso bestätigt. 
Nun startet die Quarantäne heute wieder mit Tag 1! 10Tage liegen wieder vor uns. Heute Abend rollten große Tränen über Adeles Wangen. Auch wenn sie die Zeit hier tapfer meistert, ist es schwer für sie. Unsere nächste Hoffnung ist nun morgen Torstens Test-Ergebnis. Wenn er weiterhin negativ bleibt, kann er uns die Warterei wenigstens mit Leckerein und Spielsachen versüßen. Fällt er positiv aus…. 
Nein, daran denken wir einfach  nicht… 

7. Februar 2022

Quarantäne Tag 3

Unser dritter Tag in Quarantäne… was soll man dazu schon berichten. 
Es ist kein Zuckerschlecken zu Dritt in einem Zimmer eingesperrt zu sein. Es sind 34Grad Außentemperatur und die Klima rasselt 24h durchgehend um es halbwegs erträglich zu machen. Netterweise ist die Isolation-Etage direkt neben einer Großbaustelle und romantischer Baustellen-Lärm begleitet uns den ganzen Tag. Die highspeed WLAN-Verbindung ist auch ein Traum, nicht!
Die Quarantäne-Zimmer sind voll belegt, hin und wieder erblickt man jemanden auf dem Balkon und es wird sich kurz stumm zugenickt.
Adele leidet am meisten, da sie die lachenden Kinder im Pool sieht und hört. So richtig verstehen kann sie es nicht, warum wir hier nun gefangen sind. Krank ist sie keineswegs. 
Unsere Beschäftigungen waren heute Baden in der Wanne, Übungen aus dem Vorschulheft, Disco, Halli Galli zocken und Filmchen auf dem Talab gucken. 
Unsere größte Sorge ist, dass unser Pflicht-PCR am Mittwoch auch positiv ausfallen könnte- denn dann startet die Quarantäne von vorn. 
Katja hat leichte Erkältungssymptome, wir hoffen immer noch das es von der Klimaanlage ist. Der Schnelltest heute war noch negativ, dass lässt uns weiter hoffen. Adele könnten wir, wenn wir am Mittwoch negativ sein sollten, frei testen. Wenn sie ebenso negativ sein sollte, dürften wir zwar nicht das Hotel verlassen, aber immerhin das Zimmer. An diesen kleinen Hoffnungs-Strohhalm klammern wir uns gerade. 
Zum Abendbrot kam wieder unser freundlicher Grab-Fahrer auf dem Roller angesaust. Die Isolier-Etage darf er nicht betreten, aber er hat es an der Rezeption abgeben können. 
 

6. Februar 2022

Von Corona ausgebremst - Quarantäne Tag 2

Gestern haben wir noch geschrieben, dass wir vor zwei Jahren von Corona ausgebremst worden…  Unsere Euphorie hielt nicht lange an, denn wir werden erneut durch Corona ausgebremst.  Als wir jetlag-bedingt 21Uhr einschliefen, fehlte immer noch Adeles Testergebnis. Als wir 3 Uhr Ortszeit aufwachten, leuchtete das  Ergebnis rot im Display „detected".  Das Worst Case Szenario ist eingetreten. Adele wurde positiv getestet. Um einen fehlerhaften Test auszuschließen haben wir im Zimmer einen deutschen Schnelltest durchgeführt. Er hat ebenfalls tiefrot Adeles PCR Test bestätigt. 

Aus dem Internet wussten wir, was in solch einem Fall auf uns zukommen würde. Überteuertes Quarantänehotel. 14 Tage Isolation, …

Trotz des Schocks konnten wir irgendwie wieder mit „Bibi und Tina" im Ohr einschlafen und haben gehofft, es sei nur ein schlechter Traum. 

Am Morgen haben wir es dem Hotel gemeldet. Sie sind mit der Diagnose recht human umgegangen. Wir können im Hotel bleiben, müssen jedoch das Zimmer wechseln. In Quarantäne müssen wir nun (nur) 10 Tage. Den ersten haben wir nun schon weg. Unser Aufenthalt verlängert sich nun hier um weitere 3 Tage. Zum Glück kostet das Quarantänezimmer keinen Aufpreis und wir müssen nur die drei extra Tage bezahlen. Mal schauen was unsere Reiseversicherung dazu sagt. 

Corona haben wir aus Deutschland mitgebracht. Woher wir es haben, wissen wir nicht. Wir haben Adele extra aus dem Kindergarten genommen, Kontakte reduziert und einfach gehofft das wir dem Corona-Wahnsinn aus Deutschland irgendwie entkommen.

Mal sehen ob wir uns  auch noch anstecken. So lange wir noch negativ sind, können wir das Zimmer verlassen und einkaufen gehen. Torsten ist der Meinung, es kann nur Omikron sein. Und Omikron durchbricht den Impfschutz. Wir sind alle symptomfrei, geboostert und hoffen auf einen milden Verlauf! 

Es bleibt also weiter spannend! Wir werden berichten!


5. Februar 2022

Thailand, oder doch nicht?

Den Plan nach Thailand zu reisen, hatten wir bereits schon vor 2 Jahren. Damals hat uns Corona ausgebremst und diesmal war der Entschluss schnapp ab. 
Eigentlich sollte unsere Reise in Dubai mit einem Stopover beginnen und uns weiter nach Sri Lanka führen. Der Reiseführer war schon gekauft und über Flüge hatte sich Torsten informiert. Die Route stand. Allerdings meinte Katja eines Abends „Thailand hat wieder auf". So wurde unsere eigentliche Route über Bord geworfen und Hals über Kopf Thailand gebucht. Das Flugticket hatten wir somit erst 10 Tage vor Abflug gekauft. Und mit dem Flugticket begann eine neue Urlaubsorganisation. Um nach Thailand zu reisen benötigt man den sogenannten „ Thailand Pass". Dieser ist an jede Menge Bedingungen geknüpft. Man muss eine Buchung über ein zertifiziertes Corona Hotel vorweisen. Ebenso den Transfer vom Flughafen. Des Weiteren müssen im Vorfeld 2 weitere Coronatests für Thailand vorab gebucht werden. Der Coronatest in Deutschland ist mittlerweile obligatorisch. Weiter ging es noch mit einem Krankenversicherungsnachweis… und das alles musste vorliegen, 7 Tage bevor man nach Thailand einreist. Denn so lange dauert die Bearbeitungszeit. Es war eine Menge Arbeit, aber am Ende hat alles geklappt. Auch wenn eine zwischenzeitliche Ablehnung von Katjas und Adeles Thailand Pass für kurze Atemaussetzer sorgte. 

Unser Flug ging am Freitag ab Frankfurt. Wir sind mit dem Zug schon ein Tag vorher angereist. Der Flug an sich ging non stop 11 Stunden. Bei uns allen langen irgendwann die Nerven blank. Adele hatte kein Bock mehr auf fliegen und wollte aussteigen, Torsten konnte nicht mehr sitzen und Katja hat die Gesamtsituation nur noch angeko****. 

Endlich gelandet ging alles ganz schnell. Die Thais hatten alles super organisiert. Von der Vorabkontrolle, Überprüfung des deutschen PCR Tests, Einwanderungskontrolle bis hin zum Thaiändischen PCR Test hat alles in der Abwicklung sehr schnell geklappt. Auch der Transfer zum Hotel ging super schnell. 
 
Im Hotel mussten wir noch auf unser Zimmer warten. Wir kramten aus unseren Rucksäcken die  kurzen Klamotten raus, da wir in den langen Sachen aus Deutschland bald umkamen. Torsten bestellte Essen zum Hotel, da wir am verhungern waren. Der Gemütszustand von uns allen besserte  sich, als der Grab-Fahrer (=LIEFERANDO) vorm Hotel einbremste. Aus seiner Tasche zauberte er feinstes Fastfood und Smoothies. So saßen wir drei nun in der Lobby, völlig übermüdet, ohne Zimmer aber mit gutem Essen.

Nach dem wir endlich aufs Zimmer konnten, und ein Nickerchen hielten kamen währenddessen auch schon unsere Testergebnisse. 2 von 3! Adeles Test ist nach wie vor ausstehend. Theoretisch dürfte sie das Zimmer noch nicht verlassen…. Theoretisch.

Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool.  Abends ging es dann noch einmal zum Strand.
 Zwar sind wir vom Jetlag gerädert, aber hey… Lassen wir die Elternzeit beginnen! 


26. Januar 2022

Re-post vom 28.03.2020

28.03.2020 - Flug nach Bangkok oder eben doch nicht

Heute wäre unser erster Urlaubstag gewesen. Um 18:50Uhr sollte der Flieger von Prag nach Wien und anschließend nach Bangkok gehen. Als wir im Dezember 2019 unseren Urlaub buchten und überglücklich waren so ein Schnäppchen zu schlagen, hätten wir uns nie träumen lassen, dass ein Virus die komplette Welt auf den Kopf stellt. Wir beobachteten seit Februar zwar die sich immer mehr zuspitzende Lage Chinas, aber hätten es nicht für möglich gehalten, dass es uns ebenso frontal treffen würde. Als vor gut 2 Wochen die Grenzen zu Tschechien geschlossen wurden, war für unsere Reise das endgültige Aus besiegelt. Unseren Flug konnten wir nicht stornieren, aber zu mindest stilllegen und so streben wir nun eine Reise im November an. 
Ob das möglich ist? Wir wissen es nicht. Wohin wird das Corona Virus noch führen und wird es die Welt wie sie vorher war, noch geben? Kann man munter und frei noch reisen um andere, uns fremde Kulturen zu entdecken? 
Aber momentan ist nur eines wichtig: gesund bleiben und die unruhige Zeit mit soviel Achtsamkeit und Besonnenheit wie möglich, zu überstehen. Alles andere ist zweitrangig, selbst unsere verflossene Reise. 

#stayathome #flatthecurve