21. Juli 2021

Bootstour auf dem Ohrid-See

Das erste Mal seit Langem mussten wir wieder mit Wecker aufstehen. Heute stand die Bootstour an. Unser Hotelier ist eine herzliche Seele, aber auch eine ganz schöne Schnarchnase. Er sagt zu allem „No Problem" und ist für eine halbe Ewigkeit verschwunden. Torsten kommt mit der mazedonisch endlos-wirkenden Ruhe nur schwer zurecht. Trotz Urlaub ist Geduld nicht seine Stärke. Somit war er auch recht nervös, ob wir es zum Bootstrip pünktlich schaffen, denn unser Hotelier war mal wieder sehr entspannt was die Frühstücksvorbereitung anging. 
Natürlich schafften wir es pünktlich am
Hafen zu sein.  Erst als wir auf unserem
Katamaran waren, entspannte sich Torsten langsam. Mit an Board waren 2 Frauen aus den Niederlande die in Gosslar ein kleines Hotel betrieben. Corona war ihr Untergang, und sie mussten ihr Hotel dauerhaft schließen. In Skopje versuchen sie einen Neustart. Auf die Frage warum ausgerechnet  in Skopje, haben wir keine richtige Antwort erhalten. 
Die See war ruhig und wir hatten eine schöne entspannte Fahrt. Wir genossen den Ausblick auf die Berge, den Blick auf die Altstadt und beobachten die Vögel auf dem Wasser. 
Am östlichen Seeufer war unser erste Stopp die Bay of Bones. Sie klingt gefährlicher als sie eigentlich ist. Denn hier steht ein Museum auf dem Wasser. 1997 entdeckten Taucher hier die Überreste einer prähistorischen Pfahlsiedlung. Nach jahrelanger archäologischer Untersuchungen wurde dann die Siedlung rekonstruiert und als Museum zugänglich gemacht. Adele machte es großen Spaß die einzelnen Hütten zu erkunden. Nach dem
kurzen Besuch saßen wir wieder in unserem Katamaran und fuhren weiter. Der nächste Stopp war die Holy Mother of God Zahumska. In diese Kirche gingen wir nicht rein, weil sie wieder Geld kostete. Die Freizeit verbrachten wir am Strand und an einer Schaukel. Als wieder alle an Board waren fuhren wir zum letzten Halt unseres Trips. Dem Kloster Saint Naum. Da wir Hunger hatten gingen wir zu erst in Restaurants. Das Essen war enttäuschend aber unser Highlight war, dass überall Schildkröten umher liefen. Mit unseren Salatblättern fütterten wir sie und waren den Tieren vorher noch nie so nah gewesen. 
Anschließend gingen wir hinauf zum Kloster. Das Kloster ist über 1000 Jahre alt und ist unmittelbar an der albanischen Grenze. Wieder zündeten wir Kerzen für unsere verstorbenen Lieben an und schauten uns die Kirche von innen an. Wir haben inzwischen so viele Kloster und Kirchen in Mazedonien gesehen, dass es uns gar nicht mehr flasht, mal wieder ein imposantes Bauwerk zu sehen. Nur Adele ist immer wieder von Gott / Jesu / Maria völlig fasziniert. 
Das Kloster hatte einen hübschen Garten, Pfaue liefen umher und eine Quelle mit Frischwasser sprudelte munter daher. Nach dem Besuch im  Kloster sammelten wir noch ein paar Steine am Strand und warteten bis unser Katamaran wieder ablegte. 
Die Fahrt zurück nach Ohrid dauerte exakt eine Stunde. Wir konnten sehen wie es in Albanien regnete und wir hofften inständig das der Regen nicht auch noch zu uns kam. 
Täglich grüßt das Murmeltier… Adele schruppte wieder Kilometer beim Scooter und so ließen wir wieder den Abend ganz Mazedonien like ausklingen. 



Regen in Ohrid

Regen Tag 2 und die Langweile kommt bei uns auf. Wir wissen nicht, was wir in Ohrid bei Regen unternehmen sollen. Die Wolken hängen fest in den Bergen und regnen sich aus. Hin und wieder raunzt ein Donnergrollen uns entgegen, sodass wir uns weiter im Hotelzimmer verkriechen. 
Gegen Nachmittag wechselten wir aus dem Zimmer in die Hotel-Lobby für einen Tapetenwechsel. Hier malten wir weiter, spielten Karten und tippelten aufm Handy rum. 
Kaum zu glauben, aber abends klarte es noch einmal auf. Schnell packten wir unsere 7 Sachen und gingen nach draußen. Es hat sich abgekühlt, sodass wir das erste mal seit fast 3 Wochen uns ein Jäckchen drüber ziehen. 
Nicht weit von unserem Hotel entfernt, liegt das ca. 2000Jahre alte Antike Theater. Von hier hatten wir hatten einen schönen Ausblick über die bergige Altstadt und dem See. Hier finden immer noch Kulturveranstaltungen statt, aber in den Tagen wo wir hier sind, stand leider nichts auf dem Plan. 
Ganz oben über Ohrid thront die Festung des Zaren Samuil. Im 10. Jahrhundert wurde Ohrid zur Hauptstadt gemacht, und die alte römische Festung aus dem 3.Jahrhundert wurde gepimpt und umgebaut. Innerhalb der Mauern lebten die Christen und unterhalb der Altstadt lebten die Türken. Nachdem wir auch die Festung erklimmten und Adele allen Touristen deutsche Kinderlieder ums Ohr schmetterte liefen wir wieder ins belebte Hafenviertel. Von dem Regen der letzten 2 Tage bemerkte man nichts mehr. Auf  den Straßen tummelten sich wieder die Leute und liefen  essend und trinkend die Promenade entlang. Hier gibt es unzähligen Süßkram zu kaufen. Adele drehte wieder im Autoscooter ihre Runden und war happy. Zum Glück nahm der Tag zum Ende noch einen anderen Verlauf. Noch solche einen Gammel-Regen-Tag ohne Unternehmung hätte arg an unsere Nerven gezerrt. Wenn die Langeweile im Urlaub einkehrt, kann man sich ganz schön gegenseitig auf dem Keks gehen. Für morgen haben wir eine Bootstour gebucht. Die Wetteraussichten sind super! Und da wir durch die 2Regentage nun nicht alles selbst erkunden konnten, komprimieren wir die Highlights in einem Bootstrip. 



19. Juli 2021

Ohrid - Tag 2

Regen! Auf Regen haben wir uns in diesem Urlaub überhaupt nicht eingestellt. Umso ahnungsloser sind wir nun. Ohne Regenschirm, ohne Regenjacke und ohne Schlecht-Wetterplan starren wir aus dem Fenster. 
Wir tun, was wir immer bei schlechten Wetter tun, wir schauen uns erst einmal einen Film auf Netflix an. Der Plan ging auf uns nach dem Film hörte auch der Regen auf. Wir liefen erst einmal an den Hafen, wir wollten uns erkundigen welche Touren wir unternehmen können. Torsten hat keine Lust das Auto zu bewegen, da es durch die Altstadt Varos ein Graus ist. Torsten ließ sich vom erstbesten Bootsfahrer anquatschten und so saßen wir binnen Sekunden in einem alten holzigen Kutter. Was haben wir uns nur dabei gedacht- eigentlich gar nichts. Die See war noch rau vom Wind und Regen. Die Wellen schlugen ins alte Boot. Der alte Mann (wie passend) witzelte und schaukelte noch zusätzlich. Keiner von uns fand das witzig und die schöne Aussicht auf Ohrids Altstadt konnte wir auch nicht genießen. Adele fing mit weinen an und klammerte sich an Katja. Wir teilten dem alten zahnlosen Capitan mit, dass wir umkehren möchten. Er verstand unsere Bedenken nicht, aber wendete das Boot und wir fuhren zurück in den Hafen. Diesen Trip hätten wir uns sparen können… kurze Zeit später fing es wieder an mit regnen. Zum Glück waren wir wieder an Land. 
Den ganzen Tag über stürmte es und wir waren die ganze Zeit im Hotelzimmer. Am späten Nachmittag als es endlich aufhörte, machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt. Hier haben sich viele Künstler angesiedelt. Überall entdeckt man Ateliers und Galerien, in den sich windenden Gassen. 
Wir liefen den alten Bootssteg an der Steilklippe entlang, hier entdeckten wir menschenleere kleine Steinstrände. Adele und Torsten übten sich Steine übers Wasser hüpfen zu lassen und sammelten wieder unzählige Steine, die später Katja in ihrem Rucksack tragen durfte. Wir haben so viele Steine in Mazedonien gesammelt, die wir gewiss nicht alle mit nach Deutschland nehmen können. Keine Ahnung wie wir das Adele noch verklickern sollen.  Hoch oben auf der Klippe stand die kleine christlich-orthodoxe Kirche Kaneo. Uns bot ein zauberhafter Blick auf Kaneo und den Ohrid-See. Adele interessiert sich tatsächlich für die Kirche, Gott und Religion. Somit wollte sie unbedingt in die Kaneo rein und schaute sich alles ganz genau an und Katja erklärte ihr alles. Wir zündeten Kerzen für unsere verstobenen Lieben an und verließen wieder diesen heilig-stimmenden Ort. Das touristenverwöhnte Ohrid verlangt für die Kirchen jeweils 100Denar (2€) Eintritt. 
Nach unserem Spaziergang kehrten wir beim Italiener ein. Adele fütterte mit ihrer Pizza lieber die streunenden Katzen. 
In Mazedonien sieht man leider sehr, sehr viele streunende Hunde und Katzen. Wenn uns abends 5 Hunde hinterherlaufen, wird uns schon mal kurz komisch. 



18. Juli 2021

Weiterfahrt nach Ohrid

Heute stand die Weiterfahrt zu unserem
Ziel für die nächsten Tage an. Wir freuten uns schon sehr auf die Zeit in Ohrid und am gleichnamigen See. Der See ist die Grenze zu Albanien. Im Auto schmetterte der Song „meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" in Dauerschleife und die schöne Landschaft zog an uns vorbei. Nicht so schön anzusehen, ist der viele Müll der überall in der Natur herumliegt. Warum gehen gerade ärmere Länder so sorglos mit ihrer wunderschönen Landschaft um? Unser Hotel liegt mitten in der Altstadt. Das Navi spielte verrückt und fand uns in den engen Gassen nicht wieder. Wir waren ziemlich aufgeschmissen, es war nicht gerade entspannend so planlos durch die Altstadt zufahren. Irgendwann fanden wir dann unser Hotel und waren umso glücklicher auch einen Parkplatz gefunden zu haben. Ohrid hat 365 Kirchen - für jeden Tag im Jahr eine. 4 Kirchen sehen wir allein von unserem Hotelzimmer. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, schnappten wir die Badesachen und gingen an die Badestelle in unmittelbarer Nähe. Es ist kein Strand sondern eine betonierte Fläche mit Einstieg und eine mit Steinen aufgeschüttete Liegewiese. Das Wasser ist so sensationell klar, dass man ca. 2m auf den Grund schauen kann und kleine Fische umher flitzen sieht. Adele waren anfangs die Fische etwas suspekt aber als sie sich dran gewöhnte erfreute sie sich an ihnen. 
Die Badestelle versprüht einen eigenen Charme und wir fühlten uns wohl. Wir tranken Cocktails, sammelten mal wieder Steine, spielten Karten und gingen immer wieder in den See baden. 

Wir gehen seit 2 Wochen jeden Tag 1-2 Essen. So langsam haben wir keinen Appetit mehr auf Restaurant-Essen auch wenn die mazedonische Küche köstlich ist. 
Im Supermarkt kauften wir Bananen, Brot, ein paar Wiener und Wein und ließen uns auf einer Wiese nieder. Adele eroberte den Spielplatz und war happy endlich mal wieder unter Kindern zu sein. 
 Als es anfing mit regnen, verzogen wir uns wieder ins Hotel zurück. Leider soll es die nächsten Tage immer wieder regnen, mal schauen was wir da noch machen werden. 




17. Juli 2021

Bitola

Da Bitola nur ein kleiner Zwischenstopp ist, haben wir nicht allzu große Erwartungen und auch kein großes Interesse auf Sightseeing. Zwar gibt es unmittelbar das Herakleia Lynkestiks, eine alte Ausgrabungsstätte mit dem besterhaltenen Fussbodenmosaik Mazedoniens, aber Adele interessiert sowas nicht die Bohne und auch unsere Lust darauf hielt sich in Grenzen. Wir schlenderten daher nur durch die Straßen der Innenstadt, aßen Eis, liefen quer durch das türkische Viertel, kauften Baklava, eroberten Spielplätze und chillten im Café. Adele staubte noch ein Kuscheltier ab und war happy. Bitola wird auch Stadt der Konsule genannt, und irgendwie spürt man hier auch den anderen Flair. Die Leute  scheinen wohlhabender zu sein, als der Rest der Bevölkerung, zu mindest macht es den Anschein. Die schicken Kleidchen und der feine Zwirn wurde abends auf der Flaniermeile ausgetragen und die Restaurants sind alle brechend voll. Von Armut und Corona ist hier nichts zu sehen. 
Was definitiv sehr beliebt in Mazedoniens Städten ist, sind die Fahrgeschäfte. Überall findet man Karussells und Autoscooter. Wir haben schon zahlreiche Stunden in den Autos verbracht und Adele hat definitiv einen Bleifuss und braust allen davon. 
Der Spaß fand sein Ende als Katja bemerkte das ihre Kreditkarte weg war. Ziemlich besorgt wackelten wir zurück ins Hotel, und checkten erst einmal das Konto. Bisher war alles ruhig und wir ließen die Karte sperren. Der Abend war gelaufen und Katja pappen satt… 

15. Juli 2021

Duf Wasserfall und Weiterfahrt nach Bitola

Heute Morgen packten wir unsere Koffer, denn wir verließen den wunderschönen Mavrovo Nationalpark. Die kühle frische Bergluft, die Ruhe und die Berge waren ganz wunderbar und wir genossen die Zeit hier sehr. 
Vorher wollten wir aber noch zum Duf Wasserfall wandern, da wir es in den letzten Tagen zwar immer auf den Plan hatten aber nie machten. Der Wasserfall liegt ganz in der Nähe eines kleinen Bergdorfes. Hier stellten wir das Auto ab und wanderten los. Adele wieder mit Fernglas bewaffnet, man weiß ja nie was es zu entdecken gibt. Es war alles gut ausgeschildert aber der Weg war recht abenteuerlich. Wir mussten kleine Bäche überqueren, barfuß laufen, Adele tragen, über Steine springen und uns an Engpässen vorbei quetschen. Aber es machte großen Spaß mal wieder einen unliebsamen Wanderweg zu erkunden. 
Belohnt wurden wir mit dem wunderschönen Duf Wasserfall der sich 28m am Felsen hinunterstürzt und für ordentlich Lärm dabei sorgt.
Diese Wanderung sollte unsere letzte Aktion im Nationalpark sein. Daraufhin verließen wir ihn und schlängelten uns die Serpentinen wieder bergab. 
Unser heutiges Ziel ist Bitola. Sie ist die 2.größte Stadt von Mazedonien und war wichtiger Dreh-und Angelpunkt im Osmanischen Reich. Die Fahrt war lang und ätzend. Adele verkündet immer mehr lautstark das sie auf Autofahren einfach keinen Bock hat und zerrt dabei mächtig an unseren Nerven. Ob wir diese Art von Urlaub noch einmal machen werden, ist aktuell fraglich. Torsten sieht schon im nächsten Urlaub 3 Wochen auf einen Ponyhof sitzen…

In Bitola checkten wir total ko und verschwitzt ein. Die Sonne ballert wieder unermüdlich. Wir sehnen uns bereits wieder nach kühler Bergluft.
Unser Hotel liegt unmittelbar im Stadtzentrum und war eine Empfehlung von unserem Reiseführer. Später schlenderten wir die Passage entlang und aßen zum Abendbrot Pizza. Wir hätten auch irgendwo in Italien sein können - Bitola hat ein ganz eigenes Flair. Wahrscheinlich wird es auch deswegen als heimliche Hauptstadt betitelt. 
 



weil es schön ist - Mavrovo NP

Heute war Adele der Boss! Ist sie ja eigentlich immer, aber heute hatte sie ganz offiziell die Hoheit über das Tagesprogramm zu entscheiden. 
Nachdem Frühstück gingen wir, wer hätte es auch anders erwartet, eine Runde in den Pool. Wir schwammen wieder um die Wette und versuchten uns an Hebefiguren. Nach unserem Bade-Ritual machten wir uns fertig. Adele wollte heute mit dem Sessellift auf den Berg fahren. Ihr Wunsch sei uns Befehl. Katja hatte Todesangst! Höhe ist ja eh nicht so ihr Ding und dann auch noch in einem uralten mazedonischen Sessellift auf 1800m hochziehen zulassen, versetzte sie in Angst und Schrecken. Adele machte es sich auf Torstens Schoß gemütlich und hatte sichtlichen Spaß während Katja die 15minütige Fahrt völlig verkrampfte. Der Ausblick war sensationell für alle diejenigen die ihn genießen konnten. Oben auf dem Berg angekommen stürmte Adele direkt auf den versprochenen Spielplatz. Hier befand sich eine kleine Hütte und es wurden Getränke und kleine Snacks serviert. Torsten meinte zwar, sie hinken sehr der westlichen Welt hinterher aber genau das ist auch der charmante Reiz. Hier stehen eben alte Holzbänke, Hängematten zwischen den Bäumen und ein kleiner Grill. Eben keine Apres Ski Hütte wie im Zillertal. Der Sessellift stand eine ganze Weile still und als der Funk anging, wussten wir, wir bekommen Besuch. Und tatsächlich es ratterte wieder und nach und nach sprangen junge Männer in Fußball-Trikots vom Sessellift. Der FC Ballkani war angekommen. Google verriet uns: ein Fußballverein aus Kosovo. 
Wir beobachten die Fußballer und rätselten was sie wohl hier machten. Teamtraining? Urlaub vom Turnier? 
Später wanderten wir noch auf der Hochebene zu einer nächsten Hütte. Wie wir aber feststellen mussten, wurde diese aber abgerissen. Wir genossen die atemberaubenden Ausblicke, die Ruhe, die 1000ten Wildblumen und wie Adele feststellte, die unglaublich vielen Schmetterlinge. Der Mavrovo Nationalpark ist noch unberührte Natur und echte Wildnis. Hier leben Tierarten wie der Braunbär, Wölfe, Fischotter, Wildkatzen und der vom aussterben bedrohte Balkan-Lux. 
Mit dem Fernglas hielten wir zwar Ausschau, aber sahen keine weiteren Tiere (zum Glück). 
 Nach unserer kleinen Wanderung fuhren wir wieder (verkrampft) nach unten. 
Im Tal wieder angekommen stand ein Eis auf Adeles Wunschzettel. Nachdem wir ihr auch diesen Wunsch erfüllten, gingen wir zurück ins Hotel und zack waren wir wieder im Pool. Dann zockten wir noch Mau Mau im Restaurant bei Apfelsaft und Rotwein und hatten einen wunderschönen letzten Abend im Mavrovo Nationalpark. 



14. Juli 2021

Ein weiterer Tag im Marvrovo NP

Nach dem Frühstück flitzten wir mit den Bademänteln wieder durchs Hotel (wir sind vermutlich die einzigen die das machen) und gingen in den Pool. Wenn man den Kopf ausschaltet (die russische Technik ist manchmal etwas fragwürdig) kann man ihn sogar richtig genießen. Adele und Katja machten Wettschwimmen - Adele hatte mit ihrer Schwimmreifen-Frosch-Technik tatsächlich so einen Speed drauf, dass sie so manche Bahn gewann. Torsten chillte währenddessen im heißen Whirlpool, denn wen wunderst, das große Becken ist ihm zu kalt. 
Heute wollten wir die Gegend um den Lake erkunden. Wir machten einen Stopp und liefen zum Ufer. Der angestaute See hat sehr wenig Wasser, sodass wir sehr weit reinlaufen mussten. Adele spielten im Schlamm und wir beobachten Fische und Wasserschlangen (?). Adele ließ sich davon nicht beirren und wadete weiter im Wasser rum. Pferde weideten frei am Uferstrand und interessierten sich auch nicht für uns. In unmittelbarer Nähe steht die eigentlich versunkene Kirche St. Nikola. 1953 wurde das Dorf Mavrovi Anovi wegen des Stausees geschwemmt und nur die Kirche ragt noch skurril aus dem Wasser. Da der Wasserstand aber so niedrig ist, konnten wir zu ihr laufen. 2 Bauarbeiter erzählten uns auf gebrochenen Deutsch (nachdem uns wieder alle Großstädte von Deutschland aufgezählt worden) dass seit 3 Jahren kein Wasser da ist und sie die Kirche restaurieren bis das Wasser wiederkommt - quasi als Wahrzeichen des Region. 
In der nahegelegenen Touri-Info erkundigten wir uns was wir hier im Ort heute machen könnten. Schnell wurde uns klar, dass sieht mau ist. Für eine Radtour um den See ist Adele noch nicht Fahrradfahr-sicher genug, denn eine Runde würde 34km bedeuten. Für einen Ausritt mit den Pferden war Torsten nicht zu begeistern und für eine Jepp-Safari haben wir uns bewusst (im Sinne für die unberührte Natur) dagegen entschieden. 
Letztendlich entschieden wir uns mit dem Sessellift auf den Berg zufahren denn oben auf dem Berg  (so wurde uns versichert) sei ein Spielplatz. Spielplätze sind immer gut, denn Adele beschwerte sich erst, dass wir nur machen was wir wollen… 
Vorher gingen wir aber noch lecker essen und der Gastwirt übersetze so manche Gerichte mit dem Handy für uns. Wohl genähert und alle glücklich begaben wir uns zum Sessellift. Wie sollte es auch anders sein und typisch für uns. Die letzte Fahrt auf den Berg haben wir knapp verpasst. Pfffff…. Große Enttäuschung machte sich breit, vorallem bei Adele. Mit dem Vorschlag wieder in den Pool zu gehen, konnten wir ihr dann doch wieder ein Lächeln auf den Lippen zaubern. Somit blieb unsere Erkundungstour weitestgehend aus- dafür ist unsere Haut vom vielen Baden recht schrumpelig. Auf der Hotel-Terrasse zockten wir wieder ununterbrochen „Schwarzer Peter" und „Mau Mau" und bis die Sonne hinter den Bergen verwand. 








12. Juli 2021

12. Juli Tag des Apostels Peter - die Hochzeit von Galičnik

Update! Es hieß im vorigen Beitrag Update! Torsten hat sich köstlich darüber amüsiert… 

12. Juli - Tag des Apostels Peter! An diesem Tag wird die berühmte traditionelle Hochzeit von Galičnik stattfinden. So steht es im Reiseführer, so wurde es uns von Oma Maria, Filip und jedem anderen erzählt. Also wo waren wir heute? Natürlich in Galićnik. Einem kleinen Bergdorf inmitten des Bista-Palteaus. Die traditionelle Hochzeit findet jedes Jahr unter den uralten Bräuchen Mazedoniens statt. Bräutigam Rasieren, Brot backen, Pferdeausritt, Tänzen, Gesängen etc. Die Hochzeit von Galičnik steht auf der UNESCO-Liste als immaterielles Weltkulturerbe. Und was war heute nicht? DIE HOCHZEIT! Wir waren pünktlich zum Tag des Apostels hier, haben unsere Route so gelegt, dass wir heute hier sind und was findet nicht statt? DIE HOCHZEIT! Sie ist erst am kommenden Wochenende! Und warum sagt uns jeder inkl. Reiseführer das es immer am 12. Juli stattfindet? 
Adele war schwer enttäuscht. Sie steht auf Hochzeiten, Bräute und ganz viel Blink Blink. Das Dorf lag aber in einer idyllischen Ruhe. Wir schauten uns die Kirche an, wo die Trauung am Wochenende stattfinden wird. Ein alter zittriger Mann zeigte uns die alten Gemälde der Kirche und schenkte Adele eine Kerze zum anzünden. 
Dieses alte Bergdorf war trotzdem herzallerliebst und es gab in dem 100Seelen-Ort sogar ein nettes Restaurant, was gut besucht war. Katja vermutete das es all die doofen Touristen waren, die nicht wussten dass die Hochzeit erst am Wochenende stattfinden wird. 
Nach einem gemütlichen Nachmittag in Galičnik fuhren wir die abenteuerliche Passstraße wieder zurück. Katja überließ das Steuer des Audis dieses Mal freiwillig Torsten. Solche Straßenverhältnisse versetzen einem (und auch manchmal Torsten) in Schweißausbrüche. 
Das Dorf und auch die Ausblicke die uns dort geboten wurden, machten den Faux pas mit dem 12.Juli wieder wett. Wir hatten wirklich einen schönen Tag, auch wenn er ganz anders und viel ruhiger als erwartet war. Gern hätten wir so ein mazedonische Spektakel miterlebt, aber es sollte eben nicht sein. 

Im Hotel gingen wir nur noch in den Pool. Früher haben wir darauf geachtet, das die Unterkünfte recht billig sind, heute achten wir auf einem Pool. Das ist der Ausgleich für Adele. Sie liebt es im Wasser rumzutoben. Aber sie vermisst zusehends immer mehr andere Kinder. 



Kloster Treskavec und die Weiterfahrt in den Mavrovo Nationalpark

Nach einem reichhaltigen mazedonischen Frühstück, die immer ganz schön fettig ausfallen, verließen wir auch schon Prilep. Wir wollten vor der Weiterreise in den Marvrovo Nationalpark noch einmal einen Stopp im Kloster Treskavec machen. Das Kloster liegt 1100m über dem Meeresspiegel auf einem Bergplateau umgeben von riesigen Felsen. Schon allein die Lage ist episch und versprühte spirituellen Charme. Das Kloster wurde bereits im 13.Jahrhundert errichtet. Hier lebt nur noch ein einziger Mönch. Gesehen haben wir ihn aber leider nicht. Nur  Bauarbeiter die uns freundlich Tee anbaten. Leider hat ein Brand 2013 das Kloster ziemlich zerstört aber zum Glück wurde die Kapelle vom Feuer verschont. Das Kloster zählt zu den 100 gefährdetsten Kulturstätten der Welt. Wie ließen eine Spende für den Wiederaufbau da und fuhren die Serpentinen wieder bergab. Die Weiterfahrt in den Nationalpark zog sich ungemein. Es gingen 110km einmal quer durch das Bergmassiv. 
Adele nölte rum, dass ihr schlecht wurde, Torsten hatte Hunger und Katja hatte Kopfschmerzen vom
nahenden Gewitter - beste Vorraussetzungen für einen entspannten Familienausflug… nicht!  
Unser Ziel im Nationalpark war das Dorf Mavrovo. Hier haben wir für die nächsten Nächte ein Hotel gebucht. Mavrovo NP liegt im Westen Mazedoniens, in der Mitte liegt der Stausee an dem wir nächtigen und das ganze Areal erstreckt sich bis zur albanischen Grenze. Hier herrschen angenehme kühle Temperaturen da wir uns auf einem Plateau von 1220m befinden. Der Dörfchen begrüßte uns mit Starkregen sodass die steilen Straßen sich in Bäche verwandelten- wir waren heil froh, als wir das Hotel endlich erreichten. 
Am Abend schauten wir das Finale der Fußball-EM an. Unsere Zimmernachbarn auch, wie wir unschwer durch die dünnen Wände mitbekamen. 

 Endlich konnten wir die Fotos abdaten: 



11. Juli 2021

Weiterfahrt nach Prilep

Planmäßig verließen wir Star Dojran. Zwar war unser Aufenthalt alles andere als planmäßig aber wir sind frohen Mutes dass wir trotz Torstens Knock Out nun noch einen aufregenden Urlaub haben werden. Das Hotelpersonal freute sich auch, als sie Torsten am Frühstückstisch sahen und noch mehr freuten sie sich als wir endlich auscheckten. Wir haben ihnen ordentlich Arbeit gemacht mit permanenten Handtuch/Bettwäsche-Wechsel, Essen auf dem Zimmer, Arzt kontaktieren etc. 
Wir fuhren heute durch kleine alte Dörfer, die von Landwirtschaft leben und man erkennt hier doch die Armut des Landes. Sie haben nicht viel, aber vielleicht haben sie all das was glücklich macht. Uns wird immer ein Lächeln und ein freundliches Wort geschenkt- zu mindest denken wir, dass es ein freundliches Wort ist :-) 
Die heutige Fahrt führte uns nach Prilep - die Marmor- und Tabakhauptstadt von Mazedonien. Die Tabakfelder liegen unmittelbar am Stadtrand und angeblich soll man das Tabak in den Straßen riechen können- wir rochen aber nichts. Die 70.000 Einwohner-Stadt liegt mitten in einer malerischen Felslandschaft. Wir wollten unbedingt einen See im Marmor-Werk besuchen, aber im Internet laßen wir dann, dass der Zutritt verboten sei und Wachhunde frei herumrennen. Traurig strichen wir den Plan von unserer heutigen  Do-to-Liste. 
Das Zentrum von Prilep bildet sich um die historischen Überreste des Basarviertels. Unser Hotel lag mitten im Zentrum und wir genossen einen grandiosen Ausblick auf den alten Uhrenturm und der Altstadt. Spontan machten wir eine kleine Bimmelbahn-Fahrt. Danach gingen wir auf einen Spielplatz dem Adele nicht zusagte und kurz bevor es zu Diskussionen kam, donnerte es. Wir liefen schnell ins Hotel zurück und gerade als wir die Tür hinter uns ins Schloss fallen ließen, ging ein unglaublicher Regenguss über Prilep nieder. Prilep als kleiner Zwischenstopp auf der Weiterreise war nahezu perfekt. Leider haben wir nach wie vor Probleme mit dem WLAN das wir keine Bilder hochladen können… mal sehen wie es im nächsten Hotel sein wird.

8. Juli 2021

Ein weiterer Tag in Star Dojran

Heute Morgen sah's ich ganz allein mit meinem EBook-Reader beim Frühstück. Torsten war noch weit entfernt irgendeine feste Mahlzeit zu sich zunehmen und Adele wollte lieber im Bett bleiben. Unser Hotel-Dude, Mann für Alles und rund um die Uhr, hat Torsten und Adele ein nettes Frühstück fürs Zimmer bereitet und brachte es dann auch noch selbst vorbei. Nach dem Frühstück im Bett gingen Adele und ich wieder an den Puplic Pool von gestern. Heute bezahlten wir nur 5€ für Liegen/Schirm und 2 Getränke. Hier macht jeder seine Preise nach Lust und Laune. Im Hotel wurde Torsten vom Hotel-Dude mit Tee versorgt und kurierte sich weiter aus. Der Tag verlief unglaublich unspektakulär. Eigentlich sind wir hier in einer traumhaft schönen Gegend aber durch das Knock Out von Torsten verweilen wir im Örtchen Star Dojran. Adele ist happy darüber, sie verwandelt sich zur Badenixe. 

Am Abend waren wir noch einmal auf der Promenade unterwegs. Beim Scooter fahren bekommen wir schon zusätzliche Coins geschenkt und wir werden mit deutschen Floskeln von weiten begrüßt. Die deutsche Mutter mit dem kleinen Kind, wir fallen hier inzwischen auf. Auf dem Spielplatz wirkte ich wahrscheinlich schon so einsam, da wurde mir ein Bier angeboten. Es war kühl und köstlich. Die Familie kannten wir vom Sehen bereits vom Puplic Pool. Sprachbarrieren sind heutzutage fast keine Barrieren mehr. Per Übersetzer auf dem Handy konnten wir uns herrlich verständigen. Warum ich alleine bin, wie wir auf Mazedonien kommen, wie wir es finden, wo wir leben etc. Smalltalk per Handy und ein Bierchen in der Hand. Torsten hat das Zimmer heute noch nicht verlassen können, vielleicht klappt es morgen, an unserem letzten Tag in Dojran. 


7. Juli 2021

Dojran - ein Tag zum k****

Torstens „Nicht-gut-fühlen"  weckte uns heute Nacht als er Bekanntschaft mit der mazedonischen Kloschüssel machte. Diese Bekanntschaft blieb den kompletten Tag. Adele und ich genossen währenddessen ein fantastisches Hotelfrühstück. Hier wird alles sehr mit Liebe gemacht und wir Deutschen sind nach wie vor eine Seltenheit und es wird sich arg über unser Dasein gefreut. 1 , 2 Polizei , 3 , 4 , Grenadier, … schien hier definitiv ein Hit gewesen zu sein. So wurden wir schon des Öfteren begrüßt. 
Adele und ich tummelten uns den ganzen Tag am Puplic Pool mit Seezugang rum. Eigentlich ein ziemlich cooles Konzept.. der Eintritt war frei, 2 Liegen und Schirm kosteten zusammen 10€ und die ersten 2 Getränke waren inklusive. Es dröhnte laute Musik und es hatte fast etwas Ibiza-Feeling. Aber eben nur fast… dann kam hier die osteuropäische Vernachlässigung zum tragen. Die Girls und Boys unterhielten sich lieber als zu arbeiten. Es kam niemand mehr vorbei und fragte nach Getränken. Es wurde nicht abgeräumt und generell war alles beim genauer hinsehen recht lieblos und ungepflegt. Das Teil hat definitiv Potential aber es wird nicht genutzt bzw. umgesetzt. 
Es kamen hin und wieder auf ihren Jet-Ski coole Typen angesaust und liefen dann den Seezugang nach oben und ließen ihre mazedonischen Muskeln zucken. Das konnte man vom Kinderpool wunderbar beobachten. 
Adele schloss internationale Freundschaft und war den ganzen Tag glücklich im Pool unterwegs. 
Als wir zurück im Hotel waren, sagte Torsten das es ihm sehr schlecht ginge und er einen Arzt benötigte. Die netten Damen von der Rezeption kümmerten sich und 20 Minuten später standen 3 Frauen  a la Notärztin und 2 Schwestern in unserem Zimmern. Sie drückten Torsten auf dem Bauch herum und fragten ihn was er die letzten Tage gegessen hatte…. uppps da kam der kleine Übeltäter vom Basar zum Vorschein. Torsten aß dort eine Kebab… uns fielen die Worte von Oma Maria wieder ein. Fleisch ist in den Sommermonaten in Mazedonien nicht gut! Torsten bekam eine Spritze in den Po, wir bekamen 2 Rezepte und fort waren die netten Frauen wieder. Geld wollten sie keines haben, es sei for free…. Unglaublich! 
Adele und ich fuhren noch einmal mit dem Auto los und holten an der nächsten Apotheke die Medikamente. Wir waren schon ein wenig stolz auf uns, dass wir unsere Mission erfolgreich absolvierten… zum Glück leuchte die grüne Pharmazie auf auf kyrillisch. 



Dorjan See

Endlich wieder im Auto sitzen und ein unbekanntes Land entdecken! Darauf freuten wir uns schon die ganze Zeit. Und heute war es endlich soweit- unser letzter Roadtrip war 2019 in Florida, eine zu lange Zeit für uns. Wir wurden von Oma Maria und ihrem Schwiegersohn zum Flughafen gebracht, da wir ab hier den Mietwagen gebucht haben. Die Autos ab Flughafen zu buchen, hat sich immer auf den Reisen bewährt, da verläuft die Heimreise für uns entspannter. Da nehmen wir sogar den Umweg über den etwas entfernten Flughafen in Kauf. 

Wir waren etwas buff als wir vor einem Audi standen. Ein Audi in den Bergen? Bei Off Road? Naja,… irgendwie werden wir es schon meistern…
Autobahn und befestigte Straßen fährt meistens  Katja, und sobald es bergauf geht und offroad wird übernimmt Torsten das Steuer. 

Wir verabschiedeten uns herzlichst von Oma Maria und versprachen am letzten Tag vor Abreise  noch einmal bei ihr vorbei zu schauen. Wir ahnen schon, dass uns ein Festmahl erwarten wird. Sie hat für unseren Roadtrip 2 Taschen voll mit Essen bepackt, verhungern werden wir definitiv nicht  und abnehmen sowieso nicht.. 

Nach den ersten 50km in unserem schmucken Audi machten wir einen Stopp in Stopi. Das ist eine alte Ausgrabungsstätte und zählt zu der bedeutendste Stätte der antiken Geschichte Mazedoniens. Im Schnelldurchlauf schauten wir uns die alte Stadt an, denn die mazedonische Sonne wollte uns heute einmal unter Beweis stellen, was sie so wirklich drauf hat. Unsere Fahrt ging heute ganz in den Südosten an die Griechische Grenze an den See Dojran. Er soll einer der ältesten und natürlichsten Seen Europas sein. Seinen Algen werden heilende Wirkung nachgesagt, sodass er ein beliebter Urlaubsort für Mazedonier und Serben sei. Wir fühlen uns ein wenig wie auf dem Ballermann. An der Promenade sind billige Spielgeschäfte und Buden aufgebaut- Adele ist völlig aus dem Häuschen und möchte am liebsten alles ausprobieren. Bei dem spottbilligen Preisen hier, wird sie wahrscheinlich Glück haben dass wir ihr es erlauben.
Wir haben uns für die nächsten Nächte ein Hotel direkt am See gebucht und die Moskitos treiben uns jetzt schon in den Wahnsinn. Den Abend verbrachten wir aber im Zimmer, weil Torsten sich nicht gut fühlt. 

Fotos der vergangenen Tage werden wir sobald wie möglich hochladen. 


6. Juli 2021

Unser letzter Tag in Skopje

Oma Maria überschlägt sich täglich mit den Gerichten, die sie für uns immer zaubert. Adele kann sich an die Mazedonische Küche nicht gewöhnen und ernährt sich ausschließlich von Palatschinken. Um dem ein Ende zu setzen, ist Oma Maria extra  einkaufen gegangen und hat Käse, Schinken und Brötchen gekauft. Nun isst Adele wieder typisch deutsch und alle sind glücklich. Schweren Herzens mussten wir Oma Maria heute mitteilen, dass wir morgen endgültig abreisen werden. Zwar hatten wir es bereits am Vorabend ihr gesagt, aber sie überredete uns immer wieder und ein Nein wurde nicht akzeptiert. So haben wir heute einen Blumenstrauß gekauft, und uns für all die Gastfreundschaft von Herzen bedankt. 
Sie lässt uns nun morgen ziehen, konnte es sich aber nicht nehmen lassen, noch ihren Schwiegersohn anzustellen, damit er uns zum Mietwagen-Verleih bringt. 

In Skopje besuchten wir heute noch die Festung Kale. Zu erkennen sind hier noch die römischen Steine aus dem Jahr 518 aber ansonsten genossen wir den schönen Ausblick über die Stadt und auf dem Berg Vodno mit seinem Millennium Kreuz. 
Später schlenderten wir noch durch die beschauliche Altstadt Carsija. Es ist schön zu sehen, dass hier noch das Handwerk lebt. Wir liefen an zahlreichen Schneiderein, Schuhmachern und handgefertigten Schmuck und Instrumenten vorbei. Nach einem kurzen Mittag im Schatten eines Baumes, fuhren wir mit dem Taxi zum Stadtpark und Adele eroberte die Spielplätze. Leider sind diese in die Jahre gekommen und zum Teil so kaputt, dass wir Adele manche verbieten mussten. Die Regierung hätte lieber in die Sanierung der Spielplätze investieren müssen, als riesige Steinmonumente in Auftrag zu geben. 

Es wird nun für uns Zeit Skopje zu verlassen und sind gespannt auf den Roadtrip durch Nordmazedonien. 



4. Juli 2021

Matka Canyon

Heute Morgen wurden wir wieder mit einem köstlichen mazedonischen Frühstück beglückt und selbst der Türkische Kaffee ist bei Oma Maria zum niederknien. 
Heute stand ein Trip zum nahegelegenen Matka  Canyon an. Unser Reiseführer warnte uns ausdrücklich davor den Canyon an einem Wochenende zu besuchen, allerdings fiel das Katja erst im Auto ein. 
Heute begleiteten uns Filip und Katerina bei diesem Ausflug. Die beiden sind frisch verheiratet und im Auto zeigte uns Katerina stolz die Hochzeitsbilder. Sie waren ein wenig enttäuscht, da wegen Corona nur eine kleine Feier mit 50Gästen auf einem Weingut stattfand - normalerweise waren 300Gäste geplant! 
Adele war ganz verzaubert von Katerina und wisch ihr für den Rest des Tages nicht mehr von der Seite. Das sie kein Wort deutsch verstand / sprach interessierte Adele nicht wirklich. 
Der Canyon ist nur 12km von Skopje entfernt und ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Städter. In den Bergen war es heute auch angenehm kühl, sodass halb Skopje dort war. Wir pilgerten an der Staumauer entlang und fanden glücklicherweise noch ein kleines Plätzchen im Restaurant. Da wir noch so voll von der Mästerei von Oma Maria waren, konnten wir kaum die traditionellen Speisen probieren. Anschließend fuhren wir mit einem Boot den Canyon entlang zu einer Höhle. Die Location war traumhaft schön, die Berge und das Wasser verzauberten einen. Die Höhle mit den Stalaktiten/- niten und dem unterirdischen See wurde aber recht lieblos vorgeführt. Unser Guide wartete draußen und rauchte erstmal eine Zigarette und wir stiegen allein die Stufen bergab, wäre jemand verloren gegangen, hätte es wohl niemand bemerkt - in Deutschland unvorstellbar. Als wir gingen schalte er den Notstromaggregaten ab und fort waren wir. Angeblich sollte es die tiefste Höhle der Welt sein, ob das wirklich stimmt, wissen wir nicht. Wir sausten mit dem Boot wieder zurück an die Anlegestelle und pilgerten mit 100ten Mazedoniern zum Parkplatz zurück. Wir haben hier noch niemanden Deutsch sprechen hören- wie herrlich! Es wird sich sogar gefreut, wenn man uns trifft und uns werden gleich die Deutsch-Kenntnisse von vor 40Jahren entgegen geträllert. 
Wir verabschiedeten uns von Filip und Katerina und ließen den Tag auf dem Spielplatz ausklingen. 
Oma Maria wartete schon mit Abendessen auf uns… 



3. Juli 2021

Reisen in Zeiten von Covid-19 - auf nach Nordmazedonien

Die Corona-Pandemie ist zwar noch nicht vorüber aber durch die sinkenden Zahlen und den endlos langwierigen Lockdown, zog es uns doch wieder in die Ferne. Wir wollten einfach fort, mal wieder durchatmen und weit weg von täglichen Inzidenzen, neuen Mutanten-Meldungen, Masken-Affären und Impfquoten sein- ja wir sind schlicht weg coronamüde. Zwar war es schwierig ein passendes Reiseziel zu finden, denn es sollte für uns relativ sicher zum bereisen sein. 
Viele Länder schlossen sich von selbst aus, da immer noch viele Grenzen für Touristen gesperrt bleiben. So viel, wegen einer Doku bei RTL unser Augenmerk plötzlich auf Nordmazedonien. 
Am nächsten Tag rief Katja ihren ehemaligen Kollegen Simo an, und erkundigte sich über Mazedonien. Am Abend wurde plitzplatz der Flug gebucht und in 2 Wochen sollte die Reise in ein Land gehen, worüber wir so gar nichts wussten! 
 
Ohne vorherigen PCR Test war unsere gestrige Einreise so unspektakulär wie vor Covid-19. Ab in den Flieger, 2 Stunden später, gefühlten 100 Passkontrollen und plötzlich standen 2 liebreizende Menschen mit einem Zettel „Katja" in der Ankunfthalle in Skopje. 
Die Mama und der Neffe von Simo holten uns um Mitternacht vom Flughafen ab, begrüßten uns so herzlich als kennen wir uns schon unser halbes Leben und brachten uns sicher zu sich nach Hause. Wir fielen 2Uhr nachts total knülle ins Bett und schliefen, schliefen und schliefen. 
Am nächsten Morgen / oder eher Mittag wurden wir mit liebevoll zubereiteten Palatschinken und Türkish Coffee noch einmal herzlichst begrüßt. 
Oma Maria, so nennt sie Adele, spricht gutes deutsch, da sie in den 70er Jahren in Berlin gelernt hat. Oma Maria begleitete uns anschließend direkt zum nächsten Polizei Revier, da alle Ausländer sich innerhalb 24h registrieren müssen. Alternativ übernimmt es für Touristen das Hotel, aber da wir privat untergekommen sind, müssen wir es selbst erledigen. Das Revier war so in die Jahre gekommen, es erinnerte an einem ZDF-Krimi den man früher bei Oma auf dem Sofa angeschaut hat. Jetzt realisierten wir so wirklich: wie sind auf dem Balkan angekommen! 

Nach der Registrierung trennten wir uns von Oma Maria und kamen im Zimmer noch einmal etwas zur Ruhe, da die Anreise für Adele auch sehr anstrengend war. Am Nachmittag erkundeten wir den Inneren Ring von Skopje. Ohne Plan im Kopf und in der Hand, liefen wir los und ließen die Eindrücke auf uns wirken. 
2014 wurde durch die damalige Regierung sehr viel Geld investiert um Gebäude und Monumente (mehrheitlich ethnisch-mazedonischen Helden) zu errichten. Daher steht auch auf dem Hauptplatz eine 22m hohe Statue von Alexander dem Großen integriert in einem Brunnen. Generell wirkte der gesamte Bereich sehr männlich, meinte Katja. Torsten fand es sehr russisch - alles sehr groß, sehr maskulin dargestellt. Adele interessierte sich nur für die Wasserspiele und war irgendwann pitschnass. 
Wir schlenderten über die große Steinbrücke, aßen Zuckerwatte, bummelten durch die Altstadt, tranken Eiskaffee und spürten eigentlich nichts davon, dass wir in einem der ärmsten Länder Europas sind. 

Am Abend verzauberte uns Oma Maria mit traditionell mazedonischen Köstlichkeiten, tranken Schnaps und Weißwein -> Nastrovje! Auf die Gesundheit - so ließen wir den Tag entspannt ausklingen. 

Nach nicht einmal 24h in Mazedonien haben wir das Land und ganz besonders Oma Maria in unser Herz geschlossen! Diese Reise wird etwas ganz besonderes werden.