20. November 2019

Miami Beach Art Deco und Fazit Florida

Da wir im jetzigen Hotel kein Frühstück haben, aßen wir unsere Cornflakes im Zimmer bevor wir zum Strand aufbrachen. Wir mussten doch tatsächlich feststellen, dass wir nicht einmal im Meer baden war. Es ist eine Schande, dachten wir, und wollten es ändern! Aber es kam, wie es kommen sollte: die orange Fahne wehte vom sexy Lifequard-Tower. Verdammt! Die Wellen waren so riesig dass sie einem die Füße unter den Beinen wegzogen. Auf Adele mussten wir sehr acht geben, da die Wellen sie hätten verschlingen können. Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und bauten mal wieder Sandburgen, die eine Minute später vom Meer platt gemacht wurden. Man stelle sich vor, Torsten war sogar kurz im Meer! Torsten der sonst nur die Badewanne liebt, wagte sich ins kühle Nass. Aber so richtig kühl ist der Atlantik nicht, er kommt einer Badewanne recht nahe. Katja miet es ins Wasser zu gehen, obwohl sie vorher den Shark-Traker studiert hat und zu mindest kein gechipter Hai in Miami-Nähe war.
Nach dem Strand aßen wir noch zu Mittag, und dann eroberten wir wohl den coolsten Spielplatz Floridas. Abends fuhren wir mit dem Bus nach South Beach und bummelten den berühmten Beach Walk entlang, wo sich wieder Muskeltypen und Fitness-Ladies in die Hände klatschen. Auf dem Ocean Drive kamen wir aus dem Staunen nicht raus. Die mega schönen Art-Deco Häuser strahlen in Pastellfarben und werden zudem abends beleuchtet. Hier war Schaulaufen und Schaufahren angesagt, es war ein Fest alle zu beobachten. Die Preise die ohnehin in Florida und vorallem Miami enorm hoch sind- verdoppeln sich auf dem Ocean Drive noch einmal. Wir verzichteten auf das Abendessen und fuhren mit dem Bus in unser beschauliches North Beach. 

Heute war unser letzter Urlaubstag, morgen chillen wir nur noch bevor 22Uhr der Flieger abhebt. 3 Wochen Florida Roadtrip sind rum und was sollen wir sagen? Florida hat uns nicht verzaubert. Ja es ist ganz nett, aber ein Zauber? Okay, die Keys, die Everglades und der Besuch bei der NASA und das Football-Spiel wird ewig in unserer Erinnerung bleiben. Es war einfach fantastisch. Aber ansonsten hat Florida nichts zu bieten was uns nahe geht. Die Menschen sind so nett/unfreundlich wie in Deutschland auch. Das Essen hängt einem beizeiten zum Hals raus, also eine feine kulinarische Küche gibt es nicht. Und ansonsten ist es versnobt und überteuert, dass einem ganz schwindelig wird und wir dadurch manche Sachen einfach auch nicht gemacht haben, da die Eintrittspreise unverschämt waren. Zum Beispiel Disney World für Adele 110$. Es war ein wunderschöner Urlaub, wir haben ihn anders verbracht als sonst, waren weniger in der Natur aber waren mehr in Familie zusammen. Das Jahr 2019 hat sehr geschlaucht und wir konnten viel die gemeinsame Zeit nutzen um ohne Zeitdruck mal auf Spielplätzen abzuhängen und ganz für Adele da zusein. Achja, die Spielplätze. Dafür bekommt Florida einen Pluspunkt: sie sind traumhaft! Es wäre toll, wenn wir annähernd solche Spielplätze zu Hause hätten. 

Florida ist nice, aber nicht unser Place to be! Da haben wir schon andere Länder bereist die uns ab der ersten Minute in ihren Bann gezogen haben. 
Bye Bye Florida, ob wir uns wohl wiedersehen?? 


19. November 2019

Miami und Miami Beach

Heute hieß es Bye Bye zu sagen zu Little Havanna und Miami. Uns hat es hier sehr gut gefallen, wir haben uns in diesem Multikulti-Trubel sehr wohl gefühlt und auch unsere Ferienwohnung war ganz nice, obwohl es nach kalten Rauch roch. Als wir unser minimales Gepäck verstaut hatten, fuhren wir ins Vizcaya Museum und Garden. Dies war eine Empfehlung vom Spielplatz-John. Als wir ankamen, fühlten wir uns als seien wir in Europa. Ja was war hier denn? Wir standen vor einer riesigen Villa im italienischen Stil. Das Gebäude wurde 1916 von einem Industrie-Mogul aus Chicago gebaut. Die Villa war sein Zweit-Wohnsitz während der Wintermonate. Somit stromerten wir durch die alten Räume der anmutenden Villa. Adele ging wieder auf Prinzessinnen-Suche und hatte mehrmals sogar Glück. Zwischen den Skulpturen, Weinranken und Springbrunnen im Garten tummelten sich Bräute und Teenager, die gern eine sein wollten, in prachtvollen Glitzerkleidern. 
Als wir unseren kurzen Ausflug nach Europa beendet hatten fuhren wir zur 2. Empfehlung vom Spielplatz-John. Nach Wynwood! Wynwood ist ein Art District, ein kreatives Viertel mit einer aufblühenden Kunstszene. Die Straßenzüge sind mit Wandmalereien/Graffiti verziert und in einem  alten Industriegelände sind in einem offenen Hof die Gemälde und ein paar Ausstellungen frei begehbar. Es ähnelt ein bisschen der IBUG und es war ein tolle Abwechslung diese kreative freie Szene zum sonst recht versnobten Florida zusehen. Wir aßen in einer Bäckerei und trieben die Straßen entlang bevor wir dann Miami endgültig verließen um nach Miami Beach zufahren, wo alles begann. Hier checkten wir in unser letztes Hotel ein, sprangen in den Pool und gingen abends nur noch auf der Collins Ave essen. 

18. November 2019

Miami Downtown

Bei uns entwickelt sich der Tag sowieso immer anders als geplant, daher starten wir meist ohne große Erwartungen. Zum Glück, sonst wäre der heutige Tag eine Enttäuschung gewesen, naja zu mindest für ein von uns. Schon beim Frühstück hätten wir merken müssen, dass Adele sich heute selbst mal wieder nicht leiden kann. Dennoch zogen wir unser Vorhaben mit dem Bus nach Downtown zufahren vorerst durch. In Downtown angekommen, rebellierte Adele derartig, dass uns jegliche Lust auf Sightseeing vergang. Katja fuhr mit einer bockigen Adele zurück in die Ferienwohnung und Torsten blieb allein in Downtown und ging auf Fotojagd. Er durchforstete alle Ecken von Downtown und genoss mal die Ruhe. Als er dann an Straßen entlang kam, die ihm nicht mehr so geheuer waren, kehrte er wieder um. Ja auch hier im sunny Miami gibt es Straßenzüge voller Obdachlosen. Das ist das traurige Bild einer jeden amerikanischen Großstadt. Währenddessen zockten Adele und Katja eine Jenga Partie nach der anderen und als die Türme einfielen, konnte auch sie wieder lachen. 
Wir verabredeten uns auf einem Spielplatz Nähe Little Havanna und so trafen wir uns wieder. Hier hatte Adele endgültig ihre gute Laune wieder gefunden und fegte über das Spieleparadies. Beim Schaukeln lernten wir John und seine Familie kennen. Sie erzählten uns Stories rund um Amerika, Jobs zu finden, vom
Studium und den utopischen Preise von einfachen Häusern hier in Miami. Er bekämpft die Finance Crime hier in Miami und Katja hatte gleich wieder Bilder von CSI und Horatio im Kopf. Es ist gerade Winter und eine Kältefront traf auf Florida. Und ja, wir frieren! Es sind 15Grad, es soll wohl die sanfte Eingewöhnung auf zu Hause sein. Den Tag ließen wir wieder in Little Havanna auf der Calle Ocho ausklingen und aßen lecker Tachos und Quesadillas. 

Bilder: 

17. November 2019

Miami- Little Havanna

Relativ zeitig verließen wir das verschlafene Melbourne, um unsere letzte Strecke nach Miami anzutreten. Hier in Miami wo unser Trip begann, soll er auch enden. Und wir freuen uns schon sehr auf diese Stadt, da wir sie ja noch gar nicht richtig kennenlernen konnten. Wir rollten erst einmal ein Shoppingcenter an. Und man merkte hier bereits das wir uns Miami näherten. Die Leute werden schicker, die Autos pranziger und die Läden exklusiver. Wir wollten eigentlich noch in Fort Lauderdale an der Promenade spazieren gehen, aber da Adele im Auto einschlief cancelten wir unser Vorhaben und fuhren direkt nach Miami, ohne Fort Lauderdale Hallo gesagt zu haben. Für die nächsten Tage haben wir eine Ferienwohnung im hippen „Little Havanna" Viertel. Little Havanna ist für die USA eine typische Einwanderungseklave. Hier gibt es alles was das kubanische Herz begehrt. Wir ließen uns hier von klappernden Dominosteinen (ja, hier wird auf der Straße Domino gespielt),  Zigarrenduft und lauter Musik die Straßen entlang treiben. Irgendwann landeten wir in einem Lokal aßen zu Abend und tranken Cocktails. Auf der Cocktailkarte landeten wir irgendwann bei dem Michelada. Torsten wollte erst noch Googlen was das ist, und Katja meinte nur: ach lass uns überraschen. Die Überraschung war groß und ekelig. Dieser Cocktail besteht aus Bier, Salz, Tabascosoße und Limettensaft. Katja hob es,  Torsten trank tapfer aus und Adele fand unsere Grimassen furchtbar lustig. Wie man Alkohol nur so verschandeln kann, bleibt uns ein Rätsel. Im Nachhinein wissen wir nun auch, warum die Kellnerin immer wieder nachfragte und betonte: very tasty!! Tasty wäre gleich zusetzen mit ekelhaft. Mit einer Erfahrung und einem Geschmack mehr liefen wir dann zurück in unsere Ferienwohnung. Der kurze Ausflug nach Kuba hat uns sehr gut gefallen. Miami verzaubere uns die nächsten Tage bitte weiter so! 

Bilder:

16. November 2019

Ein weiterer Tag in Melbourne (Florida)

Gestern Abend hat uns eine Serie bei Netflix gefesselt, somit waren wir nicht mehr in der Lage Blog zuschreiben, da es einfach zu spannend war. 
Aber nun von Beginn... es ist zum Ritual geworden vormittags in den Pool zu gehen, so auch hier in Melbourne. Aber er war eisig! Haben die Eiswasser eingelassen oder warum ist es so bitter kalt? Adele interessierte es nicht und sprang ins kühle Nass. Dumm nur, dass wir jetzt hinterher mussten. Torsten verdrückte sich sofort und so musste Katja ins Eiswasser. Nachdem wir uns wieder aufgewärmt hatten fuhren wir in einen Indoorspielplatz. Bereits auf der Autofahrt begann es wieder zu regnen. Wenn es hier regnet, steht gleich alles unter Wasser. Gullys sucht man hier vergebens und wenn man dann doch einen sieht, ist es ein Monsterschlatz wie bei „ES" dass einem die Nackenhaare zu Berge stehen. 
Im Indoorspielplatz tobte sich Adele aus und war für die nächsten 3 Stunden nicht zu bremsen. 
Als der Regen nachließ fuhren wir noch in den Ryckman Park von Melbourne. Neben dem historischen Stadtzentrum (der einen Ladenstraße) hat Melbourne auch ein historisches Viertel von 1889.  Das Viertel war wirklich nett anzusehen und man fühlte sich in einen alten US-Film hinein versetzt. Alte restaurierte Holzhäuser und ein Pier zeichnen das Stadtbild. Adele interessierte das herzlich wenig, sie hatte nur Augen für den riesigen Spielplatz so landeten wir letztendlich wieder auf einem Spielplatz. Wir können eigentlich einen Reiseführer über Spielplätze und die besten to Dos für Kleinkinder schreiben. Wir testen alles aus. Am späten Nachmittag gingen wir in in italienischen Restaurant und verwöhnten unseren Gaumen. Wir haben das amerikanische Food über und freuen uns schon wieder auf eine schöne Schwarzbrot-Schnitte. 
Nach dem Italiener fuhren wir zurück in unser Motel und als Adele selig und ausgepowert schlief, verfielen wir Netflix bis tief in die Nacht. 

15. November 2019

Melbourne und der Zoo

Heute morgen getrauten wir uns gar nicht, die schweren Vorhänge zur Seite zu schieben. Wir waren umso mehr überrascht, als wir wieder blauen Himmel und Sonnenstrahlen sahen. Der Sturm letzter Nacht hatte anscheinend alle Wolken weggeschoben. Torsten ging heute morgen allein zum Frühstück, während Katja und Adele einfach nicht aus dem Bett zu bekamen waren. Die Langschläfer-Gene eben. Doch ein Wort ließ Adele aufspringen: Pool! Torsten und Adele sprangen noch eine Runde im Pool herum, Katja packte die Koffer und dann verabschiedeten wir uns auch schon wieder von Cape Canaveral. 
Wir wollten heute das Wetter ausnutzen und in den nahegelegenen Zoo gehen. Der Brevard Zoo war wirklich wunderschön. Eine verhältnismäßige kleine Anlage aber mit unglaublicher Liebe zum Detail. Wir konnten unseren Besuch aktiv mit gestalten und Giraffen und Vögel füttern, und mit einem kleinen Zug ins Freigehege fahren. Am Ende konnte Adele noch Knochen aus dem Sand ausbuddeln. Die Knochen buddelte dann eher Katja frei und Adele backte allen einen feinen Sandkuchen. 
Der Hunger trieb uns dann regelrecht aus dem Zoo. Wir fuhren noch die letzten Meilen zu unseren heutigen Stopp nach Melbourne. Laut Reiseführer soll es hier ein historisches Stadtzentrum geben und so checkten wir direkt in DownTown ein. Das historische Stadtzentrum ist genau eine Straße wo sich rechts und links nette Lokale und Läden tummeln. Wir aßen lecker beim Koreaner und dann begann es leider an mit regnen. Und es wollte nicht mehr aufhören. So flitzten wir dann wieder zum Auto und ließen DownTown hinter uns. Nun chillen wir wieder im Motel und hoffen das der Regen über Nacht nachlässt. Wie schon erwähnt, gibt es hier keine richtigen Schlecht-Wetter-Alternativen. Mal schauen was der morgige Tag für uns parat hält, das historische Zentrum war ja auch nicht gerade eine tagesfüllende Aufgabe. Oder wir gehen einfach wieder Essen, Essen gehen können wir auch besonders gut. 

Bilder:

14. November 2019

Scheiss Tag

Unser heutiger Tag gehört in die Kategorie „Scheiss-Tag". Über die Nacht gab es einen Wetterwechsel und nun haben wir den Salat. Es stürmt, regnet und es ist kalt. Ansonsten ist ein Ekel-Wetter für uns kein Problem. In Florida schon. Denn hier am Cacoa Beach und Umgebung gibt es einfach keine Alternativen. Hier gibt es einfach nichts außer hübschen Strand, das Kennedy Space Center und einem Wildlife Resort was man per Kanu erkunden kann. Keine Shopping Mall, kein Indoorspielplatz, keine Museen - einfach nichts. Es stürmte weiter vor sich hin und Katja checkte immer wieder etwas nervös den National Hurrican Traker. Es ist einfach ein Unwetter am Meer, aber noch zur Hurrican Saison hat es einen komischen Beigeschmack. Wir gingen uns allmählich alle 3 auf die Nerven. Wir fuhren mal wieder zu Mc Donalds. Wir sind recht oft bei Mc Donalds, es ist sauber, es gibt guten Kaffee und hat oft einen Spielplatz. So, Gott sei Dank auch dieser. Adele konnte drinnen toben, draußen konnte der Sturm toben und wir tranken unseren Kaffee large. 
Wir fuhren noch ein bisschen umher, aber Auto fahren im Schneckentempo nervt uns zurzeit auch an. Im nahegelegenen Publix kauften wir uns Wein, Chips und Jenga und fuhren zurück ins Hotel. So verbrachten wir nun unseren restlichen Urlaubstag: mit Wein, Chips und viele in sich zusammenfallende Türme. Ein Hoch auf Florida! 

Heute gibt es keine Bilder:

13. November 2019

Weiterfahrt nach Cape Canaveral & Kennedy Space Center

Gestern war Veterans Day. Jedes Jahr werden die Veteranen gehuldigt und verehrt. Alle noch lebenden Veteranen bekommen freien Eintritt in sämtlichen Locations, Parks etc. und in Restaurants Essen & Trinken aufs Haus. Das ist der amerikanische Weg um Danke zu sagen. Danke, dass sie für Amerika gedient haben und es „beschützt" haben. Eigentlich diente der Veterans Day an die Opfer von 1. Weltkrieg zu gedenken, aber in Amerika hat er sich nun so etabliert. 
Wir reisten gestern wieder an die Ostküste. Obwohl es keine großen Distanzen sind, brauchen wir ewig. Entweder wegen Pullerpausen oder weil das Tempolimit enorm gedrosselt ist. Irgendeinen Grund gibt es bei uns immer nicht vorwärts zu kommen. Als wir im Motel ankamen sprangen wir nur noch in den Pool und abends gingen wir ins Dennys. Juhu, wir lieben das Dennys und es ist direkt neben an. Gestern war hier auf Cape Canaveral ein Raketenstart der NASA. Den haben wir leider verpasst. Ehrlich gesagt, wussten wir auch davon gar nichts, sonst hätten wir es irgendwie eingerichtet ihn zu sehen. Wann sieht man schon mal live einen Raketenstart? 

Heute besuchten wir endlich das Kennedy Space Center. Das ist neben den Everglades unser Must See hier in Florida. Und was sollen wir sagen! Es war saugeil! Also wenn die Amerikaner etwas können, dann ist etwas in Szene setzen, Shows zu kreieren, sich in den Vordergrund zu heben und ein einmaliges Erlebnis auf die Beine zu stellen. Dieser Tag bei der NASA war so spektakulär, dass wir manchmal richtig aufgeregt zum nächsten Spot hirschelten. Wir sahen z.B. einen Film über die Atlantis von der Idee, zur Entstehung bis hin zum Start. Der Film war schon extravagant, und plötzlich schimmerte die Leinwand und man konnte hindurch sehen und da „flog" sie, die Atlantis. Die Granny unter den Shuttlen. Sie flog in Summe 34mal ins All und hat stolze 193 Millionen Kilometer in 25 Dienstjahren geleistet. Das Raumschiff so nah zu sehen war beeindruckend. Überall konnte man an Simulatoren selbst zum Astronaut werden, und in eine virtuelle Welt hinabtauchen. Torsten nahm an einem simulierten Raktenstart teil und „schwebte" selbst in der Luft. 
Später fuhren wir mit einem Shuttle Bus über das Gelände der NASA, sahen die Startrampe und den „Hangar". Wir kamen zu einem weiteren Standort: to the Moon an Back! 
Hier tauchten wir ein in eine Zeitreise zu 1969 und standen zusammen mit Neil Armstrong auf dem Mond. Wir berührten einen Mondstein und wurde selbst zu kleine Astronauten. 
In der Hall of Fame wurden alle bisherigen Astronauten der NASA gehuldigt und verehrt. Wie gestern die Veteranen. Warum schaffen es die Amerikaner sich immer so im Vordergrund zu stellen und überall präsent zu sein? Warum kommen aus Amerika die besten Filme, warum die besten Songs, die besten Schauspieler und warum landen sie als erstes auf dem Mond? Weil sie sich selbst feiern und lieben. Heute haben wir es wieder genau gespürt. Nirgends wird so ein Patriotismus gelebt wie in Amerika. Sie feiern sich als die besten und werden es auch. Alle Landsleute werden als Helden gefeiert. Sei es die Veteranen, die Astronauten oder die Feuerwehrmänner. Mit solch einem Selbstvertrauen kann man eben auch einiges erreichen. Somit haben sie ein einzigartiges Space Center errichtet, worin sie vermitteln wie einzigartig und grandios die NASA ist, und wir haben ihnen jedes einzelne Statement abgenommen. Wir sind immer noch ganz gefesselt von diesem Tag, sodass wir überlegen ob wir morgen nochmal hin gehen, da wir bei weitem heute nicht alles sehen konnten. 

Kennedy Space Center ist ein absolutes Highlight und ein Must See!

100Punkte! 

Bilder: 

11. November 2019

Tampa Buccaneers- Football Spiel

Heute stand das Football Spiel auf dem Plan! Wir waren schon sehr darauf gespannt. Katja schmiss noch eine Waschmaschine hier im Hotel an und Torsten und Adele chillten im Zimmer. Als Katja noch einmal an der Rezeption nachfragte, ob außerordentliche Sicherheitschecks beim Einlass stattfinden, sagte er mit einem ermahnenden Blick auf die Uhr, dass wir uns doch mal auf den Weg machen sollten. Schon ahnend das Torsten gleich Schnappatmung bekommen würde, ging Katja zurück ins Zimmer und verkündete die frohe Botschaft. Wie erwartet geriet Torsten in Panik.
Wir fuhren mit dem Bus zum Stadion. Der Bus war leer, denn was wissen wir über die Amerikaner? Sie fahren Auto, kein Bus! Somit war für uns alles ganz easy, von wegen zu spät! Vor dem Stadion herrschte eine super Stimmung: Trommler, überall laute Musik, Maskottchen liefen herum, alle tanzten - .es war fantastisch! Und was fehlte? Die Polizei! Wir sahen im ganzen Gelände 5 Polizisten die entspannt an der Seite standen und die Fans beobachten. Und das bei ca 50.000 Mann im Stadion. Wie war das nochmal bei deutschen Fußballspielen? Alles wurde sehr übertrieben, wie die Amerikaner nun sind,  inszeniert und es glich einer Show vorm Spiel. Als das Spiel startete schossen Raketen in die grelle Mittagssonne, man konnte nur erahnen, dass sie nett aussahen.
Das Stadion hatte kaum Schatten, somit sahsen wir in der prallen Sonne Floridas und keine Wolke war am Himmel zu sehen. Ein Spiel dauert 4mal 15Minuten. Aber eigentlich wird permanent abgepfiffen und die Zeit angehalten, somit zog sich die Spieldauer von 60 Minuten auf über 3 Stunden! Puh! Football ist ein seltsames Spiel, so richtig verstanden haben wir es nicht. Das Runde muss ins Eckige 
, außer beim Touch Down, und irgendwie prügeln alle auf einander ein und schmeißen sich übereinander. Der mit dem Ball liegt ganz unten und schnappt wahrscheinlich nach Luft. Und dann wird plötzlich die ganze Mannschaft ausgetauscht. Kein Wunder bei solch einer Spieldauer in glühender Hitze und voller Montur. 
Wir tranken und aßen zu utopischen Preisen, Torsten kaufte sich ein Cap und Adele bekam Erika das Einhorn. Wir haben unsere Tagesbudgets der nächsten 3 Tage im Stadion gelassen, aber das war es uns wert.

Während den Pausen ging die Show weiter, es wurde Karaoke gesungen, die KissCam durchs Publikum geschwenkt, dem Militär gedankt und es wurden kleine Präsente über die Ränge  verteilt. Adele sahnte so ein Piraten-Stirnband und eine Kette ab, wir gingen dahingehend leer aus. Wir haben wohl keinen Niedlichkeits-Faktor mehr. Am Ende gewannen die Tampa Buccaneers, Gott sei Dank!  Es war ein Fest! Es wurde vor Freude ausgelassen getanzt und jeder einzelne schüttelte seinen Speck vor Freude. Oh ja, die Amerikaner können tanzen! 
Es war grandios ein Football-Spiel zu erleben, auch wenn wir das Spiel an sich nicht begriffen haben und viel mehr von dem Ringsum so begeistert waren. Als das Spiel zu Ende war, gingen wir wieder zum Bus, er war natürlich wieder leer, denn Amerikaner fahren Auto- kein Bus! 

Tampa Bay! Tampa Bay! 
Goooo Buuuucks! 


Bilder:


10. November 2019

Tampa

Als wir gestern Abend nach Hause liefen, wehte ein ziemlicher Wind. Irgendwie denken wir immer, sobald ein etwas stärkerer Wind weht, dass wir vielleicht eine Hurrikan-Meldung verpasst haben. Aber der Hurrikan blieb glücklicherweise aus, dafür kam der Regen. Wir packten unseren Van bei strömenden Regen und verließen Fort Myers. So richtig warm werden wir mit Florida nicht. Es ist alles ganz nice, aber der Kick, das gewisse Etwas oder einfach das Abenteuer fehlt uns hier. Und auch die Natur. Sonnenuntergänge kann man hier sammeln, wie manch einer Briefmarken. Uns flashen tut es nicht, wir sind eben keine romantischen Strandgänger und uns fällt es schwer welche zu werden. Wir vergnügen uns gerne im Supermarkt und sind gleich auf mit Einheimischen. Ja, dass macht uns Spaß. Den Regen entkamen wir im Wallmart. Hier wird Weihnachten eingeläutet und Adele rannte wie irre durch die Gänge und erzählte was sie alles vom Weihnachtsmann haben möchte. Bei Mc Donalds orderten wir noch 2 Kaffee natürlich in extra large und schon blitzte die Sonne raus. Wir fuhren nach Tampa. Die Fahrt war zäh und ätzend. Auch auf dem Highway passiert nichts spannendes. In Jordanien hatte Katja alleine auf dem Highway 5 Herzinfarkte. Wir kamen in Tampa an und gingen ins Kindermuseum. Kindermuseen sind wirklich eine tolle Sache. Spielerisch entdecken die kleinen Wänster die Welt und können sich ganz nebenbei austoben. Adele war überglücklich und konnte sich 2,5h entfalten. Torsten ging währenddessen ein bisschen spazieren und fotografieren und Katja analysierte wieder die Menschen. Tampa scheint ganz nett zu sein, es ist immerhin die dritt größte Stadt Floridas und hat ca 360.000 Einwohner. Und noch etwas hat Tampa: die Buccaneers! Jawoll! Wir gehen morgen zu einem Football Spiel! 

9. November 2019

Sanibel Island & Fort Myers

Was für ein Tag... ein Tag der viel versprach und am Ende alles schief laufen sollte. Nachdem Frühstück hüpften Adele und Torsten noch einmal in den Pool bevor es dann wieder weiter ging. Unser eigentliches Ziel sollte Sanibel Island sein, als wir gestern Abend nach einer Unterkunft suchten und uns Preise um 200$ entgegen flatterten cancelten wir kurzerhand das Vorhaben und buchten eine nette Unterkunft in Fort Myers. 
Trotzdem wollten wir nach Sanibel Island. Naja eigentlich wollte Katja dort unbedingt hin, da es hier den Strand voller Muscheln gab und die Insel als kleiner Geheimtipp galt. Ja, zugegebenermaßen die Insel hatte ein ganz eigenes Flair,  alles etwas „urwald-lastiger" und die Menschen hier einen ticken in-sich-ruhender. Wir fanden den Beach mit den angepriesen Muscheln. Bei 5$ Parkgebühren pro Stunde rollten wir das erste Mal mit den Augen, ein Tagesticket kam 75$- ein Schnäppchen für einen Tag am Strand. Adele entdeckte zuerst den Spielplatz und eroberte ihn in Handumdrehen. Bis hierin war noch alles gut. Dann aber folgte der Strand. Muscheln gab es in Fülle, es war wirklich nett anzusehen. In Fülle gab es aber auch die Red Tide. Wir hatten von ihr gelesen aber so richtig ernst genommen haben wir sie nicht. Die Red Tide ist ein Phänomen hier in Florida. Es ist ein überhöhtes Vorkommen von Mikroalgen und es steigen Gifte vom Meeresboden auf. Es kommt durch die Red Tide zu einem vermehrten Fischsterben. Das zur groben Zusammenfassung. Überall lagen die roten Algen und Torsten fing sofort an mit Husten und bei Katja fing es wenig später auch an im Hals zu kratzen. Ja die Red Tide kann die Atemwege angreifen. Nur Adele buddelte fleißig weiter in dem Paradies aus Muscheln. Es war so unerträglich heiß, dass es dann selbst ihr zu viel wurde und sie nur noch in den Schatten wollte. Das war unser Stichwort und wir verließen überstürzt den Beach und somit Sanibel Island. Bye Bye Geheimtipp, dass war wohl nix. Wir fuhren nach Fort Myers zu unserem Motel. Wie freuten uns auf den Pool, und auf den Teich mit den Schildkröten. Wir kauften uns eine Flasche Wein und wir wollten den Tag entspannt ausklingen lassen. Die Rezeption öffnete erst 16 Uhr. Okay, wir waren zu zeitig. Wir stöberten im Reiseführer und uns wurde der Manatee-Park empfohlen. Hier kann man entspannt neben Manatis (Seekühen) und Alligatoren Kanu fahren. Kanu fahren wollten wir sowieso seit langem mal wieder tun, warum nicht hier. Also fuhren wir zum Park. Dort hatte alles geschlossen! What? Zum Freitag hat der Kanuverleih geschlossen? Wir spazierten im Park umher und suchten auch leider vergebens nach Manatis und Alligatoren. Das war wohl wieder nix. Somit fuhren wir schon leicht angenervt zum Motel. Es konnte nur noch die Flasche Wein und der Pool den Tag retten. Zwar hatte die Rezeption geöffnet aber einen Pool haben wir nicht. Auch gibt es den Teich nicht, der liegt auf der Schnellstraße gegenüber. Und der Kühlschrank im Zimmer ist auf defekt, sodass unser Rosé zu warm ist.
Unsere Laune steigerte sich minütlich. Was für ein Tag! Wir liefen nochmal in Richtung DownTown. In Amerika läuft man nicht. Hier wird alles erfahren. Wir konnten froh sein, dass der Fußweg durchgängig war. An der Ampel standen riesige SUVs und es trönte uns lautstark Lil'Kim entgegen. Wie wurden beäugt wie Außerirdische (wie gesagt, man läuft hier nicht!). 
Aber dann tat sich heute noch der Himmel für uns auf, wie waren in der DownTown angekommen und überall waren Bars und Kneipen, Menschen tranken, aßen und lachten und wir suchten uns ein heimeliges Plätzchen und tranken ein kühles Bier und fürs Mäuschen gab es eine knalligen unverdünnten Apfelsaft. Unser Tag war gerettet.

8. November 2019

Naples

Ein Tag für Adele. So lautete heute unser Motto. Da sie die letzten Tage immer das machen musste, auf was wir Lust hatten, so machten wir heute all das was sie wollte. Naja so fast. Nachdem Frühstück schaute sie noch ein wenig TV, das alles auf Englisch ist spielt dabei keine Rolle. Uns kam es ganz gelegen, so konnten wir einmal in Ruhe die nächsten Etappen anschauen. Gebucht haben wir wie immer noch nichts im
Voraus, das entscheiden wir live wie es uns gefällt. Adele durfte wählen zwischen Spielplatz, Strand oder Pool. Sie entschied sich für den Pool, also schnappten wir uns die Badesachen und gingen an den Pool. Dieses Spiel machten wir noch einmal paar Mal bis wir zum Sonnenuntergang am Strand landeten und Sandburg bauten. Torsten ging fotografieren am Pier und Katja und Adele buddelten im Sand. 
Morgen verlassen wir Naples, eine wirklich hübsche Kleinstadt. Wir haben nicht viel gesehen, wollten wir auch nicht, da wir uns lediglich hier ein wenig ausruhen, einkaufen und Wäsche waschen wollten. Morgen muss Adele wieder das machen was wir wollen, mal sehen wie sie es finden wird, wenn wir den Spieß umdrehen. 

Bilder:

7. November 2019

Everglades - Tag 2

Wir verließen unser Motel, was lediglich als Zwischenstopp diente, wieder recht zeitig um in die Everglades zu starten. 
Um die Everglades per Boot besichtigen zu können, gibt es nur 3 Anbieter denen es gestattet ist in den Park einfahren zu dürfen. Die gestrige Rangerin gab uns die Liste, welche Anbieter es seien. Die Reklame jedes Einzelnen erschlug uns auf der US41 förmlich, man konnte es quasi nicht verfehlen. Wir waren sehr hin und hergerissen, ob es wir wirklich tun sollten. Dennoch buchten wir eine Tour. Was sollen wir sagen... es war ein wahres Erlebnis über das Wasser zu fahren, Adele lachte so laut vor Freude, dass sie selbst die Propeller übertönte. Unser Guide erzählte viel über die Glades und lockte Fische mit Futter an, und siehe da, Dank der Fische kamen auch die Alligatoren. Uns lief ein respektvoller Schauer den Rücken herunter. Den Tieren so nah! Es war beeindruckend! Die Tour ging eine knappe halbe Stunde und dann war das Spektakel auch schon vorbei. Im Anschluss war noch eine Veranstaltung mit einem Guide der uns die Unterschiede zwischen Alligatoren und Krokodile an lebenden Tieren zeigte. Und im Anschluss konnte man noch für 3$ ein Foto mit einem Tier machen. Traurig... bis zu dieser „Show" hatten wir wirklich einen guten Eindruck von der Tour, da es ja auch von der Rangern unterstützt wird. Aber Tiere in Gefangenschaft um Fotos mit den Touristen zu machen ist ein No Go. 
Die Airboot Tour war wirklich sehr interessant und toll die Glades auf diese Weise noch einmal kennenzulernen, dennoch sind wir nach wie vor zerrissen. Es war auf der einen Seite ein Erlebnis auf der anderen Seite ist es so umweltschädlich. Die Propeller sind so unglaublich laut, dass wir einen Ohrenschutz tragen mussten und man sie aus der Ferne noch dröhnen hört. Die Tiere müssen den Ton unmittelbar ertragen. 
Wir verließen dann recht zügig die Veranstaltung, natürlich ohne Foto und fuhren die US41 weiter gen Westen. Unser nächster Stopp sollte Shark Valley sein, warum es ausgerechnet Shark Valley heißt, keine Ahnung! Hier wollten wir Fahrrad fahren. Aber es war sooo unglaublich heiß, dass wir zweifelten ob es das richtige sei. Am Himmel zogen aber schattenspendende Wolken auf und wir leihten uns 2 Räder und einen Kindersitz aus. Adele musste sich wiegen ob der Kindersitz noch für sie zugelassen war. Als sie zu schwer war, kam die 150Kilo- Frau raus, klopfe auf die Waage und Adele musste sich nochmal wiegen. Tataaa, was nicht passt wird eben passen gemacht. Wenn das Gewicht nicht in Ordnung ist, wird kurzerhand die Waage verprügelt. Somit konnten wir starten. 24km standen auf dem Programm. Da es ein Zirkel war, gab es kein Weg zurück. Wir bekamen eine kurze Verhaltensanweisung bei Begegnungen mit Alligatoren, da sie gerne mal auf dem Radweg liegen und in der Sonne chillen. Die Tour ging los. Und sie war unglaublich! Unglaublich schön, unglaublich interessant, unglaublich lang und unglaublich heiß! Einfach unglaublich! Wir hatten einen so tollen Nachmittag auf dem Rad durch die Everglades, den werden wir nie vergessen. Wir sahen Alligatoren, an der Seite im Kanal schwimmen, Vögel die sich Fische aus dem flachen Wasser schnappten, einen Alligator der uns wirklich den Weg versperrte und eine schier nicht endende Sumpfweite mit wunderschönen Blumen.  Es gab wirklich kein zurück, man musste den Track zu Ende bringen, da man umgeben von Wasser/Sumpf und deren Bewohnern war. Auf den Rädern standen zwar Notfallnummern drauf aber im Nimmerland sucht man vergebens Empfang. Bei der Hälfte kamen wir an einen Aussichtspunkt und hatten noch einmal einen fantastischen Blick über die Ausmaße dieses „Grassflusses". Wir kämpften gegen ordentlich Frontwind und unsere Räder waren auch schon in die Jahre gekommen, sodass wir nach 24km doch happy waren als wir endlich wieder Shark Valley erreichten. 
Adele war glücklich auf ihrem Sitz und trieb uns mit „Schneller, Schneller" Rufen an, doch irgendwann schlief sie vor „Erschöpfung" ein. 
Nach diesem tollen Erlebnis verließen wir die Everglades und erreichten am Abend die Westküste von Florida am Golf von Mexiko. 

Bilder:





6. November 2019

Everglades - Tag 1

Voller Vorfreude starteten wir heute in den Tag! Endlich standen die Everglades auf dem Plan. Wir waren heiß auf Alligatoren und Krokodile, ja wo war denn gleich der Unterschied? Seit heute wissen wir es wieder. Alligatoren sind „spitzmäulig" und leben im Süßwasser und Krokodile haben abgerundete Mäuler und leben im Salzwasser- da die Everglades beides zu bieten haben, ist es der einzige Ort auf unseren wundervollen Planeten wo beide Tierarten nebeneinander leben können. 

Also starteten wir mal wieder furchtbar zeitig, wir waren doch tatsächlich die ersten am Visitor Center. Die Rangerin erklärte uns die Spots und wir fuhren in den Park. Eigentlich sind die Glades ein riesiger Fluss, der bis zu 1m in der Stunde fließt. Wir hatten tatsächlich ein ganz anderes Bild von den Everglades im Kopf. Wir dachten immer nur an  Airboote die mit ihren Propellern über den Sumpf fegen. Ganz das Gegenteil lernten wir heute kennen und waren von der Schönheit begeistert. Es war eine ruhige Atmosphäre mit vielen schönen Wegen über die vielfältige Sumpflandschaft. Es schimmerte überall Grün und Gelb und eigentlich dachte man an eher an eine Savanne in Afrika als an ein Feuchtbiotop. Wir konnten viele Tiere beobachten, aber leider keine Alligatoren. Kein Wunder, wenn Adele lautschnatternd über die Holzstege flitzte, tauchten sie vermutlich genervt unter. 
Wir fuhren bis ganz in den Süden nach Flamingo, der südlichsten und abgelegenste Punkt des Parks. Im kleinen Hafenbecken chillten die Karibik-Manatis, also Sehkühe. Es war eine wahre Freude sie so frei und glücklich beobachten zu können. Es waren Manati-Weibchen mit ihren Kälbern und sie tollten im warmen Hafenbecken. 
In der Ferne stiegen Rauchschwaden. Feuer in Everglades? Als uns dann tatsächlich Feuerwehren entgegen kamen entschieden wir uns, die Trails hier unten nicht zu gehen und wir fuhren wieder den Park zurück.
Leider sind auch die Everglades gefährdet und stehen auf der roten Liste. Durch die Landwirtschaft und deren Bewässerung kommt immer weniger Wasser in diese atemberaubend schöne Gegend, und somit ist der Wasseraushalt und die Basis der hier lebenden Tiere gestört.

Nach unserem Tripp in die Wildnis checkten wir in ein nahegelegenes Motel ein und wir aßen endlich wieder bei Dennys. Müde fielen wir 3 ins Bett und schliefen wieder recht zeitig ein. 

 Fotos:




5. November 2019

Verliebt in Key West

Wenn uns schon nicht der Jetlag aus dem Bett treibt, dann das Krähen eines Hahns. Ein Hahn? Auf Key West? Ohhh ja und wie, die Hühner und die dazugehörigen Gatten gehören hier zum Inselbild wie bei uns Hunde und Katzen. Sie stromern durch die Vorgärten, am Hafen, in Parks und überqueren die Straßen als sei es das normalste  der Welt. Adele stand empört heute morgen vor dem Störenfried und schimpfte: „du, du, mein liebes Fräulein" aber der Hahn erwiderte nur ein jähes Krähen. 
Aus diesem Grund, waren wir wieder recht zeitig unterwegs und wir wollten Key West erkunden. Katja ist verliebt in das bunte Inseltreiben.  Die alten pastellfarbenen Holzhütten sind so romantisch schön, dass man am liebsten bei jedem einzelnen Seufzen würde. Und auch die charmanten Inselhippies leben in ihrer kleinen eigenen pastellfarbenen Welt, dass man ganz neidisch werden kann. Wir liefen bei glühender Hitze an den südlichsten Punkt, der Insel und somit der USA. Von hier sind es nur noch 90 Meilen bis Kuba. Aber psst es ist gar nicht der südlichste Punkt, der liegt nämlich im Militärgelände und ist für die Öffentlichkeit gar nicht zugänglich. Ein Foto machten wir trotzdem und erfreuten uns das wir Dank des Hahns zu einer touristenfreien Uhrzeit vor Ort waren. 
Weiter ging unsere Walking-Insel-Tour zum Haus von Ernest Hemingway, er lebte 9 Jahre hier in Key West  in einem großartigen Gebäude im spanischen Kolonialstil. Angeblich leben hier noch die Nachfahren seiner Katzen und sie herrschen über das großzügige Gelände. Weiter liefen wir zum Lighthouse und zum Ende der South 1 / Meile 0 - ein Foto hier und da und anschließend picknickten wir unter den schattenspendenden Bäumen des Memorial Parks am Hafen. Heute versperrte uns kein Kreuzfahrtschiff die Sicht aufs Meer. Unsere Tour setzen wir, nun mit Adele auf den Schultern, auf der Duval Street  der Hauptschlagader der Insel, fort. Katjas Herz hüpfte höher und plante schon sich hier niederzulassen und erspähte Immobilien. 
Schweren Herzens verließen wir Key West am Nachmittag und fuhren die Keys wieder Richtung Festland. Auf der letzten Insel haben wir unsere heutige Unterkunft gefunden. Adele baute happy Sandburgen und wir schauten einen fantastischen Sonnenuntergang über der Florida Bay an. Kurz überlegten wir länger hier zu bleiben, aber leider ist das kleine Resort unter den Palmen für die nächsten Tage ausgebucht, sodass wir morgen wieder auschecken müssen. 


Fotos:

4. November 2019

Key West

Tick Tack, Tick Tack- wir warteten heute morgen ungeduldig bis es endlich 8Uhr wurde und wir zum Frühstück gehen konnten. Wir waren wieder zeitig wach und hatten unglaublichen Hunger. Adele konnten wir mit malen zum Glück lange hin halten aber irgendwann hatte sie auch großen Hunger. 

Nachdem Frühstück checkten wir aus und freuten uns bereits so zeitig auf der Straße unterwegs zu sein. Wir hatten keine Lust auf eine  RushHour durch Miami. Tja, aber mit einem Unfall auf der gefühlt einzigen Auffahrt der 1 South rechnete selbst Googlemaps nicht. Immer und immer wieder wollte Goggle uns zurück auf die gesperrte Auffahrt  schicken und so irrten wir eine Stunde durch Miami und entdeckten so auch die Ecken die Touristen sonst nicht zu sehen bekommen. Einfache, ungepflegte Baracken aneinander gereiht, der Vorgarten voller Müll und zwielichtige Gestalten auf der Veranda sitzend. Dieses Gesicht von Amerika kennen wir noch gut  von 2017 und auch hier in Miami gibt es diese  Kehrseite.
Irgendwann verließen wir dann doch noch einmal Miami und landeten direkt bei Aldi. Wir deckten uns mit Basics ein und unsere Fahrt Richtung Keys ging weiter. 
Die Fahrt war langwierig und irgendwie gar nicht so spektakulär wie wir sie uns vorstellten. Das wir über etliche Inseln fuhren merkten wir so gut wie gar nicht, wenn nicht hin und wieder das Wasser durch dicht bewachsene Mangroven funkelte. Wir machten einen Stopp bei Ronnies. Es wurde als kleines Highlight im Reiseführer angepriesen, dass man mit Flohmarkt, Tarpunenfütterung und Restaurants die Zeit verbringen kann. Den Flohmarkt suchten wir vergebens, es gab lediglich einen völlig überteuerten Souvenirshop mit Spittel den kein Mensch braucht, außer Adele (die drehte bei jedem 2. Artikel direkt durch). 
Wir mussten erst einmal bei Google nach schauen, welche Fischleins denn Tarpune sind. Mit Fischleins lagen wir ein bisschen daneben, es sind bis zu 2,5m lange Kamaraden und wir hörten es immer wieder schrill schreien, wenn ein Tarpun bei der Fütterung eine Hand mit erwischte. Wir fütterten nicht und hielten dezenten Abstand. Adele baute fröhlich Sandburgen und wir beobachteten im Liegestuhl die quiekenden Touristen. Die Pause bei Ronnies war nett, aber als Highlight würden wir es nicht bezeichnen. Weiter ging die Fahrt die Keys hinunter. Umso südlicher wir kamen und so schöner wurde die Strecke. Tatsächlich erreichte sie den Höhepunkt als wir kurz vor Key West waren. Direkt auf der Insel angekommen erreichten wir auch schon unser heutiges Hotel. Wir checkten nur kurz ein und machten dann auch direkt wieder los. Wir wollten unbedingt noch den Sonnenuntergang am Mallory Square anschauen. Den Plan hatten 1000te Andere auch. Direkt am Square hatten 2 Kreuzfahrtschiffe angelegt und versperren somit den Blick auf das Meer und die untergehende Sonne. Abertausende Touristen, wir inklusive, ließen sich von Straßenkünstlern berieseln und so genossen wir dir Abenddämmerung bei mulligwarmen 29Grad. 
Am Ende der Veranstaltung nahmen wir den nächsten Bus zurück zum Hotel. Adele butzelte   schon auf der Fahrt ein, wir kämpfen fleißig weiter gegen den Jetlag und es wird bereits merklich besser, sodass wir in 1 bis 2 Taben das Duell für uns entscheiden werden. 
Der Mallory Square macht Lust auf mehr, und wir freuen uns Key West morgen zu entdecken, hoffentlich ohne Kreuzschiffe und deren Passagiere. 

Fotos:

3. November 2019

Der erste Tag in Miami Beach

Jetlag! Hallo! Auch wenn Jetlag echt eine fiese Nummer ist, vorallem mit Kleinkind, entdeckt man so auch sagenhaft schöne Orte mutterseelenallein. 
Nachdem wir erst verzweifelt eine Stunde durch North Beach cruisten um endlich einen Parkplatz für unseren Van zu finden, schauten wir uns einen traumhaft schönen Sonnenaufgang am Strand an. Jetlag sei Dank! 
Das Frühstück im Hotel war wirklich sehr gut, zu mindestens für amerikanische Verhältnisse. Greta scheint auch hier Gehör gefunden zu haben, es gab Pappbecher und Pappteller.  Dies fiel uns sofort positiv auf, hoffentlich ist es in den anderen Unterkünften auch so. Da wir alle noch ziemlich ko von der Anreise waren, wollten wir den Tag entspannt verbringen um uns ein wenig zu sortieren und die nächsten Tage ein wenig zu planen. Wir fuhren mit dem Bus vom North Beach, wo wir wohnen, bis zum South Beach. Wir waren voller Erwartungen auf Muskel-Typen und Fitness-Frauen, Stars und Sternchen am berühmtesten Strand von Florida, dem SoBe. Aber die Erwartungen blieben unerfüllt. Die Badegäste haben auch hier ihre Problemzonen und sind halt auch nur ganz normale Menschen. Der Strand jedoch war wunderschön, so einen breiten weißen Sandstrand mit den Lifeguard-Towern und dem azurblauen Wasser haben wir so wohl noch nie gesehen.  Adele spielte mit einem kleinen Mädchen im Sand und wir smalltalkten mit den Eltern. Wir konnten sogar einen Einsatz von einem Lifequard mit Quad beobachten, als er schrillpfeiffend die Badegäste aufforderte das Wasser ruhig aber umgehend zu verlassen. Den Grund wissen wir nicht, vielleicht ein Hai? Als der Lifequard mit seinem Quad wieder davon sauste- gingen ca. 10 Minuten später die Leute wieder ins Wasser. Sie blieben aber alle in Ufernähe. Die Sonne ballerte auf karibischen Niveau. Als Adele auf unseren Arme einschlief nahmen wir den nächsten Bus zurück ins Hotel. Am Nachmittag gingen wir in einem Supermarkt, wir lieben ja amerikanische Supermärkte. Es ist ein Schauspiel aus Museum und  Freizeitpark und man kann hervorragende Studien betreiben. Wir blieben bei Datteln, Bananen und Äpfel für den  kleinen Snack zwischendurch. Am Strand ließen wir unseren kurzen Tag in Miami Beach ausklingen bevor uns der Jetlag wieder niederlegte. Leider konnten wir von den vielen Dingen die Miami so besonders machen, nichts sehen, aber das steigert nur die Vorfreude auf unseren Aufenthalt vor unserer Abreise, dann können wir den Ocean Drive abends erleben und auch das Art Deco Distrikt und das Havanna Viertel wollen noch durch uns erkundet werden. Aber vorerst steht unser Florida Roadtrip an, der morgen beginnen soll.

Bilder:

Die Anreise - Miami

Wie soll eine Anreise sein, wenn man einmal um die halbe Welt reist? Anstrengend! Vom auschecken aus unserer Pension in Berlin bis zum einchecken in unserem Hotel in Miami Beach sind fast 24 Stunden vergangen. Unsere Reise begann eigentlich schon am Donnerstag. Nachdem unsere Katze untergebracht war, unsere Koffer gepackt waren, starteten wir mit Hunger im Magen nach Berlin. Torsten wollte schon seit langer Zeit endlich mal wieder Kunafa essen, somit aßen wir lecker bei einem Libanesen auf dem Ku'damm. 

Freitag- der Reisetag hat begonnen. Beim Frühstück klingelte das Handy. An anderen Ende war der Parkplatzservice mit dezenter Berliner-Schnauze und fragte wo wir denn bleiben?! Er war nicht sehr erfreut darüber, als wir mit einer Stunde Verspätung am Parkplatz ankamen. Adele luchste ihm ein paar Gummibärchen ab und dann konnte er auch wieder lächeln. In Tegel verlief alles problemlos und die ersten 2,5 Stunden Flug nach Dublin vergingen schnell. Das Gute an der Anreise in die USA über Dublin war, dass die US Einreisekontrolle schon in Irland stattfand. Somit überbrückten wir die Wartezeit auf den Anschlussflug und ersparten uns die Einreisezeit in den USA. Adele hat bitterlich geweint, weil der Officer von ihr kein Foto wollte. Als die Tränen getrocknet waren, startet auch schon unsere nächste Maschine. Der 9,5h Flug nach Miami war leider nicht so angenehm. Angefangen das unsere reservierten Plätze an andere vergeben wurden bis hin zu ignoranten Vordermännern die dauerhaft ihren Stuhl in Liegeposition hatten. 

Endlich am Flughafen in Miami angekommen, mussten wir noch unseren Mietwagen für die nächsten 3 Wochen abholen. Wir standen hier noch einmal 2 Stunden in der Warteschlange und dann war auch hier unser reserviertes Auto nicht da.  Aber so haben wir ein kostenloses Upgrade erhalten. Bild folgt!!! 

Die Fahrt ins Hotel führte quer durch Miami und wir fühlten uns wie Orecchio bei CSI. Endlich angekommen, fielen wir 3 nach 24h sofort in den Schlaf. 

Fotos:

4. Mai 2019

Mt Nebo / unser letzter Tag

Update: Heute morgen wurden wir darauf hingewiesen, dass auf der gegenüberliegenden Seite des Toten Meeres sich nicht Israel sondern Palästina befindet.  Reisen bildet, und Blog lesen eben auch :-*  


Den Tag verbrachten wir eigentlich im Ruhemodus: am Strand, wo wir uns gegenseitig mit Schlamm einrieben und im Meer treiben ließen. Zu Schwimmen versucht man hier vergebens, es funktioniert nicht. Daher ist der Badebereichs auch begrenzt und wehe jemand versucht abseits der Absperrung zu baden. Der Lifeguard sieht alles und pfeift unerbittlich. Im Pool kam dann Adele noch auf ihre Kosten und so vertrieben wir uns die Zeit bis zum Nachmittag. Heute wollten wir nur nochmal einen kleinen Abstecher zum Mount Nebo machen. Auf diesem Berg soll Gott Moses das gelobte Land gezeigt haben. Auf dem Gipfel steht eine entzückende Taufkirche, errichtet auf alten Fundamenten und mit Mosaikbildern aus dem 6.Jh. auf den Böden. Ein Franziskaner Kloster und ein Museum sind ebenfalls zu finden und wieder einmal sind wir so gut wie allein. Dieser Hügel versprüht einen fantastischen Zauber mit ganz besonderem Flair. Wir genießen die atemberaubende Aussicht in alle Himmelsrichtungen (...) es ist ein gelungener Abschluss, einer gelungenen Reise. 

Die Idee nach Jordanien zu reisen, war mehr oder weniger der Neurodermitis von Adele geschuldet. Umso niederschmetternder ist es wohl, dass sie nicht mehr als mit den Füßen ins Tote Meer gehen kann. Jordanien hat uns geflasht. Wir haben schon so viele Länder bereist und so unterschiedliche Nationalitäten kennengelernt, aber keine, wirklich keine ist so offen und herzlich wie die, der Jordanier. 

Angefangen bei der Kinderfreundlichkeit. Zugegebenermaßen war es manchmal zu viel mit dem Angreifen, Hochheben und Küssen von Adele, dass Katja schon die Spucke wegblieb und Adele vorsorglich auf den Arm nahm. Es wurde geholfen den Buggy hochzuheben, Türen aufzuhalten und Adele eine kleine Aufmerksamkeit zu geben. In Deutschland scheitert es dagegen, einer Schwangeren den Platz im Bus anzubieten. 
Wir hatten nicht ein Mal (!) Angst! Auf unserer Reise quer durchs Land, war keine Situation, wo wir ein ungutes Gefühl hatten. Wir erinnern nur an Amerika, da hatten wir dauernd komische Begegnungen, die uns nicht ganz geheuer waren. Und dann die unglaublich extreme Gastfreundschaft! Angefangen bei Hamzahs Eltern in Amman, die uns 2 Tage die Welt zu Füßen legten, dass es uns schon unangenehm wurde und wir sowieso nicht wussten wie uns geschah. Die Jordanier sind unseren Erfahrungen nach, freundliche und warmherzige Menschen. Das menschliche Miteinander und die Gastfreundschaft scheint ihnen noch etwas zu bedeuten, ohne das aufgesetzt und oberflächlich erscheint.  
Wir empfanden es hier als viel toleranter uns gegenüber, als in anderen arabischen Ländern, obwohl die Tradition hier ebenfalls sehr gelebt wird. 
Einzig allein furchtbar traurig war der Anblick von den Kinderverkäufern, besonders in Petra aber auch vieler Orts auf den Straßen. Sowas zu sehen, geht ans Herz und macht nachdenklich.    
Nachdenklich aber eher wütend macht uns der Anblick des Mülls. Warum wird ein so schönes Land derart beschmutzt? Warum gibt es kein Verständnis für die Umwelt und die Natur? Der Müll ist ein großes Problem, wenn er selbst in der Wüste schon angekommen ist. Wie heißt es so schön: es gibt keinen Planet B. 

Jordanien ist auf jeden Fall eine Reise wert. Es ist ein sicheres Land, was verdient hat, gesehen zu werden. Wir wissen es nicht genau, aber wir vermuten dass der Tourismus gebraucht wird. Auch wenn es schade wäre, wenn es hier touristisch zugehen würde. Gerade dieser direkte, intensive Kontakt mit den Jordaniern. hat die Reise so besonders gemacht.  Wir versuchen ein Stück dieser Herzenswärme morgen mit ins Flugzeug mitzunehmen.
Chapeau, an unsere kleine Maus, dass sie so unermüdlich mit uns mitreist und (meistens) Spaß an unseren verrückten Vorhaben hat. 

Reisen bedeutet Grenzen überschreiten, auch die Eigenen! 






2. Mai 2019

Totes Meer Tag 2 / Bethanien

Die Nacht im gigantischen King Size Bett war für 2 Personen fantastisch: für Katja und Adele. Nur Torsten konnte sich an dem riesigen Himmelbett nicht erfreuen, man halte sich fest: da er keinen Platz hatte :-) 
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, gingen wir entspannt zum Frühstück. Im Frühstückssaal wandelte sich unsere Entspannung in Anspannung und wir wussten warum wir lieber individuell und einfach reisen. Hier tobten die Menschen und kämpften am Buffet um das Essen. Eine unerträgliche Lautstärke drang durch den Saal und uns verging der Appetit. 
Den heutigen Vormittag widmeten wir unserer Bademaus. Adele war unermüdlich und probierte alle Becken aus und flitze mit ihren Schwimmflügel wie ein Wasserflo im Pool umher. Auch versuchten wir es noch einmal mit ihr ins Meer zu gehen, aber wir scheiterten wieder und mussten sofort mit Südwasser die Beinchen abspülen. 
Eigentlich wollten wir die letzten Tage hier chillen und die Seele baumeln lassen, aber wir entschlossen uns doch nochmal einen kleinen Ausflug zu machen. Wir fuhren in das nur 15km entfernte Bethanien. Hier soll Jesu Christi von Johannes dem Täufer, getauft worden sein. Wir packten unsere Pässe ein, denn der Jordan ist der Grenzfluss zu Israel und wir befanden uns im Sperrgebiet. Schon auf dem Weg dorthin, überquerten wir einige Checkpoints. Den Jordan erreicht man nur mit einer Führung, also parkten wir ab, kauften ein Ticket und schon ging es los. Wir besichtigen alte Ausgrabungen einer Kirche, wo vermutet wird, dass es sich hierbei um die erste gemauerte Kirche handle. Auf dem Eliashügel steht eine Kirche mit goldenen Kuppel und von dort führt ein schmaler Weg hinab zum Jordan. Wir haben gedacht, dass der Jordan ein breiter wasserreicher Fluss ist. Aber er ist ein braunes Bächlein. Auf der gegenüberliegenden Seite, leicht versetzt, finden bei den Israelis Taufen statt und die Pilger klatschen froh und munter, wenn wieder jemand  rückwärts ins Wasser getunkt wurde. Auf beiden Seiten patrouillieren Soldaten. Der Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern ist zwar bereits '94 unterschrieben worden aber man spürt deutlich, dass hier keine Sympathie vorhanden ist. Dennoch war es ein besonderer Ort, auch wenn wir nicht gläubig sind,  hat es uns sehr bewegt an dieser Heiligen Stätte sein zu dürfen. Als unser Guide uns zum Gehen bewegte, standen schon mehrere Familien parat. Mit dabei kleine Kinder, oh diese Taufen hätten wir uns zu gern mit angesehen, aber wahrscheinlich war das auch der Grund warum wir den Jordan so zügig verlassen mussten. 
Auf dem Heimweg hielten wir noch in einem kleinen Restaurant. An der Terrasse grenzte ein künstlicher, ungepflegter Teich. Restaurantgäste, vertrieben sich die Zeit bis zum Essen, mit angeln. Das war die jordanische Antwort auf einen Angelteich! Es war wirklich ein skurriler Anblick. Mitten in der Wüste, stehen Menschen mit einer Angel in der Hand. Torsten juckte es in den Fingern und er freut sich schon sehr auf die beginnende Saison. Am liebsten hätte er mit geangelt, aber die Bedingungen sahen nicht so einladend aus. Zurück im Hotel eroberte Adele noch einmal den Toberaum und später spielte sie noch ein wenig im Sand. Wir schauten währenddessen zu, wie die Nacht über dem Toten Meer einbrach. Ach übrigens, hier scheint im Jahr an 330 Tagen die Sonne. Heute nicht! Heute war es stark bewölkt und der Nebel ließ uns nicht einmal die Israelische Seite erkennen. 

Fotos:







1. Mai 2019

Weiterfahrt zum Toten Meer

Aqaba verließen wir heute morgen ganz unspektakulär. Eine nette Stadt aber unser Herz ist hier nicht hängen geblieben. Im Gegenteil, auf der Fahrt stadtauswärts sorgte wieder einmal der jordanische Fahrtstil für mächtig Gehupe und Aufregung. Über 2 Spuren wurde versucht zu wenden und nur knapp entkamen wir einen Crash. Das Auto rechts neben uns wollte um 180Grad wenden und wir, links innen, wollten links abbiegen. Jetzt weiß allerdings der Jordanier wie eine fluchende Europäerin aussieht und wird beim nächsten Wendemanöver sich bestimmt an diesen Anblick erinnern. 
Unsere Fahrt führte dieses Mal über den Jordan Valley Highway in den Norden. Der Highway war kaum befahren und somit hatten wir genug Gelegenheit unseren Blick schweifen zu lassen und um anzuhalten, als eine Herde Kamele unseren Weg streifte. Wir korrigieren: Dromedare! In Jordanien leben Dromedare! Wir fuhren durch viele kleine Dörfer, hier sah man die Armut in der viele leben. Zelte aus Decken und Pappen stehen überall am Straßenrand. Davor hängen Wäscheleinen mit „kleiner Kleidung" - also lässt sich erahnen das in diesen Baracken auch viele Kinder leben. So etwas zu sehen, tut weh aber lässt uns auch inne halten, wie gut wir leben und in welchem Wohlstand. Jeder der in Deutschland lebt und dennoch schimpft, sollte seine Augen durch Reisen öffnen und erkennen, wie gut es einem doch in Wirklichkeit geht. 

Der Highway führte uns direkt am Toten Meer vorbei, schlagartig ging es bergab, denn wir passieren nun den Tiefsten Punkt der Erde-  400m unter Null! Die Landschaft ringsum ist kahl. Hier wächst einfach nichts. Ein skurriles Bild zeigt sich uns: kahle Berge, wohin das Auge reicht nur Sand und Gestein und vor uns liegt ein blauer See über dem eine graue Dunstwolke hängt.  Später erfahren wir dass das Tote Meer unter einer mineralhaltigen Dunstglocke liegt. Der Sauerstoffgehalt liegt um 10% höher als auf Meeresniveau und die Sonnenstrahlen müssen durch den 400fachen Luftfilter, der weitestgehend die hautschädlichen UVB Strahlen abhält. Na wenn das mal keine Verjüngungskur hier ist! 

Heute waren wir immer ein wenig latent genervt, warum wissen wir nicht. Torsten war heute schon vom Dauer-Handy-Klingeln beim Frühstück genervt. Katja vom Jordanischen Fahrtstil und auch hier sollte es sich fortsetzen. Als wir im Hotel ankamen, wurde erst einmal unser Auto auf Sprengstoff gecheckt. Mit einem Spiegel wurde unter das Auto geschaut und auch sonst wurden wir durchsucht. Als wir endlich ins Gelände einfahren durften, wurde auch schon die Autotür aufgerissen und wir sollten schnellstmöglich alles zusammenpacken und aussteigen, da man das Auto für uns wegbringen wollte. Adele schlief noch und mit „schnell" war nix. Der Hotelangestellte war so penetrant, dass der diesmalige Genervt-Faktor wieder an Katja ging und sie ihm zu verstehen gab, nicht weiter zu drängeln. Der nächste Punkt ging wiederum an Torsten, der drängelnde Russinnen über seine Privatsphäre hinwies als sie ihm beim Check-In förmliche über die Schulter lunsten. 
Beide Punkte ging dann an uns, als wir feststellten: wo sind wir hier? Es ist ein Luxus-Tempel!! Und wir mit unseren Traveller-Klamotten standen in einer pompösen Hotelanlage. Nicht unser Fall, da fühlen wir uns in einfachen Hotels oder Pensionen bei gastfreundlichen Einheimischen wirklich wohler. Da darf auch mal eine Kakerlake unseren Weg kreuzen. 
Als wir unser schickes Zimmerchen mit Seeblick bezogen hatten, tranken wir erst einmal einen Kaffee um etwas runterzukommen. Anschließend gingen wir hinunter zum Meer und waren ganz gespannt darauf. Leider fing Adele sofort an mit weinen, da das Wasser auf ihrer Haut brannte. Goodbye, schöner Gedanke, dass das Tote Meer ihrer Haut helfen würde. Abwechselnd gingen wir hinein und konnten es nicht fassen. Die Beine wollten nach oben, und ruckzu lagen wir kerzengerade da und schwebten im Wasser! Welch eine Erfahrung, wir wollen mehr davon!
Um Adele weiter bei Laune zu halten, gingen wir danach in den riesigen Pool. Adele wollte gar nicht mehr raus aber wir mussten uns noch etwas zum  Abendessen besorgen. Leider war das auch ein Reinfall. Shit happens, der Tag war von vornherein bestimmt uns mit vielen Faktoren zu Nerven. Morgen kann es nur besser werden, ganz bestimmt. Zu mindest scheint es die Nacht schon zu werden, denn wir haben ein fantastisches King Size Bett!  

Fotos:




30. April 2019

Akaba - Tag 2

Unser heutiger Schlachtplan lautet: raus aus der Sonne!  Bestens eigenen sich hierfür immer Aquarien. Eigentlich,... in anderen Ländern vielleicht, aber nicht hier. Das überhaupt das Aquarium im Reiseführer erwähnt wird, ist beschämend. Wir fuhren mit dem Auto auf den Highway Richtung Saudi. Mitten im Industriehafen sollte sich das Aquarium befinden. Dank Navi fanden wir es auch. Für Jordanier war es frei und wir zahlten pro Person 7JD! Das ist wirklich sehr viel Geld hier. Das Aquarium war als Rundweg im Kreis gebaut. Die Becken waren furchtbar klein und dreckig. Das Krokodil hatte gerade mal geschätzte 8qm- ein trauriger Anblick. Wir waren innerhalb von 5 Minuten durch, sodass wir nochmal eine Runde liefen. Aber auch beim 2. Versuch wurde der Anblick nicht besser. Das Aquarium in Aqaba bekommt von uns ein dickes No Go! Zurück in der Stadt bummelten wir noch ein bisschen umher. Waren in Duty Free Läden und suchten nach Schnäppchen aber wesentlich billiger ist es hier trotzdem nicht. Der große Fang blieb also aus. Wir fuhren noch ein wenig Richtung Israel, aber kamen nicht sonderlich weit. Aqaba ist von Saudi Arabien und Israel eingeschlossen. Nur die kleine Bucht ist der Meereszugang für Jordanien, der aber erst durch einen „Deal" mit Saudi geschlossen wurde. Die beiden Länder verschoben 1965 ihre Grenzen, sodass Jordanien ebenfalls im internationalen Güterverkehr teilnehmen konnte. Für ein Land mit einer recht hohen Arbeitslosigkeit ein Meilenstein im In- und Export.
Unser Auto zeigte 42Grad an und wir fuhren erst einmal zurück ins Hotel. Wir chillten ein bisschen und Adele tobte mit einem kleinen Jungen durch die Lobby. Gegend späten Nachmittag als die Temperatur wieder erträglich wurde  gingen wir mal wieder unserer Lieblingsbeschäftigung nach: jordanische Köstlichkeiten! Wir kommen definitiv kugelrund und als Diabetiker wieder, wir haben in keinen anderem Land bisher so grandios gut gegessen! Da fehlt uns nicht einmal der Wein zum Abendessen. 
Unseren Verdauungs-Spaziergang machten wir wieder über den Souk. Zur Freude von Adele entdeckten wir einen Spielplatz! Den ersten in ganz Jordanien! Wie eine Wilde schoss sie los und eroberte die Rutsche. Wir standen unter permanenter Beobachtung von Jung und Alt. Zum ersten Mal machte Katja die Erfahrung mit einem arabischen Klo- dem Loch. Bis auf den Geruch scheint es jedoch durchaus hygienischer und sauberer zu sein als unsere Öffentlichen Toiletten. 
Nicht so hygienisch sehen wir die Erfindung der Trinkautomaten überall in der Stadt. Es stehen feste Wasserspender an jeder Ecke mit festgebundenen Trinkbecher. Also Napf nehmen, Wasser zapfen, schlürfen und Napf einfach wieder hinstellen. Der Nächste, bitte! Herpes lässt grüßen! Uns schauderte es bei dem Anblick der durstigen Meute. 
Morgen verlassen wir Aqaba und den Süden Jordaniens und es steht wieder der nächste Tripp an. Wir hoffen, dass wir im Norden wieder ein bisschen mildere Temperaturen erhaschen können und sind schon ganz gespannt was unser nächster Spot für uns bereit hält: das Tote Meer! 




29. April 2019

Weiterfahrt nach Akaba

Die Beduinen schmissen uns heute morgen zeitig aus ihrem Camp. Katja verhandelte die Abfahrtszeit auf 8:30Uhr hinaus. Zum Glück willigten sie ein. Wir wurden zurück ins Dorf gebracht wo unser Auto stand, die Bezahlung erfolgte Cash und dann ging unsere Fahrt weiter gen Süden. Die Landschaft veränderte sich wieder. Der Sand wich und übrig blieben trostlose kahle Berge und ausgetrocknete Flussbetten. Wann die wohl das letzte Mal Wasser gesehen haben? Wir kamen wieder an einer Kontrollstation vorbei. Später erfuhren wir, dass dies der Zoll war. Denn wir sind nun in der Aqaba Special Economic Zone- sprich in der Freihandelszone. Viel zu zeitig kamen wir in Aqaba an. Konnte ja keiner  ahnen, dass die Beduinen solche Frühaufsteher sind... ins Hotel konnten wir jedenfalls noch nicht. Wir ließen uns in einem Café nieder und versackten. Versacken können wir in Jordanien gut. Unser Lieblingsgetränk ist Lemon Mint, totaly fresh natürlich. Und für Adele gab es einen Apfelsaft, ebenfalls frisch versteht sich. Hier ließen wir die Seele baumeln und die Zeit verging wie im Fluge bis wir im Hotel einchecken konnten. Im Hotel entledigten wir uns dann von den vielen Sandschichten auf  unserer Haut und erfreuten uns einer Dusche. Der minimale Wasserstrahl in der Wüste war eisig kalt und reichte gerade mal fürs Notdürftigste. 

Wieder als Mensch hergestellt wollten wir nun die quirliger Stadt erkunden. Wir trafen aus dem klimatisierten Zimmer und wurden von gefühlten 37Grad erschlagen. Hmpf... wir kämpften uns dennoch vor und suchten Schatten im nahegelegenen Souk. Ruckzuck hatten wir eine Tasse warmen(!!!) Tee in der Hand und Gesichten aus Deutschland wurden uns erzählt. Der gute Mann aus seinem Teegeschäft war ein wahres Verkaufswunder, und wir hatten 2 neue Teesorten I'm Gepäck für zu Hause. Irgendwann kamen wir an den Strand. Es war sehr interessant die Einheimischen zu beobachten, wie sie wirklich voll bekleidet ins Wasser gingen. Es ist und bleibt eben eine andere Kultur. Laut Reiseführer wird davon abgeraten sich als westlich orientierte Frau im Badeanzug oder gar Bikini in die Fluten zu stürzen. Da es sowas hier wirklich nicht gibt, wird man angeblich sofort zum Anschauungsobjekt und alle kämen herbei. Katja hat kein Interesse dies auszuprobieren, ob da was Wahres dran ist. Unser Weg ging weiter die Strandpromenade entlang und der Schweiß tropfte uns von der Stirn. Wir kamen wieder an unseren Café von Heute Morgen vorbei und schwupp die wupp sahsen wir da und ließen es uns ein 2. Mal mit Lemon Mint & Co gut gehen. 
Aqaba kommt uns recht sauber vor, kein Müll auf den Straßen, verhältnismäßig gute Straßenführungen und es wird viel angepflanzt und bewässert. Heute werden wir mit einem Hup-Konzert ins Bett begleitet. Unser Hotel liegt direkt an einem 3spurigen Kreisverkehr, der einer der Knotenpunkte in Aqaba zu sein scheint. Na dann Gute Nacht und frohes Hupen.

Fotos:

Wadi Rum - Tag 2

Unsere Nacht in der Wüste war unglaublich. Unglaublich ruhig, unglaublich dunkel, unglaublich sternenklar und unglaublich kalt. Die Temperatur fiel kurz nach Sonnenuntergang, sodass wir dankbar über die vielen Decken im Zelt waren. 
Als wir am Morgen unser Fenster öffneten trauten wir unseren Augen kaum. Eine Herde Dromedare liefen seelenruhig an unseren Camp vorbei und grasten. Es war ein so schöner Anblick, der eine sagenhafte Ruhe mit sich brachte. Wir waren fern ab von jeglicher Zivilisation, ohne Handyempfang und ohne Zeitgefühl. Als ob die Erde stehen geblieben ist.  Wir hatten eine Tour für den Nachmittag gebucht, somit hatten wir den ganzen Vormittag Zeit. Wir malten, spielten im Sand und chillten im Zelt, da die Sonne das volle Wüsten-Programm parat hielt. 14Uhr bestiegen wir dann unseren Jeep und die Tour ging los. Wir fuhren verschiedene Punkte an, eine Sanddünne, ein „Steinfenster", ein altes Beduinengemäuer etc. überall verweilten wir eine Weile. An jeden Punkt konnte man klettern gehen, Katja blieb mit Adele immer am Boden (darüber war sie gar nicht bös) und Torsten krachselte überall nach oben. Adele hatte ihre wahre Freude sich im Sand zu aalen und sah schon nach dem ersten Spot aus wie ein Dreckspatz. 
Bisher waren wir es gewohnt überall so gut wie allein zu sein. Um so südlicher wir kommen, umso mehr herrscht der Tourismus. Die Spots waren alle zauberhaft, aber sie waren alle voll mit Touristen. Was leider wieder negativ ins Auge sprang war der viele Müll. Unser Guide bekommt bestimmt eine Krise wenn er auf seine Ladefläche schaut - Katja hat Plastik gesammelt und heimlich verstaut. Sind es die Touristen die die Wüste sprichwörtlich verwüsten oder sind es die Beduinen selbst? Den Sonnenuntergang schauten wir von einer kleiner Anhöhung aus und hatten einen traumhaften Blick über die Gegend,  wie sich langsam die Berge und der Sand erst rot und dann blau färbten. Adele rief der Sonne eine Gute Nacht zu und dann wurde es auch schon frisch und ruckzuck dunkel. Zurück im Camp gab es noch Abendessen und wir verkrochen uns wieder als Erste ins Zelt. 

Fotos:


Weiterreise nach Wadi Rum

Die Nacht machte uns schwer zu schaffen, so richtig erholsamen Schlaf konnten wir nicht finden. Daher kamen wir heute morgen auch nur schwer und vorallem spät in die Gänge. Nach einem langen Frühstück, mit Fladenbrot und Humus starten wir dann Richtung Wadi Rum. Die Fahrt führte wieder einen Gebirgskamm entlang und wir hatten einen sensationellen Blick über das trockene Land. Ein Rätsel bleibt uns, wie die Schäfer ihre unzähligen Tiere satt bekommen. X-mal überquerten Herden die Straße auf der Suche nach etwas Fressbaren. In Wadi Rum angekommen mussten wir unser Auto am  Visitor Center parken und wurden mit einem 4WD abgeholt. Nach einem kurzen Kennenlernen und einem Zuckerwasser, nein Tee, wurden wir in unser Camp gebracht. Das Wadi Rum ist wohl die beeindruckendste Wüstenlandschaft Jordaniens mit einer guten Mischung aus Sand und Sandsteinfelsen die empor ragen. Hier wollen wir die nächsten 2 Tage in einem vom Beduinen geführten Camp verbringen- 158 gibt es in Summe im ganzen Wadi.
Nachdem wir unser Camp erreicht hatten, unser Zelt bezogen, machten wir nichts. Einfach nichts! Adele spielte im Sand, Torsten laß ein Buch und Katja... Katja war ungeduldig. Irgendwas muss man hier doch machen können? Letzten Endes liefen wir noch zu einer Sanddüne und die Sonne ging allmählich unter. Die Landschaft wäre noch schöner, wenn auch hier der Müll nicht wäre. Wie kann eine so tolle Landschaft voll von Plastikflaschen und Dosen sein? Abends hatten wir ein arabisches Buffet mit wiedermal allen Köstlichkeiten. Und dann neigte sich unser Abend auch dem Ende. Im Gemeinschaftszelt wird noch gesungen und Gitarre gespielt- wir aber sagen unsere Maus leise Gute Nacht! 

Fotos:

26. April 2019

Die Felsenstadt Petra

Ich hab Hunger! So meldete sich heute morgen Torsten, nicht Adele! Wir gingen also heute gestaffelt zum Frühstück, da Adele noch friedlich schlummerte und wir sie ausschlafen lassen wollten, da der Tag heute einiges abverlangen sollte. 
Denn Petra stand auf den Plan! Petra, die 2000Jahre alte Stadt in Felsen. Petra, die Hauptstadt des einstigen nabatäischen Königreiches. Petra, der Massentourismus! Wir wollten hin und mit uns am heutigen wunderbar sonnigen Freitag (hier in Jordanien bereits Wochenende) geschätzte 10.000 Menschen ebenso. Bisher kamen wir uns so vor, als ob wir so gut wie die einzigen Touristen in Jordanien seien. Hier nicht! In Agaba legen die Kreuzfahrtschiffe an und die Massen werden hier hoch gekarrt. Busse standen in Reih und Glied und wir suchten uns einen Weg zwischendurch. 
Wir liefen wieder den Siq entlang, entlang an Gräbern geschlagen in Felsen. Das Schatzhaus strotze ebenso voller stolz wieder bereits gestern Abend. Schließlich hat es bereits 3000 Jahre auf den Buckel, dem macht keiner so schnell etwas vor. Die Sonne tat heute auch ihr bestes, und wir kämpften arg mit der Hitze. Hier in Petra sucht man vergebens nach Schatten. Wir fanden ein kleines Fleckchen bei den Gräbern und picknickten. Später suchten wir Unterschlupf in einem Souvenirshop und versackten ein wenig. Wir aßen Eis, tranken etwas, Adele chillte und wir ließen den Ausblick auf die Stadt auf uns wirken. Torsten kaufte sich endlich sein langersehntes Tuch und ein Jordanier half ihm beim binden. Pferde, Kamele und Esel liefen auf und ab und schleppten die zum Teil fetten Europäer von A nach B. Nicht so schön anzusehen waren die vielen Kinderverkäufer in den ganzen Stadt. Auf dem Rückweg „mieteten" wir uns auch einen Esel für Adele. Unser Esel hieß Michael Jackson und der Junge der uns führte hieß Salem. Hier seine Geschichte: Salem ist 12 Jahre alt, hat 5 Brüder und 2 Schwestern. Er spricht gutes Englisch aber das lernt er nicht in der Schule, sondern täglich von den Touristen. Er geht zur Schule, die liegt 1,5h Ritt mit Michael in einem Dorf, dann geht er 1,5h zum Unterricht und reitet anschließend mit Michael wieder zurück um mit ihm in Petra zu arbeiten. Seine Familie hat 3 Esel und ein Pferd. Die anderen Kinder in Petra bezeichnet er als Freunde. Salem wohnt mit seiner Familie in einer Höhle - Salem ist ein armer Junge mit einem großen Herz. 
Anfangs hatten wir ein schlechtes Gewissen diese Art von Kinderarbeit mit einem Ritt zu unterstützen aber dieser Ritt und das Trinkgeld sind die Lebensgrundlage für die Kinder, denen es auch am Ende ermöglicht zur Schule zugehen. Ohne Geld, kein Esel, ohne Esel, keine Schule. Ein Teufelskreis, wir hoffen das Salem seinen Weg finden wird. 
Etwas nachdenklich und ziemlich k.o. liefen wir die letzten Kilometer nach Hause. Ein eindrucksvoller Tag mit Einblick in eine Welt weit vor unserer Zeit geht zu Ende und Adele hat sich mal wieder als Travel-Kind bewiesen. 


25. April 2019

Weiterfahrt nach Petra

Als wir heute morgen im Hotel auscheckten gab man uns noch den Tipp dass wir die Kings Road nehmen sollten, anstelle des Dessert Highways. So fuhren wir gen Süden nun etliche Hügel hoch und wieder runter, vorbei an Schafherden mit ihren Schäfer die auf spärlichen Acker-Stein-Müll-Gelagen nach etwas frischen Gras suchten. Ja Jordanien hat viel Müll, und das Umweltbewusstsein scheint gleich Null zu sein. Müll, Müll und aber viel Müll sieht man am Straßenrand, ein trauriges Bild. Wir fuhren über einen Bergkamm und hatten plötzlich einen atemberaubenden Blick über das Wadi Mujib und den Staudamm. Nach einem kurzen Break ging die Fahrt weiter, wir zuckelten von Dörfchen zu Dörfchen standen abermals zur Rush Hour  im Stau bis wir auf der Kreuzritterburg Kerak ankamen.  Eine Traube junger Mädchen umzingelte uns fragten ob sie von Adele ein Foto machen dürften. Katja bekam schon wieder große Augen und zack war Adele der Mittelpunkt. Ihre Haare wurden noch mehr zerwuschelt und sie bekam Küsse. Katja schwört sich, dies das nächste Mal zu unterbinden. Von der Burg hatten wir eine fantastische Aussicht auf das umliegende Land und konnte bis zum Toten Meer schauen. Wir spazierten die Burg entlang und Katja erfreute sich an die immer noch blühenden Wildblumen die sich aus jeder kleinsten Ritze herausquetschen. 
Interessantes über die Burg erfuhren wir nicht. Für Infomaterial haben die Jordanier nichts übrig, vielleicht ist dies ihr Beitrag zum Umweltschonung! 
Nach einer kurzen Stärkung steuerten wir dann doch den direkten Weg nach Petra an, da wir ganz schön viel Zeit vertrödelt hatten. Wir fuhren auf dem Dessert Highway- und es war gruselig! Eine Autobahn und das ohne Regeln. Uns kamen auch manchmal wendende Autos auf unserer Spur entgegen, es gab keine Leitplanke und am Standstreifen standen Obstverkäufer (zur Erinnerung: es ist eine Autobahn!!) Als das Navi uns eine Alternativ-Route vorschlug fuhren wir direkt runter, und Katja konnte wieder normal atmen. In Summe wurden wir heute 4x von der Polizei angehalten. Torsten bleibt inzwischen cool und beantwortet brav die Fragen: woher wir kommen, wohin wir fahren, willkommen in Jordanien, danke und auf Wiedersehen! 
In Petra sind wir dann endlich nach unserer lange Reise angekommen. Hier ist Tourismus pur- nicht gerade so unser Fall, aber auch wir wollen das Weltkulturerbe sehen. Uns wurde das Petra by Night angekündigt. Petra nachts? Klang interessant, der Tag war bisher ja noch nicht anstrengend genug und so buchten wir kurzentschlossen den Tripp. Der Weg zur Stätte war wunderschön mit Kerzen ausgeleuchtet. 2 Kilometer durch eine enge Felsschlucht und oben leuchteten die Sterne. Angekommen standen wir vor der dezent beleuchteten Khazne Faraun, dass war sehr beeindruckend aber das wars dann auch schon. Die Show bestand aus 15minütiger Blockflöte und anschließenden 15minütigen Gesang und einem Becher Tee der eher einer Zuckerlage ähnelte. Und dann ging es 2km wieder zurück- abwechselnd Adele auf den Schultern.

Fotos:

24. April 2019

Wüstenschlösser und die Wetlands von Azraq

Komm wir suchen Aladdin! So konnten wir Adele unseren heutigen Tripp schmackhaft machen. Wir wollten Wüstenschlösser besuchen. Hier in der Region gibt es zahlreiche Wüstenschlösser aus dem 6. Jahrhundert, mal mehr mal weniger gut erhalten. Der Grund für die Existenz ist jedoch umstritten. Das war uns wiederum egal, wir hatten jede Menge Spaß durch die alten Ruinen zu laufen und nach Aladdin zurufen  und dabei Tauben aufzuscheuchen. Massentourismus gibt es hier zum Glück nicht, daher sind wir oft so gut wie alleine an einem Spot. Und dann noch mitten in der Wüste. Erinnerungen an Australien kamen in uns hoch. Wir schauten uns zwei Schlösser an, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Qasr Kharana wirkte eher wieder eine Verteidigungsanlage und Qusair Amra eher wie ein Wohnhaus mit Brunnen und uralten Bildern an der Wand. Nach der leider erfolglosen Suche nach Aladdin fuhren wir immer weiter in den Osten. Wir hätten nie gedacht, dass wir jemals Straßenschilder sehen werden, wo Irak und Saudi Arabien ausgeschildert ist. Wir fuhren bis nach Azraq. Hier herrschte eher ein trostloses und armes Leben. Kleine Hütten, Zelte, dazwischen viel Müll und eine breite Straße mittendurch. Und wir mittendrin. Hier sollte ein Wetland Reservoir sein? In der Wüste? Und ja wir fanden noch ein kleines bisschen Grüne Oase, auch wenn schon seit 20 Jahren die Quelle erloschen ist und diese für die Natur, Tiere und die wenig verrückten Touristen die sich hierher verirren künstlich erhalten bleibt. Mitten in der Wüste, befand sich so ein wundervoller kleiner Fleck Erde mit Fischen, Vögeln und anderen Lebewesen. Und wir waren mal wieder allein. Anschließend wollten wir uns noch etwas zu essen holen, und steuerten auf der breiten dreckigen Straße einen Imbiss an. Wir bekamen eine Art Mini-Dürum und wurden von vielen großen und kleinen Augen beobachtet. Wir fielen hier sofort auf. Hier draußen sprach niemand mehr Englisch aber die Freundlichkeit dieser Menschen riss trotzdem nicht ab. Adele bekam einen Schokoriegel geschenkt, wir kauften noch billig Lebensmittel und verließen diese trostlose Gegend wieder. Auf der Rückfahrt näherte sich rasant die Polizei und blieb hinter uns. Katja sagte, pass auf die halten uns jetzt an. Torstens Herz rutschte in die Hose und Zack kam die Kelle von vorn. Vor uns Polizei, hinter uns Polizei und an der Seite standen sie auch. Wir in der Wüste, umgeben von der Polizei- na Klasse. Sie sahen ins Auto und dachten wahrscheinlich wie alle, die uns sehen: verrückte Touristen und ließen uns ohne weitere Kontrolle ziehen. Uns fiel ein Stein vom Herzen!

Die Fahrt über lachten wir, wie bescheuert wir ausgesehen haben müssen und erfreuten uns an dem Ausblick der langezogenen Wüste. Heute hieß Torstens Devise im jordanischen Straßenverkehr: wer bremst, hat verloren! 
Am Abend aßen wir wieder im christlich geführten Restaurant von gestern. Die Freude war groß uns wieder zu sehen, und Adele bekam eine Banane geschenkt. Wir haben kein Land bisher kennengelernt was ausnahmslos so kinderfreundlich ist! Zwar ist es manchmal ein bisschen zu viel, was Katja dezent an den Rand der Verzweiflung bringt. Oft wird Adele angefasst, gedrückt und geküsst- blonde Haare sind nicht überall ein Segen. 

Morgen geht es endlich nach Petra!

Fotos:



23. April 2019

Madaba - Tag 3

Heute mussten wir leider Amman verlassen, viel zu früh, denn wir haben nur einen Bruchteil dieser quirligen lebensfrohen Stadt erleben dürfen. Aber wir haben uns schon neue Reiseziele zurechtgelegt, wo wir Amman noch einmal als Stopover einbauen können. 
Ganz entspannt konnten wir heute unser Hotel verlassen und hatten somit noch am Vormittag genug Zeit das Theater ohne Regen zu sehen und noch einmal den naheliegenden Souk zu durchqueren. Verrücktes Markttreiben lieben wir sehr und dank unseres Goldlöckchen fallen wir sofort auf. Hier eine Dattel, da eine Banane, dort ein Keks und wir drei konnten anschließend gesättigt zum Flughafen starten. Denn heute  mussten wir unser Auto abholen!  Der Roadtrip sollte nun starten. Da es hier kaum Verkehrsschilder gibt, Vorfahrt mit Hupen und wilden Gestikulieren signalisiert wird, hat Katja sich als Fahrer ausgeklinkt. Kurz nachdem wir unser Auto mit einem Pascha-Heck entgegen genommen haben, ging der Spaß schon los. Katja bekam aller paar Meter Schnappatmung und Torsten hatte nach 5 Minuten den Hup-Rhythmus raus. Nur nicht als Tourist zuerkennen geben, lautete seine Devise- nur klebt dummerweise am Pascha-Heck ein Thrifty-Aufkleber.
Unser erster Stopp sollte Madaba sein. Wir bekamen gestern den Tipp, nur nicht die Hauptstraße zu verlassen. Eine Baustelle zwang uns aber dazu und ruckzuck waren wir ein paar Nebenstraßen weiter in einer kleinen Zeltsiedlung. Neugierig schauten Kinder hinten den Lagen hervor um zuschauen wer sich da verirrt hat. Traurig schlugen wir den Rückwärtsgang ein, und verließen die Straße so schnell wie wir sie befahren haben. 
In Madaba dachten wir anfangs erst ok- wo sind wir hier? Aber auf dem zweiten Blick ist es doch ein nettes Städtchen. Sie wird auch die Mosaik Stadt genannt. Mosaike aus dem 6. Jahrhundert zieren an verschiedenen Orten die Stadt. Wir besuchten zufällig den Burn Palace wo viele Mosaike noch gut erhalten sind, obwohl das Gebäude ringsum abgebrannt ist. Der nette Herr, der uns unaufgefordert alles zeigte, hielt am Ende seiner privaten Führung die Hand auf und fragte: Tip? Tip??! (Trinkgeld) Das bekannteste Mosaik ist in einer christlich/orthodoxen Kirche, es soll die Landkarte von Palästina zeigen. Wir konnten es leider nicht sehen, da wir mitten in den Gottesdienst hinein platzten und freundlich nickend wieder gingen. 
Ja, Kirchen gibt es hier auch. 10% der Bevölkerung seien laut Reiseführer Christen. Hier in Madaba merkt man es deutlich: Kirchen stehen direkt neben Moscheen, viele Frauen tragen keine Kopftücher,  im Restaurant gibt es Bier und Wein und beim Verlassen des Lokals bekamen wir erstmals: "God bless you" entgegen geträllert. 
Ein entspannter Tag neigt sich somit bei uns dem Ende zu und wir sind immer noch im vollen Jordanien-Modus. 

Fotos:



22. April 2019

Amman und Jarash

Als wir heute morgen die schweren Vorhänge bei Seite schoben, dachten wir uns trifft der Schlag: es regnete immer noch. Nach dem Frühstück zogen wir trotzdem los, Adele strafte uns mithochgradigen Gebocke, denn sie hatte überhaupt keine Lust das Hotel zu verlassen. Wir liefen auf den Jabal al-Qal'a, einer der vielen Hügel auf den Amman erbaut wurde. Oben angekommen regnete es zwar nicht mehr, aber es wehte ein eisiger Wind. Wir wurden mit einem fantastischen Blick über Amman begrüßt und auch Adeles Laune besserte  sich, als sie die vielen alten römischen Säulen und Mauern entdeckte. Hier konnte man ja prima umher rennen und so einiges entdecken. Wir liefen den Rundweg entlang vorbei an der Hand des Herkules,  den übriggebliebenen Säulen des Herkules Tempels und der Zitadelle. Durch den Regen der letzten Tage erblühte die sonst so karge Landschaft traumhaft schön. Am Nachmittag hatten wir wieder eine Verabredung mit den Eltern von Katjas Kollegen. Heute wollten sie uns Jerash zeigen. Die Stadt liegt etwa 40km nördlich von Amman und war einst eine wohlsituierte römische Provinzstadt. Wir spazierten entlang der gerade jetzt so übbigen Blumenlandschaft. Überall schoss es in gelben, blauen und roten Farben hervor. Jerash war wirklich wunderschön und wir sind sehr dankbar, dass die Eltern sich extra Zeit für uns genommen haben. Anschließend luden sie uns zum typischen arabischen Abendessen ein. Es war so unglaublich viel, dass der Tisch kaum ausreichte. Immer wieder fragten sie uns, warum wir nichts aßen, dabei waren wir schon längst satt! Und zack es landete wieder eine Kelle auf unserem Teller was wir unbedingt noch probieren sollten. Kugelrund verließen wir das Restaurant aber mit dem Wissen: traditionelles Essen ist verdammt lecker! We love it! Wir waren so unglaublich ko von dem langen Tag und dachten das er sich nun dem Ende neigt, aber die Rechnung machten wir nicht mit der außerordentlichen arabischen Gastfreundschaft. Wir wurden nun noch auf ein Tee bei ihnen zu Hause eingeladen. Stolz wurde uns das Haus gezeigt, die anderen Söhne vorstellt und frischgepresster Orangensaft und Tee gereicht.
Als sie uns dann zu unserem Hotel zurück brachten, sagten sie, dass sie hofften Jordanien uns ein Stück näher gebracht zu haben und dass sie hoffen das ihr Land uns gefiele. Voller Stolz haben sie uns all das Schöne heute gezeigt, sich Zeit für uns eibgeräumt und uns in ihr Heim und Familie eingeladen - obwohl wir eigentlich Fremde für sie sind. Diese Erkenntnis ist herzerwärmend. 

Fotos:


21. April 2019

Amman - Tag 2

Regen! Und das ist einer Wüstenstadt! Und wenn es hier schon einmal regnet, dann so richtig. Wir waren gerade am Römischen Theater gleich bei uns um die Ecke angekommen, fing es an. Ein Tropfen, zwei Tropfen und dann meinte der Himmel sich über uns ergießen zu müssen. Wie rannten in das naheliegende Folkloremuseum. Aber das bestand nur aus 2 Räumen, mit Gewändern und Kannen- kurzum wir waren innerhalb von 3 Minuten durch und es regnete immer noch. Das Wasser schoss die Stufen des Theaters nach unten und sammelte sich auf dem Platz. Wir entschlossen uns zu rennen, es konnte ja nicht so schlimmer werden, da das Hotel nur 300 Meter entfernt war. Doch es wurde schlimmer. Völlig durchnässt kamen wir im Hotel an und wir machten uns gegenseitig Vorwürfe warum wir die Regenschirme nicht mitgenommen hatten. Nachdem wir wieder trocken waren starteten wir den 2. Versuch. Dieses Mal mit dem Taxi zur Shopping Mall. Taxifahren! Privatleute über eine App ordern in einem arabischen Land- okay klingt spannend. Und die Taxifahrten sollten heute zu unseren Hightlights werden. Da man hier mehr im Stau steht, als das man fährt hatten wir viel Zeit zum erzählen. Wieder große Verwunderung, warum wir nur ein Kind haben. Gleich wurde während der Fahrt das Handy gezückt und uns stolz Fotos der Kinder gezeigt. Inklusive ausführlicher Erklärung der Namen. Entsetzen kam auf als wir verrieten, dass wir nicht verheiratet seien, aber ein gemeinsames Kind hätten. So etwas gibt es hier nicht, in Deutschland dafür umso mehr klärten wir auf. Einer zeigte uns Fotos vom jordanischen Leibgericht und er zeigte uns gleich wo man es am besten essen konnte. Wir wurden über die 5 täglichen Gebete des Islams aufgeklärt (die sind nämlich abhängig von der Sonne) und von Reisen nach Mekka.  Ja, die Taxifahrer waren heute unsere persönlichen Reiseführer und wir erfuhren jede Menge Interessantes über Land und Leute. 
Aber zurück zum Trip zur Shopping Mall. Sie war sehr schick aber etwas fehlte: die Menschen! Sie war wie leer gefegt und somit machte es wenig Spaß Zeit darin zu verbringen. Wir aßen zu Mittag und lauschten dem Gewitter was über uns tobte, zum Glück sahsen wir dieses Mal im Trockenen. 
Als das Unwetter vorbei war, liefen wir den Boulevard entlang und tranken unseren Coffee to Go. Hier wirkte alles recht pombös und untypischerweise klang englischsprachige Musik aus den Lautsprechern. Wir liefen zum Hotel Rotana - dem wohl höchsten Gebäude hier. Wir versuchten unser Glück und wollten das Rooftop checken. Freundlich wurden wir abgewiesen, dass es nur für Hotelgäste sei und uns wurde direkt der Weg nach draußen gezeigt. Jeansjacke, Dutt, Fotoapparat und ein übermüdetes Kind passten nicht zum Klientel. Uns überholte ein Scheich (? wir nennen ihn einfach mal so) mit feinem Gewand, Turban und Köfferchen und der Chauffeur öffnete die Autotür. Upps, es war wirklich nicht unsere Liga. 
Unser nächstes Taxi brachte uns ins regensichere Kindermuseum. Adele war glücklich, powerte sich 2,5h so richtig aus und wir erfreuten uns im Trockenen zu sein. 
Am Abend trafen wir uns mit dem Papa von Katjas Arbeitskollegen. Er zeigte uns seine Augenarztpraxis und erklärte uns alles. Er lud uns in ein Café ein und uns wurden wieder kalorienreiche Köstlichkeiten des Landes serviert. Adele schlief auf dem Sofa ein, dem Kindermuseum sei Dank.

Fotos:

20. April 2019

Jordanien - die Anreise


Endlich wieder ein Roadtrip- endlich wieder in ein fernes, uns fremdes Land reisen.  Off to Middle East- Off to Jordan! Unsere Anreise verlief ziemlich stressfrei und zu ganz humanen Zeiten. 12:35Uhr startete unser Flugzeug in Prag Richtung Amman. Adele war so aufgeregt und begeistert vom Fliegen, dass sie ganz brav war und im Flugzeug sahsen wir neben einer arabischen Familie mit einem Jungen in Adeles Alter- die beiden rockten das Flugzeug und unterhielten die umliegenden Sitze lautstark, auch wenn sie kein Wort von einander verstanden, was sie sprachen. 
In Amman angekommen, bekamen wir problemlos das Visum für Adele. Das lag Katja die ganze Zeit ein bisschen schwer im Magen. In ein Land zu fliegen ohne vorher das Visum für Adele in der Hand zu haben, puh... Unseres war bereits im Jordan Pass inbegriffen.
In der Flughafen-Halle verabschiedeten wir uns noch vom "Jungen" dessen Namen wir nie herausbekommen haben und suchten uns ein Taxi. Direkt wurden wir angequatscht, Torsten sagte ja und wir gingen mit. Katja fragte immer wieder nach dem Preis und wurde schlicht weg ignoriert. Torsten verstand 15, Katja 50! Plötzlich hielt Torsten ein Handy in der Hand und diskutierte vermutlich mit dem eigentlichen Fahrer um den Preis, denn er wollte wirklich 50 haben. Wir verabschiedeten uns und nahmen ein reguläres Taxi für 22DJ. Der Taxifahrer  war verwundert wo unsere anderen Kinder seien. Zu Hause? Wie viele? Nein, wir haben nur 1! Er hat immerhin 9 (!) Er lachte immerwieder über unsere Bemerkungen und Verwunderungen über Gesehenes am Straßenrand und trällerte freundlich: it's a other world! Ja, dass war sie tatsächlich, schon die kurze Fahrt vom Flughafen nach Amman. Im Hotel wurden wir herzlichst begrüßt, ein alter Mann mit einem Nymphensittich auf der Hand erklärte uns alles und wir checkten ein. Unser Hotelzimmer ist sehr einfach aber immerhin wissen wir, in welcher Richtung Mekka liegt. Wir liefen später noch ein bisschen die umliegenden Straßen entlang, aßen kalorienreiche Köstlichkeiten und fühlen uns so richtig angekommen, wenn nur diese fürchterlichen 8Grad Außentemperatur nicht wären. Immer wieder hören wir, welcome toJordan! Und wir glauben, sie meinen es tatsächlich ernst?! Danke! Wir freuen uns, euch kennenzulernen.